Archiv der Kategorie: Rant

Kanzlerquadrell: Gendern war gestern

Eine erste Sache, wie mir beim Kanzler-Quadrell von RTL aufgefallen ist, hat gar nichts mit dem Inhalt der Sendung selbst zu tun, sondern mit der Berichtertattung darüber.

Die Zeit und die SZ, die als links-progressive Zeitungen eigentlich moralisch verpflichtet wären zu Gendern, sparen sich das:

Hier hätte doch ganz klar Kanzler_*innen-Quadrell stehen müssen, schon allein, um die bekennende Lesbe Weidel angemessen sichtbar zu machen bzw. um sie durch diese LQBTIAQ+-Markierung zu ärgern.

Anscheinend sind hier aber Feminismus und Sichtbar-Machung potenziell mächtiger Frauen weniger wichtig? Wird hier versucht, mittels Nicht-Anerkennung der Weiblichkeit von Frau Weidel die AfD symbolisch unsichtbar zu machen. Und wenn es hier um symbolische Ablehung der AfD geht, ist Nicht-Gendern wirklich das richtige Mittel?

Fragen über Fragen, mal sehen, ob das irgendwann auch anderswo thematisiert werden wird.

Anschlagshäufigkeit vor der Bundestagswahl – Zufall?

Ist es nicht eigenartig, dass sich vor der Bundestagswahl die Anschläge häufen? Man könnte meinen, dass Russland hier vielleicht die Finger im Spiel hat, um die AfD zu pushen, die ja einen eher Russland-freundlichen Kurs hat.
Nun — in ein paar Jahren wissen wir vielleicht mehr…

TV-Duell Merz gegen Scholz

Das TV-Duell Scholz gegen Merz war vor allem eines: Langweilig.

Scholz „Ich habe alles schon gemacht und nur der Ukraine-Krieg ist schuld“ vs. „Deutschland ist Schlusslicht in Europa wegen der Ampel“ Merz hatten jede Menge Zahlen, Fakten und Behauptungen dabei, aber eine emotional anschlussfähige Erzählung, wenn man das so nennen will, hatte keiner der Kandidaten.

So habe zumindest ich vor allem 90 Minuten gepflegte Langeweile gesehen, mit zwei hochkonzentrierten Politikern, die sich nicht wesentlich voneinander absetzen konnten.

Merz befreit die Union

Die linkspopulistische Presse ist nicht glücklich, aber meiner Meinung nach hat Friedrich Merz endlich das Richtige getan.

Die Mehrheit der Bevölkerung möchte, dass illegale Migration wirkungsvoll verhindert wird, und man kann nicht dauerhaft gegen die Mehrheit Politik machen.
Recht ist das Ergebnis von Politik und kann geändert werden, Verträge können gekündigt werde; die Dublin-Regeln ebenso wie die europäische Menschenrechtskonvention, sollte sie — obwohl möglicherweise nie so gedacht und nur in Folge von „Richterrecht“ so auszulegen — Grenzkontrollen und Zurückweisungen verhindern.

Merz hat endlich — als einziger Kanzlerkandidat einer demokratischen Partei — den Willen gezeigt endlich etwas zu tun, etwas zu riskieren und etwas zu ändern. Damit ist die Strategie des linken Lagers, Mehrheiten außerhalb dessen Einflussbereich zu verhindern und jegliche Änderungen des gültigen Rechts — weg von totaler Freizügigkeit und Einreise-Anspruch für jeden, hin zu einer effektiven Kontrolle von Migration — zu blockieren.
Denn Deutschland steht vor wirtschafltichen Problemen. Russland bedroht die europäische Friedensordnung. Das Argument, Deutschland als reiches Land könne sich jedes Maß an Migration leisten, wird nicht mehr geglaubt. Es herrscht Wohnungsmangel. Es fehlt an Geld für Renten, Infrastruktur, und Rüstung. Die Toleranz für die angeblich nicht zu verhindernde und rechtlich und moralisch zu akzeptierende illegale Migration ist an einem Tiefpunkt angelangt, gerade nach den Anschlägen durch Ausreisepflichtige der letzten Zeit.

