Archiv für den Monat: März 2021

Ich nutze jetzt FairEmail oder: Was genau macht die Android GMail-App mit meinen Mails?

Gestern funktionierte die GMail-App auf mehreren Handies in meinem Haushalt nicht.

Mails von einem Drittanbieter-Server (eines kleineren Anbieters) wurden weder zugestellt noch empfangen. Laut Google-Mail funktionierte die (bisher einwandfrei funktionierende) Server-Konfiguration nicht. Tatsächlich funktionierte die selbe Konfiguration unter Windows aber hervorragend, man konnte mit Thunderbird mit der selben Konfiguration Mails senden und empfangen.

Um den Fehler zu debuggen schickte ich mehrere Mails via GMail-App von GMX zu meinem Drittanbieter, und umgekehrt. Die Mails verschwanden scheinbar im Nirvana.

Aber dann, Stunden später, kamen die Mails doch noch durch. Mit der ungeänderten Konfiguration, einfach ein paar Stunden zu spät. Wie kann das sein?

Ich kann mir das nur so erklären, dass die GMail-App die Mails gar nicht direkt über die Mailserver der jeweiligen Email-Anbieter verschickt (also GMX und Drittanbieter), sondern die Mails erst auf Google-Servern zwischenspeichert, von denen aus Google die Mails dann bei Gelegenheit an die eigentlichen Server weiterreicht, ohne, dass das normalerweise sichtbar wäre. Denn nur so ist erklärbar, warum Thunderbird via GMX zu Drittanbieter und umgekehrt wenige Minuten Laufzeit der Mails hatte, aber GMail für Android Stunden brauchte.

Das würde allerdings bedeuten, dass Google alle meine Mails lesen kann, die ich über beliebige Mail-Anbieter schicke, wenn ich zum Schreiben GMail für Android benutze. Denn dann geht die Mail dem Anschein nach nicht direkt SSL-verschlüsselt von meinem Handy an den Mailserver, sondern erstmal an Google, von wo die Mail dann irgendwann zum richtigen Mailserver weitergeleitet wird.

Wahrscheinlich kann Google also auch alle meine über Drittanbieter empfangenen Mails lesen, denn sie haben ja meine Login-Daten, und wenn sie schon zum Senden ihre Server zwischen den Mailserver und den GMail-Client für Android schalten, warum sollten sie es dann nicht auch beim Empfangen machen? Sicher steht es irgendwo im Kleingedruckten, dass sie das aus irgendeinem klugen Grund dürfen.

Wie ich höre, sei bekannt, dass die GMail-App für Android kein Mail-Client sei, sondern ein Client für GMail. Dass auch Drittanbieter-Adressen über Google-Server ausgelesen würden, müsse man wissen. Ich frage mich allerdings, ob ich das irgendwo im Kleingedruckten gelesen haben müsste, oder ob das vielleicht doch eher unbekannt ist.

Aber mal angenommen, die Android-Gmail-App sei eindeutig, ein Mail-Client, sondern eine App für GMail – warum erscheinend dann eMail-Accounts, die ich im GMail-für-Android-Client einbinde, nicht auch in der WWW-Oberfläche des Google-Accounts?

Für mich sieht es so aus, als ob Google verschleiert, dass die GMail-App für Android kein normaler Mail-Client ist, sondern eine App, die alle Mails über Google-Server leitet, ohne dass das irgendwo sichtbar wäre.

Ich habe mir deshalb jetzt „FairEmail“ von Marcel Bokhorst installiert und außerdem gekauft. Denn das Programm ruft die Mails tatsächlich direkt von den Mailservern ab, und leitet sie nicht noch irgendwie über Google-Server, die dann natürlich auch irgendwo meine Login-Daten gespeichert haben.

Denn dass Google meine Mailserver-Passwörter hat und meine Mails lesen kann oder zumindest könnte brauche ich jetzt wirklich nicht.

 

Rau Arabella Rolladen mit 40mm Walzen reparieren…

… ist schwierig, weil die Firma Rau Arabella 2004 an Hella-Arabella verkauft wurde und dann irgendwie plötzlich die Produktion eingestellt wurde und es für das alte Rau-Arabella System keine Ersatzteile mehr gibt.

Geschweige denn irgendwelche Anleitungen, wie man die Rolladen auseinandernimmt und wieder zusammensetzt. Wenn zum Beispiel das Hochkurbeln (bei Rolläden mit Stangenantrieb) immer schwerer wird, oder sich gar nichts mehr bewegt, oder der Rolladen beim Hochkurbeln herunterfällt, ist meist „einfach nur“ das Getriebe schwergängig geworden / verharzt / kaputt.

