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Kanzlerquadrell: Gendern war gestern

Eine erste Sache, wie mir beim Kanzler-Quadrell von RTL aufgefallen ist, hat gar nichts mit dem Inhalt der Sendung selbst zu tun, sondern mit der Berichtertattung darüber.

Die Zeit und die SZ, die als links-progressive Zeitungen eigentlich moralisch verpflichtet wären zu Gendern, sparen sich das:

Hier hätte doch ganz klar Kanzler_*innen-Quadrell stehen müssen, schon allein, um die bekennende Lesbe Weidel angemessen sichtbar zu machen bzw. um sie durch diese LQBTIAQ+-Markierung zu ärgern.

Anscheinend sind hier aber Feminismus und Sichtbar-Machung potenziell mächtiger Frauen weniger wichtig? Wird hier versucht, mittels Nicht-Anerkennung der Weiblichkeit von Frau Weidel die AfD symbolisch unsichtbar zu machen. Und wenn es hier um symbolische Ablehung der AfD geht, ist Nicht-Gendern wirklich das richtige Mittel?

Fragen über Fragen, mal sehen, ob das irgendwann auch anderswo thematisiert werden wird.

Warum wollen die Medien einen Baerbock-Eklat herbeischreiben?

Baerbock war bei ihrem Treffen mit „Machthaber“ al-Scharaa anscheinend darauf vorbereitet, dass er ihr nicht die Hand geben würde. Außerdem hat er anscheinend eine entsprechende Höflichkeitsgeste gemacht, und Baerbock war auch darauf vorbereitet und hat richtig reagiert.
Es gab also keinen Eklat.

Wahrscheinlich ist es im Interesse aller — besonders auch der Frauen in Syrien — dass die Lage in Syrien jetzt erstmal stabil bleibt. Sicher sollte also al-Scharaa besser darauf achten, seine Machtbasis stabil zu halten und islamistische Hardliner in Syrien nicht allzu sehr zu verärgern, solange er auf diese angewiesen ist, um überhaupt irgendetwas in Syrien verbessern zu können. In Syrien wäre es ja ein Fortschritt, wenn die Menschen überhaupt irgendwelche Rechte hätte, nach jahrzehntelanger Quasi-Feudal-Terror-Herrschaft des Assad-Clans.

Baerbock nicht die Hand zu geben könnte also eine Vernunft-Entscheidung von al-Scharaa gewesen sein, und sogar feministisch, sofern dadurch weitere Härten für Frauen in Syrien verhindert werden. Aber das ist natürlich zu kompliziert gedacht für alle, die meinen, durch einen Shit-Storm gegen al-Scharaa irgendwie Honig für ihre eigene Credibility als Muster-Feministen aus dem Nicht-Handschlag zwischen al-Scharaa und Baerbock ziehen zu können.

Unzufriedenheit in Ostdeuschland – und den USA. Liegt es an den Männern?

Warum wählen gerade in Ostdeutschland viele Menschen AfD oder BSW? Obwohl doch von 2005 bis 2021 eine ostdeutsche Frau Kanzlerin war?
Hat Merkel westdeutsche Politik gemacht? Oder hat die Politik sich zu wenig um die vielen Männer gekümmert, die in Ostdeutschland ohne Job-Perspektiven und oft auch ohne Aussicht auf eine Partnerschaft (da viele Frauen in den Westen gezogen sind) verblieben waren?

Letzteres (von der Politik ignorierte Männer) vermutet man jetzt in den USA als Grund für den Wahlerfolg von Trump.

Die Demokraten haben Männern im Prinzip nichts angeboten. Bzw. eine links-akademische Identitätspolitik unterstützt, mit der Männer nichts anfangen konnten, schon allein weil Männer von den Aktivistinnen dieser Politik meist als zurückgeblieben, problematisch, gewalttätig und toxisch dargestellt wurden. Alle Attribute von Männlichkeit wurden verächtlich gemacht, ohne Männern irgendeine konstruktive Möglichkeit zu bieten, als Mann „richtig“ zu verhalten, außer: sich mehr wie Frauen zu verhalten, Frauen zu unterstützen, Frauen mehr Raum zu geben etc..

Auch in Deutschland hatten wir in den letzten 30 Jahren eine ähnliche Entwicklung, die mit der Erfindung der „feministischen Außenpolitik“ durch Annalena Baerbock kurz vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs einen bemerkenswerten Höhepunkt des Die-Zukunft-ist-weiblich-Hypes erreicht hatte, und auch in Deutschland haben wir keine politischen Angebote für Männer. Keine Vorschläge, wie Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit von Männern beseitigt werden könnten. Auch Deutschland hört man nur immer wieder gebetsmühlenartig vom Gender Pay Gap, und dass Frauen von quasi allem härter betroffen seien (Gewalt, Klimawandel, Corona, Ukrainekrieg, …), auch wenn Männer früher sterben und häufiger Selbstmord begehen, und natürlich von der angeblichen Existenz eines Patriarchats und männlichen Privilegien, von denen nur kein Mann je auch nur eins gesehen hat.