Ich glaube, dass Merz harter Kurs bei der Migration der richtige Schritt ist, um der AfD ihre mehrheitsfähigen Positionen wegzunehmen, sie weiter an den rechten Rand zu drängen, zu schrumpfen und aus dem Bundestag zu werfen. Dann wäre endlich der größte strategische Fehler von Merkel — nämlich entgegen des Mottos von Franz Josef Strauß die Entstehung einer Partei rechts der Union zuzulassen — wieder korrigiert.

Mit Merz‘ Ankündigung sollte die Union jetzt wieder für viele attraktiv werden, die sonst vielleicht BSW oder AfD gewählt hätten, um zu versuchen endlich die Ära des alternativlosen Gutmenschentums bei der Migration zu einem Ende zu bringen.

Is Trump trying to bolster his „madman“ image to prepare negotiations with Putin?

I was wondering if Trump is serious about annexing Greenland or maybe occupying parts of Panama.
Though it seems possible, it could also be — in my opinion — that this is part of an elaborate strategy to get on par with Putin regarding recklessness and will to use force at least at the rhetorical level.
In case he can convince Putin that he may also resort to the use of force to achieve territorial growth targets and/or to protect US interests and/or to „project power“ any time, this may enhance his position regarding possible negotiations with Putin regarding Ukraine.
You’d rather consider a Trump who wants to make the rest of the NATO spend multiple times the whole national budget of Russia into armament a threat than a more reluctant Biden. Don’t you think Trump, who wants his second term to become a historic success, would throw the whole military power of the US into protecting Ukraine in case he cannot achieve a deal with Putin? After bragging so much about how he’d end the Ukraine war in less than no time?
So… it’s interesting to guess if we’re just seeing the world’s greatest con-man enacting a sociopath out of touch with reality in an attempt to prepare a historical deal with Putin, or if we’re seeing a sociopath getting dementia getting out of control or something.
Let’s hope for the best… may god bless us all.

Was macht das BMFSFJ zum Internationalen Männertag?

Nun, am internationalen Männertag, wo es vielleicht einmal auch um Jungen und Männer hätte gehen können, veröffentlichte das BMFSFJ das ‚Lagebild zu „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“‚. Für mich ist es schwer zu glauben, dass das Zufall sein soll, und keine Botschaft.

Ein Lagebild zu Gewalt gegen Männer wurde übrigens nicht präsentiert und auch gar nicht erst erstellt – so wie auch die Studie „Gewalt gegen Männer“ des BMFSFJ von 2005 seit 19 Jahren — trotz klarer Indizien dafür, dass es tatsächlich häusliche Gewalt in relevantem Ausmaß gegen Männer gibt — nicht fortgesetzt worden ist.

Eine miesere Weise, Männern keinerlei Aufmerksamkeit bezüglich deren Problemen zu geben, kann man sich eigentlich kaum vorstellen. Dabei sind weiterhin 60% aller Gewaltopfer Männer, und weiterhin gibt es auch Straftaten, die entweder nur Männer begehen können (z.B. Belästigung durch Exhibitionismus), oder bei denen man männlichen Opfern weniger Glauben schenkt als weiblichen, und ihnen auch kaum Hilfe anbietet (Häusliche Gewalt, sexuelle Belästigung, Stalking).

Es fällt mir daher immer leichter zu glauben, dass junge Männer in den USA auch deswegen Trump gewählt haben, weil das linke politische Establishment sie links (Wortwitz!) liegen gelassen hat und jungen Männern außer Häme, Verachtung und Ignoranz nichts bietet und bieten will.

SZ und Zeit stehen unter Verdacht, statt AfD und BSW lieber die FDP runterzuschreiben

Der grün-sozialdemokratische Journalist, Intellektuelle bzw. Künstler in Deutschland hat einen Lieblingsfeind.
Aber es sind nicht die Antidemokraten, Diktatoren-Freunde und (Volks-)Genossen von BSW oder AfD, sondern die traditionsreiche Kleinpartei FDP, die man eigentlich kaum im Verdacht haben kann, die Welt in ein tiefes Loch stürzen zu wollen.
Aber anscheinend ist Widerstand gegen gutgemeinte grüne Ideen wie Umwelt- ohne tragfähige Industriepolitik oder sozialdemokratische Beglückung auch von schlicht Arbeitsunwilligen per Bürgergeld schlimmer als Extremismus – entsprechend lesen wir in dieser Woche in der SZ und der Zeit Hit-Pieces gegen FDP und Christian Lindner, mit dem „schlimmen Verdacht“, die FDP hätte „die Deutschen genarrt“.

