Die „Aiwanger-Flugblatt-Affäre“

Es ist bemerkenswert, dass vor allem linke Politiker, die doch historisch immer für Resozialisierung und neue Chancen für jeden eingetreten sind, dem bayrischen Freie-Wähler-Vorsitzenden Hubert Aiwanger vorwerfen, was er als 17-jähriger, vor 35 Jahren, getan haben soll.

Ist das nicht irgendwie inkonsequent? Müsste man nicht generell über alles, was 10 oder 20 Jahre her ist, den Mantel des Schweigens legen, auch und gerade in unserer Gesellschaft, in der immer mehr digitale Aufzeichnungen über jeden existieren, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass es von jedem irgendeine kompromittierende Aufnahme gibt, sehr hoch ist?

Oder sollten bestimmte Ausnahmen gelten, für besonders verwerfliche und unverzeihliche Taten, die vermeintlich oder tatsächlich Rückschlüsse auf irreparable Charakterschwächen einer Person erlauben?