Es würde mich daher nicht wundern, wenn auch in Deutschland diese alles andere als bevorzugte Behandlung von Männern als Gruppe jetzt dazu geführt hätte, dass Männer Parteien wählen, die sie, sagen wir so, zumindest weniger verachten als andere Parteien, oder sogar typisch männliche Eigenschaften (wieder) als positiv und wünschenswert darstellen.

Wir können nur hoffen, dass die selbsternannt feministischen Parteien realisieren, dass Gleichberechtigung und Gleichbehandlung etwas anderes sind als ständige Frauenförderung und Ignoranz gegenüber Männern.

Gaslighting-Feminismus

Zwar hat die Frequenz etwas abgenommen, dennoch kann man z.B. im Spiegel bei Bedarf immer noch alle paar Tage oder Wochen Männer-Bashing lesen.

Und als ich mich so durch die Misandrie wühlte, fiel mir auf, dass dieser Anti-Männer-„Feminismus“ doch einiges von Gaslighting hat.

im Magazin GQ gab es eine Liste mit Anzeichen für Gaslighting:

  1. Sie werden ständig schlecht geredet
  2. Sie stellen fest, dass Ihre Gefühle heruntergespielt werden
  3. Sie werden angelogen
  4. Man gibt Ihnen ständig die Schuld
  5. Sie müssen sich ständig entschuldigen
  6. Sie gehen gefühlt immer auf Zehenspitzen
  7. Man nennt Sie verrückt

Dann wollen wir mal schauen, ob es überhaupt einen Unterschied zwischen misandrischem Feminismus und Gaslighting gibt:

  1. Sie werden ständig schlecht geredet: Check; Männer als Gruppe für alle schlechten Dinge verantwortlich zu machen (z.B. Gewalt gegen Frauen), ohne den Beitrag von Männern wertzuschätzen (weil z.B. mehrheitlich Männer als Polizisten Gewalt entgegentreten), ist eine typische Zutat vieler „feministischer“ Artikel
  2. Sie stellen fest, dass Ihre Gefühle heruntergespielt werden: Check; Gefühle von Männern sind Gaslighting/Feministinnen generell egal, das merkt man schon daran, welche ungeheuerlichen Beschuldigungen sich Männer angeblich ohne Widerspruch anhören sollen – z.B. den Vorwurf des Überlegenheitswahns. Die einzigen Gefühle, die Männern von dieser Seite zugestanden werden sind Schuld und Scham.
  3. Sie werden angelogen: Check; die jährliche Zelebrierung des „Equal Pay Day“, unter Heranziehung des unbereinigten Gender-Pay-GAP als angeblichem Beweis für eine Lohnungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen zeigt, dass die Lügen und Halbwahrheiten eine wichtige Grundlage des Gaslighting-Feminismus sind.
  4. Man gibt Ihnen ständig die Schuld: Check. Wenn man dem Gaslighting-Feminismus glaubt, haben Männer nicht etwa Demokratie, freie und offene Gesellschaft, Gleichberechtigung und Sozialstaat erfunden, erkämpft und gesichert, sondern seit Anbeginn der Zeit vor allem an der Unterdrückung der Frau gearbeitet.
  5. Sie müssen sich ständig entschuldigen: Check. Laut Gaslighting-Feminismus verhalten sich Männer zumindest so, dass sie sich entschuldigen sollten. Sie sollten Frauen mehr Raum geben, sie sollten weniger reden, sie sollten … alles mögliche, um sich nachher nicht entschuldigen zu müssen für ihr falsches Verhalten. Was ungefähr auf selbe rauskommt.
  6. Sie gehen gefühlt immer auf Zehenspitzen: Check. Im Job, Zuhause, auf der Straße, überall sollten Männer ihre Privilegien checken und sich selbst misstrauen. Weniger laut, weniger übergriffig sein, und schon gar nicht sexuell, außer in den richtigen Momenten… sprich: Männer sollen auf Zehenspitzen gehen, sonst sind Gaslighting-Feministinnen nicht zufrieden mit ihnen.
  7. Man nennt Sie verrückt: Check. Nur nennt man sie nicht verrückt, sondern toxisch, fragil, gewaltbereit etc.. Männer werden durch den Gaslighting-Feminismus gezielt verunsichert und dazu gebracht, sich selbst zu misstrauen.

