In Deutschland haben Alleinerziehende viele Probleme. Oft sind sie von Armut bedroht, weil Unterhaltszahlungen ausbleiben.
Und manchmal sind auch die Kindsmütter nicht kooperativ.
Überrascht, dass hier die Alleinerziehenden Männer sind, obwohl die Partizipform „Alleinerziehende“ geschlechtsneutral ist?
Der einfache Grund: Die meisten Alleinerziehenden sind Frauen. Feministinnen reden von Alleinerziehenden fast immer mit Blick auf Frauen.
Trotz vorbildlichen Genderns werden Männer beim Wort „Alleinerziehende“ von vielen nicht mitgedacht. Und dabei sollte doch die gegenderte Sprache hier unser Denken in die richtige, geschlechtsneutrale Richtung zwingen!
Offensichtlich funktioniert das überhaupt nicht. Die Idee, dass die Sprache unser Denken lenkt, ist falsch. Vielmehr beeinflusst unser Vorwissen unsere Interpretation der Worte.
Wenn wir also wissen, dass die meisten Allererziehenden Frauen sind, dann kann man durch Gendern zwar „formal“ Männer mitmeinen, aber in den Köpfen der Leser wird das nicht ankommen.
Entsprechend muss man das Gendern wohl in die Kategorie „Tokenismus“ einordnen. Nutzlos, aber geeignet, um den Anschein von Einsatz für Gleichberechtigung zu erwecken; übrigens auf Kosten aller, die ggf. nicht in der Lage sind, diese Sprachregelung durchgehend durchzuhalten oder zu verstehen.