Es ist aber zumindest bei Einzel-Rolläden nicht so kompliziert, etwas zu reparieren, wenn man denn den Rolladenkasten geöffnet bekommt.

Auf einer Seite steckt in der 40mm-Welle das Rolladengetriebe. Auf der anderen Seite befindet sich eine Hülse (Walzenkapsel genannt), die in die Welle eingeschoben und in die Gurtscheibe eingesteckt werden kann:

Rolladenachse, Hülle und Gurtscheibe

Rolladenachse (40mm) mit Einschub-Hülse und Gurtscheibe

Die Demontage erfolgt, indem man durch Drücken mit einem Schraubenzieher die Verriegelung der Einschubhülse in der Welle durch die Nocken aufhebt und die Hülse in die Alu-Welle hineinschiebt und damit gleichzeitig aus der Gurtscheibe herauszieht.

Anschließend kann die Rolladenwalze bewegt und somit auf der anderen Seite vom Getriebe abgezogen werden. Dann lässt man sie entweder herunterhängen, oder nimmt sie ganz ab, indem man die Befestigungen aus der Welle z.B. mit einem Schraubenzieher heraushebelt

Danach hat man im Rolladenkasten auf der einen Seite das Getriebe, das man dann austauschen bzw. reparieren kann, und auf der anderen Seite die Gurtscheibe und das Kugellager, das man auch austauschen könnte.

Das Kugellager sitzt (bei mir) auf einem Zapfen des Rolladenkastens und wird dort mit einer Unterlegscheibe und einer Schraube gehalten. Außerdem hält sie die Gurtscheibe an ihrem Platz. Dieser wiederum liegt nicht wirlich auf der Achste auf, sondern sitze, wenn man die Einschubhülse in die Gurtscheibe gesteckt hat, auf dieser Einschubhülse. Diese wiederum liegt dann auch auf dem Kugellager auf, über das man sie geschoben haben muss, um sie in die Gurtscheibe zu stecken.

Es sitzt dann also das Lager auf dem Zapfen des Kastens, darauf die Einschubhülse/Walzenkapsel, und auf dieser wiederum sind Walze und Gurtscheibe aufgesteckt.

Kugellager, Unterlegscheibe, Schraube, Gleitscheibe und Gurtscheibe sowie Einsteck/Einschubhülse (Walzenkapsel)

Die „üblichen“ Rolladenlager mit 28mm Durchmesser (bei mir verbaut) passen eigentlich nicht wirklich in die Walzenkapsel, die einen höheren Innendurchmesser von ca. 33mm hat. Meiner Meinung nach passt ein Lager mit 32 mm Außendurchmesser, 12mm Innendurchmesser und 10 mm Breite (z.B. 32 x 12 x 10 mm 6201 ZZ GMEEC) erheblich besser. Zwischen Gurtscheibe und Rolladenkasten kann man auch noch einen Ring, z.B. einen 30mm Dichtring, legen, um die Reibung der Gurtscheibe am Rolladenkasten zu reduzieren.

Natürlich ist es denkbar, dass es auch andere Varianten der Rau-Arabelle-Rolladenwalzen gibt; also vorher selbst nachsehen und nachmessen…

Die größere Kunst ist die Reparatur von Doppel-Rolläden mit Schneckengetriebe und Doppelwelle in der Mitte. Dazu vielleicht später mehr.

Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg: „Deutschland-Koalition“?

In Baden-Württemberg wurde gewählt, und nun scheint sich nur noch die Frage zu stellen, ob schwarz-grün (bzw. grün-schwarz) weiterregiert, oder ob es zu einer schwarz-rote-gelben Koalition kommen könnte. Zweiteres erscheint wenig wahrscheinlich, aber wenn die Union dem Höhenflug der Grünen ein Ende setzen will, wäre das womöglich eine taktisch interessante Option. Falls SPD und FDP sich dafür hergeben.

Die Maßstäbe der Union – Rücktritt nur bei kleinen Fischen

Es ist einigermaßen absurd.
Wenn Andi Scheuer ein paar hundert Millionen Euro in den Sand setzt oder Frau von der Leyen zu spät Impfstoff bestellt, wenn die Bundesregierung bei der Corona-Bekämpfung nichts hinbekommt oder Frau Kramp-Karrenbauer Jahre braucht, um ein paar Sturmgewehre zu bestellen, muss natürlich niemand zurücktreten. Anscheinend tragen Minister in Deutschland oder Kommissions-Präsidentinnen in der EU grundsätzlich für gar nichts mehr Verantwortung.