Warten auf das Platzen der Bitcoin-Blase (2)

Seit über 10 Jahren warte ich auf das Platzen der Bitcoin-Blase.

Aber anscheinend gibt es weiterhin genug Deppen Leute, die in digitales Irgendwas investieren und daran glauben.

Doch es gibt Hoffnung für mich, dass die Bitcoin-Blase zumindest in 10 oder 20 Jahren platzen wird… wegen der Deflation, wegen des großen Stromverbrauchs des Gesamtnetzes, oder einfach, weil am Ende kein wirklich Wert hinter Bitcoin steckt.

The US supreme court ruling on the immunity of the president

I suppose that the supreme court in fact had no other choice but to decide that the president enjoys immunity for „official“ actions.
A country that is used to use military intervention and the eliminiation of (assumed) terrorists as means of foreign policy needs to exempt their president from criminal prosecution to some extent.

Maybe it’s even a good thing that courts will now have to define further which activities, regarding foreign countries, hostile, neutral, or allies, or regarding the homeland, are exempt from criminal prosecution.

Haben die radikalen Corona-Maßnahmen die Menschen von der Möglichkeit radikaler Änderungen überzeugt?

Die Politik streitet darüber, warum Menschen AfD wählen. Glauben Sie etwa an die Möglichkeit, Dinge einfach so radikal zu ändern? Einfach mal Leute abschieben, Grenzen dicht, Grundgesetz ändern, jeder weiß doch, dass das nicht so einfach geht.

Aber nun hatten wir die Corona-Pandemie und wir haben gesehen, dass man Leuten verbieten kann auf einer Parkbank zu sitzen, dass man die Schulpflicht aussetzen kann und Krankschreibungen per Telefon einführen, Masken ohne Ausschreibung besorgen und weitere Dinge, die vorher undenkbar gewesen wären. Grenzkontrollen waren auch möglich, und jetzt frage ich mich, ob nicht die plötzliche und radikale Machtentfaltung der Exekutive und auch der Legislative dazu geführt haben, dass das Narrativ, der Staat könne alle möglichen Dinge nicht tun, nicht mehr geglaubt wird.

Zumindest ist doch der Eindruck entstanden, dass der Staat viel mehr kann, als er üblicherweise zu können scheint. Vielleicht fördert das ja den Glauben an die Möglichkeit von schnellen Lösungen im Hau-Ruck-Verfahren. Einfach mal machen, Fakten schaffen, im Zweifel auch Bürgerrechte einfach mal aussetzen… das ist der Eindruck, den die Corona-Maßnahmen teilweise hinterlassen haben, und wenn man schon bei Bürgerrechten so verfahren kann, warum sollte das nicht auch mit den geringeren Rechten von Flüchtlingen oder Asylbewerbern möglich sein?

Ich wüsste jetzt auch spontan gar nicht, wie man hier argumentieren sollte, auf so einem groben Level, wo jede juristische Finesse versagen muss, die vielleicht als Erklärung hier herangezogen werden müsste.

Es ist nur ein Gedanke, aber ich glaube, die Corona-Maßnahmen haben den Eindruck verstärkt, dass der Staat tatsächlich manche Dinge nicht „nicht kann“, sondern die Politik einige Dinge nur „nicht will“. Und das könnte der Grund sein warum viele Menschen sich jetzt denken, sie wollen doch mal sehen, ob nicht die Politik doch viel mehr kann, wenn man Politiker wählt, die tatsächlich Dinge radikal verändern wollen.

Vor diesem Hintergrund sollten vielleicht auch die etablierten Parteien bewerten, was sie tatsächlich tun können und wie sie Teile des Souveräns, der Wähler, wieder in das demokratische Lager holen können, das für die offene Gesellschaft steht.

Rechtsruck oder Pendelbewegung?

Ständig hört man vom Rechtsruck in den Medien. Aber ist es nicht so, dass sich die politischen Ansichten seit den 1980er Jahren ständig nach links verschoben haben?
Auf Youtube kann man Videos von Helmut Schmidt finden, bei denen heutige Linke Schnappatmung bekommen würden – und die SPD war in den 1980ern bereits das Ende des linken politischen Spektrums.