Ich glaube sofort, dass die FDP sich auf den Bruch der Koalition vorbereitet hat; jede vernünftige Partei hätte das angesichts des Schlingerns der Koalition und des zunehmendes Drucks von den Koalitions-„Partnern“ getan.
Aber ich glaube nicht, dass die FDP den Bruch der Koalition vorbereitet hat.

Wie dem auch sei, es kann sicher davon ausgegangen werden, dass SZ und Zeit solche semantischen Feinheiten egal sein werden, wenn sich auch nur die geringste Chance bietet, die FDP runterzuschreiben. Denn gegen die kämpft man als grün-sozialdemokratischer Journalist anscheinend immer am liebsten — und es ist perspektivisch auch bequemer bzw. weniger gefährlich, als sich mit den wahren Demokratiefeinden anzulegen.

Bullshit words invented to make trivialities sound impressive: „to unlearn“

I noticed the use of the word „unlearn“, for overcoming behavior you got used to, but which isn’t exactly helpful or productive.

So you learned something wrong, then you un-learn it, and then you learn something else.

Of course, this doesn’t work in any way. First, you’ll hardly forget what you learned and thought was smart to do. Second, if you really un-learned something, you could again learn the behavior you wanted to stripe off, since you’d have forgotten it. Third, in fact „un-learning“ simply means learning, how to do things better, and changing your behavior. Only if you had internalized some behavior so it had become kind of unconscious, I could imagine that un-learning would be the correct term.
But in most cases, the word is just being used to make common learning processes sound more substantial and somehow special.

AI Love scams // KI-gestütztes Vortäuschen einer „Internet-Beziehung“

Je besser Chatbots funktionieren, desto größer werden auch die Möglichkeiten für Betrüger, Love-Scams etc. zu automatisieren.
Die erfolgreichen Love-Scams können dann wieder genutzt werden, um die Love-Scam-AI zu trainieren, um noch bessere Love-Scam-Nachrichten zu erzeugen.

Das ist schlecht für diejenigen, die bisher in weniger reichen Gegenden der Welt damit Geld verdient haben: Denn jeder wird jetzt mit geringen Computer-Ressourcen bessere Scams erzeugen können als diese Leute. Nordkorea wird das Geschäft sicher nicht den Afrikanern oder Ostasiaten überlassen.

Es gäbe natürlich auch die Möglichkeit, das Vortäuschen einer Internet-Liebesbeziehung offen als Service anzubieten: Virtuelle Zuwendung gäbe es dann im Abonnement, ohne Gefahr eines Betrugsversuchs am Ende, mit Möglichkeiten, den Verlauf der „Beziehung“ im eigenen Sinne zu beeinflussen.

Sehen wir mal, was diesbezüglich noch alles auf uns zukommt – ich denke, die beste Möglichkeit, einen Partner kennenzulernen, wird auch dann weiterhin und wie immer schon ein Treffen mit Freunden, Mitschülern, Kommilitonen, Kameraden beim Sport, anderen Gästen bei irgendwelchen öffentlichen Veranstaltungen, oder Kollegen sein.

Hat der politische Journalismus die FDP klein- und die AfD großgeschrieben?

Politische Journalisten haben üblicherweise ein gewisses Sendungsbewusstsein. Obwohl in vielen Fällen ohne praktische politische Erfahrung, sehen sie sich in der Position, dem Normalbürger die Welt zu erklären.
Wahrscheinlich hoffen und glauben sie, dadurch auch einen gewissen Einfluss auf die politische Entwicklung nehmen zu können.

Nehmen wir einmal an, das wäre so: Müssten wir es dann dem Einfluss der Damen und Herren Journalist_*Innen zuschreiben, dass die FDP aktuell unter 5% liegt, und die AfD fast bei 20%?

Werden sich die Leute, die lange Zeit oftmals recht billiges FDP-Bashing betrieben haben, wirklich freuen, wenn die FDP, die immerhin mit der Aktienrente zumindest eine Idee zur Verhinderung des Zusammenbruchs des Rentensystems hatte, aus dem Bundestag geflogen sein wird? Oder wird man dann, wenn die Möglichkeiten für Koalitionen ohne AfD oder BSW wieder geringer geworden sein werden, Krokodilstränen weinen?