Aber wenn ein einfacher Bundestagsabgeordneter für die Vermittlung von FFP2-Masken-Produktionskapazitäten (oder was-auch-immer) 250.000 Euro kassiert, dann muss er zurücktreten.

Verrückt und bigott, das.

Bis August 2021 müssten alle Deutschen geimpft sein – wenn es die Merkel-Administration nicht verkackt

Laut Ärztezeitung könnten im ersten Quartal 2021 in Deutschland mehr als 9 Mio. Menschen komplett (zweimal) geimpft werden. Im zeiten Quartal ca. 38 Mio., und im dritten Quartal dann nochmal 63 Mio. Da es in Deutschland nur ca. 82 Mio. Menschen gibt, müssten also im August alle geimpft sein.

Aber man kann fast darauf wetten, dass die Merkel-Administration, Ankündigungsminister Spahn und die Bundesländer das noch irgendwie in den Sand setzen werden.

Warum hinterfragt niemand die Corona-Impfreihenfolge?

Wenn man bei Google nach der Corona-Impfreihenfolge sucht, zum Beispiel mit den Suchworten „Impfreihenfolge Priorität Corona„, findet man überhaupt keinen kritischen journalistischen Beitrag dazu.

Statt dessen: Mitteilungen der Regierung und „Erklärbär“-Beiträge, warum das alles so passt.

Eigentlich hatte ich mir Pluralismus so vorgestellt, dass es zumindest ein oder zwei kritische Stimmen geben würde, warum diese Reihenfolge vielleicht doch fragwürdig sein könnte.

Klar ergibt es Sinn, die am stärksten gefährdeten Menschen zuerst zum impfen, aber dass die Impfreihenfolge darum so sein sollte, wie sie jetzt ist, nämlich nur nach Alter gestaffelt ergibt deshalb noch lange keinen Sinn.

Wie wir jetzt wissen, sind Männer gefährdeter als Frauen, Diabetiker und andere schwer Kranke gefährdeter als Gesunde. Und es wäre auch klug, die Menschen mit den meisten Kontakten und andere potenzielle Überträger bevorzugt zu impfen.
Warum also impfen wir nicht zuerst Paketboten, Friseure und Ärzte sowie medizinisches Personal? Warum gibt es noch keinen Impfstoff für Kinder? Warum impfen wir ggf. nicht vor allem Pendler, die Landesgrenzen überschreiten, und LKW-Faher, die in ganz Europa unterwegs sein müssen, damit niemand eine Infektion zurück nach Deutschland bringen kann? Warum werden Männer wegen ihres höheren Risikos nicht um eine Altersgruppe hochgestuft bei der Priorisierung?

Das wären doch alles legitime Fragen. Aber wie so häufig in der Ära Merkel wird so getan, als wäre die Impfreihenfolge „alternativlos“, und eine öffentliche Debatte über diese Frage von Leben und Tod findet wieder nicht statt.
Aber so funktioniert eine parlamentarische Demokratie nicht. Wenn die Bevölkerung zu allen wichtigen Themen nicht gefragt wird, weil sie zu Euro/Migration/Corona-Impfreihenfolge „falsch“ entscheiden könnte, dann führt das nicht wirklich zu Akzeptanz der Demokratie. Dann müssen wir uns nicht wundern, wenn die Menschen immer radikaler werden und wählen, weil sie das Gefühl haben, die „Parteien der Mitte“ hörten gar nicht mehr auf die Bürger.

Anteil an diesem Problem hat meiner Meinung nach auch die Tatsache, dass Journalisten genießen, sich als „vierte Gewalt“ zu sehen und sich gerne in den Dienst der Regierung stellen, um einen reibungslosen Ablauf der Corona-Maßnahmen publizitisch zu begleiten, anstatt Kritik zu üben, zu hinterfragen und Opposition zu betreiben. Meiner Meinung nach kann das so nicht weitergehen, darum fühle ich mich auch genötigt, diesen Post zu bringen.