Haben nicht SPD und CDU in den 2010er/2020er Jahren durch ihre Versuche, jeweils „die Mitte“ zu besetzen, jeweils die Ränder verloren und dadurch das Entstehen von WASG/Linke und AfD erst möglich gemacht?
Glauben die Politikwissenschaftler, die bei Phoenix und in zahlreichen „Talks“ in Radio und Fernsehen die Wahlerfolge der AfD diskutieren wirklich, es wäre zu erwarten gewesen, dass die Mehrheit der Bevölkerung dauerhaft Parteien links der CDU wählen würde?
Ich glaube nicht, dass wir gerade einen „Rechtsruck“ sehen, und dass die Union die AfD erst hoffähig macht, wenn Sie für Maßnahmen eintritt, die weniger laissez-faire sind als die aktuellen Regelungen für Bürgergeld, Asylstatus, Duldung, etc.. Ich denke, das Bedürfnis der Linken, an das Gute im Menschen zu glauben und keine Unterschiede zwischen Bürgern und Migranten zu machen und den Sozialstaat immer weiter auszubauen und großzügig zu machen, aktuell nicht mehr zur Stimmungslage der Bürger passt. Kurt Tucholsky wird mit dem Satz „Das Volk versteht das meiste falsch; aber es fühlt das meiste richtig.“ zitiert, und vielleicht ist es ja auch hier so, dass das Volk „fühlt“, dass Deutschland nicht gleichzeitig die Energiewende schaffen, die Ukraine unterstützen, kriegsfähig werden, den demographischen Wandel abwettern, den Fachkräftemangel beseitigen, und dann auch noch einen Großteil der in die EU ziehende Migranten integrieren kann.
Ohne Zweifel haben unsere Regierungen der letzten Jahre zahlreiche Herausforderungen einigermaßen gut bewältigt. Dennoch bleiben etliche Dauerbrenner-Themen ungelöst, auch weil im linken Werkzeugkasten keine Werkzeuge sind, die in irgendeiner Weise dazu führen könnten, dass irgendjemand schlechter gestellt würde. Und ohne solche Werkzeuge kann man natürlich eine Situation, in der das Geld zusammengehalten werden bzw. vorrangig für Aufgaben eingesetzt werden muss, die keine Sozialausgaben sind, nicht bewältigen.
So gesehen scheint mit der Fall zu sein, dass die Pendelbewegung in Richtung einer pragmatischeren, härteren, weniger freigiebigen, an praktischen, konkreten Aufgaben ausgerichteten Politik überfällig war. Tragisch ist nur, dass sich die AfD — ohne jemals irgendeine praktische Lösungsfähigkeit bewiesen zu haben, ohne irgendwelche konkreten, umsetzbaren Vorschläge zu machen — als sinnvolle Alternative präsentieren kann, die auch tatsächlich gewählt wird. Meiner Meinung nach hätten SPD oder Union die Politikfelder, auf denen die AfD reüssiert, mit Ausnahme der extremistischen Positionen mittlerweile auch adressieren und übernehmen müssen.
Dass die Merz-Union sich nicht traut, so weit nach rechts zu rücken, dass für die AfD kein Platz mehr bleibt (wie es Strauß gefordert hat), wird irgendwann als großer politischer Fehler und Folge des „Linksrucks“ unter Merkel gesehen werden, vermute ich.

Stern TV vs. Gigi d‘ Agostino oder: Kontroverses Thema verzweifelt gesucht

Am gestrigen 2.6.2024 konnte man in Stern TV beobachten, wie eine Redaktion bemüht versucht hatte, ein „kontroverses“ Thema für die Sendung zu finden.
Die Frage, die die Gäste eine Viertelstunde lang diskutieren mussten: Soll das Lied l’amour toujours von Gigi d‘ Agostino verboten werden — gleich ganz, oder zumindest auf der Wiesn 2024, weil es an bestimmten Stellen vom Takt her möglich ist, dazu rechtsradikale Parolen zu skandieren?

Am Ende wollten 95% der Zuschauer kein solches Verbot — eindeutiges Zeichen, dass die Themenwahl überhaupt nicht kontrovers war.
Für mich ist diese offensichtliche Suche nach Aufregerthemen vor allem Beleg dafür, dass auch Fernsehsendungen zunehmend nach dem Prinzip „Click Bait“ funktionieren.

Bedeutet die Ukraine zu verteidigen den Einstieg in den dritten Weltkrieg?

Als die Ukraine 1994 ihre Atomwaffen an Russland abgegeben hat und dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten ist, haben England und die USA im Budapester Memorandum die Sicherheit der Ukraine garantiert. Ebenso Russland.

Den Vertrag gebrochen — und die Dummheit des Verzichts auf Atomwaffen damit bewiesen — hat 2004, kaum 10 Jahre danach, Russland.

Die Ukraine nicht zu verteidigen würde einen Gesichtsverlust von England und den USA bedeuten und einen Rückfall in eine Ära, in der das Recht des Stärkeren herrscht, und in der jeder Staat, der nicht von den Großmächten erpressbar sein will, nach Atomwaffen strebt.
Es ist egal was Russland tut oder womit es droht — die Ukraine aufzugeben wäre nichts anderes als Appeasement gegenüber einer gewalttätigen Diktatur. Diesen Fehler der Geschichte sollten wir nicht wiederholen.