Denn Demokratie lebt von der Auseinandersetzung und eben nicht von der Verhinderung jeglicher Debatte zur Sicherstellung der Harmonie. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat sich gefühlt schon selbst gleichgeschaltet. Um endgültig chinesische Verhältnisse voller Harmonie und ohne lästige Kontroverse zu bekommen müsste man jetzt nur noch das lästige Mehrparteiensystem abschaffen, zum Beispiel, indem man die GroKo-Partein zur „Demokratischen Allianz der Mitte“ zusammenfasste, und Merkel zur Kanzlerin auf Lebenszeit ernannte; was auch wieder sehr gut zum Reich der Mitte passen würde…

Corona offenbart das ganze Ausmaß der Unfähigkeit der Merkel-Administration

In diesem Blog wurde die Regierung Merkel schon öfter kritisiert.

Weil sie nicht regiert oder agiert, sondern reagiert. Weil sie kein Programm und keine Vision für Deutschland hat. Weil sie nie initiativ handelt, sondern eigentlich immer erst dann, wenn es bereits fünf nach Zwölf ist.
Das einzige, was Merkel von Kohl gelernt zu haben scheint ist Machterhalt, weshalb sie sich ziemlich offensichtlich mit größtenteils unfähigen Ministern umgibt, die ihr nicht gefährlich werden können. Irgendeine Idee, was sie für Deutschland tun könnte, scheint Merkel nicht zu haben, meinem Eindruck nach arbeitet sie nur am eigenen Denkmal als große Europäerin ((welches ihr aber auch nicht errichtet werden wird)).

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die Regierung Merkel pragmatisch, wenn es ums Handeln geht, vollkommen unfähig ist, dann hat die Corona-Pandemie ihn erbracht:

  • Obwohl das RKI bereits 2012 eine Studie für eine mögliche Pandemie mit einem Corona-Virus erstellt hatte, traf die Pandemie Deutschland 2020 vollkommen unvorbereitet. Masken und Desinfektionsmittel oder Schutzkleidung waren dem Anschein nach überhaupt nicht eingelagert worden, Notfallpläne nicht aktuell, Gesundheitsämter nicht vorbereitet. Dass die Versorgung nicht vollkommen zusammengebrochen ist war auch dem Umstand zu verdanken, dass Ankündigungsminister Spahn die Überkapazitäten im Gesundheitssystem noch nicht wie geplant abgebaut hatte.
  • Die Bundesländer agierten teilweise kopflos und änderten mehrfach ihre Strategie. Eine Koordination durch die Bundesregierung fand erstmal nicht statt. Eine Ausbreitung der Pandemie in Anfang 2020 noch Corona-freie Gebiete wurde nicht verhindert — möglicherweise wegen Merkels Dogma, man könne Grenzen nicht schließen, aus der Flüchtlingskrise. Statt sofort eine entschlossene 0-Covid-Strategie mit einem kurzen harten Lockdown zu fahren, wurde die Bekämpfung in typischer Merkel-Manier verschleppt, bis das Virus sich im ganzen Land ausgebreitet hatte, was zu einem monatelangen Dauer-/Teil- bzw. On-Off-Lockdown führte.
  • Die Digitalisierung, die Merkel bereits mehrfach zur „Chefsache“ erklärt hatte (ohne, dass deswegen irgendetwas Konkretes passiert wäre…), war noch nicht einmal so weit, dass Gesundheitsämter Daten auf einem anderen Weg als per Fax hätten übertragen können. Einheitliche Softwareschnittstellen zwischen den Bundesländern gibt es natürlich auch immer noch nicht.
  • Das Infektionsschutzgesetz musste in der Pandemie mehrfach geändert werden, um überhaupt die rechtlichen Möglichkeiten zu haben um Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
  • Ein Jahr nach Beginn der Pandemie gibt es noch keine abgeschlossenen Untersuchungen, wie und wo sich Menschen überhaupt mit Corona infizieren. Erst Ende 2020 sind solche Studien angelaufen.
  • Die Beschaffung von Impfstoff wurde schlecht organisiert. Während der Lockdown Milliarden-Kosten verursachte, wurde um den Preis der Impfstoffe gefeilscht, obwohl die angebotenen Preise zu diesem Zeitpunkt gar nicht wirklich maßlos überteuert waren.
  • Durch die Priorisierung der Impfung der Alten bei gleichzeitiger Nicht-Zulassung von AstraZeneca für über 65-jährige wurde die Verwendung des Impfstoffs quasi blockiert: Da noch nicht alle Über-80-jähringe und Über-70-jährigen geimpft waren, konnte der gesamte AstraZeneca-Impfstoff nicht genutzt werden, weil der nur bis zum Alter von 65 zugelassen war, und aufgrund der Priorisierung das Impfen von Jüngeren verboten war und sogar noch strafbewehrt werden sollte(!).