Recht auf Wahlfreiheit bei „Clouds“, und mehr.

Ich hatte kürzlich das zweifelhafte Vergnügen, Windows 8.1 auf einem Ultrabook in Betrieb zu nehmen.
Nur mit etwas Mühe konnte ich das Anlegen eines Microsoft-Kontos vorerst verhindern, doch bei der Inbetriebnahme von Skype ließ es sich dann nicht mehr vermeiden.
Und nur mit Mühe und Not konnte ich das Gerät davon überzeugen, dass ich nicht meine gesamten persönlichen Dokumente in die Microsoft-Cloud hochladen und meinen Suchverlauf Microsoft für Werbe- und Optimierungszwecke zur Verfgügung stellen will.

Das gleiche Problem hat man mit den meisten Mobiltelefonen: Es werden nicht-entfernbare Applikationen mitgeliefert, und jeder Hersteller versucht, die Kunden auf seine Angebote zu lotsen.
Der Kunde soll abhängig gemacht werden von irgendwelchen Cloud-Speichern und Internet-basierten Anmelde-Verfahren, angeblich im Namen der Sicherheit.

Aber ich habe keine Lust, meine Geräte nur nutzen zu können, wenn ich Online bin, oder nur mit einem Konto von Firma X, oder nur wenn ich Zugriff auf die Cloud von Firma Y habe.
Kluge Menschen wissen: Es gibt keine „Cloud“, es gibt nur die Computer anderer Leute. Und meine Daten lasse ich ungern bei anderen Leuten liegen, ich habe sie lieber bei mir.

Und ich möchte auch in Zukunft die Möglichkeit haben, das so zu halten.
Wir brauchen daher meiner Meinung nach endlich ein verbrieftes Recht, auf eigenen Geräten eigene Software zu installieren. Dass man einen Bootloader freischalten darf oder dass man auf seinem PC ein nicht-signiertes OS laufen lassen kann darf kein Gefallen sein, den Hersteller Nutzern tun, es muss ein Recht sein, dass Bürger haben.
Und es muss auch ein Recht darauf geben, Online-Authentifizierungsmechanismen abzuschalten, und Cloud-Speicher-Anbieter frei zu wählen. Dass Anbieter durch technische Maßnahmen Nutzer in ihr jeweiliges „Ökosystem“ einsperren wollen ist nicht hinnehmbar. Was ist schon das „Bundling“ von Windows mit dem Internet-Explorer, das einst verboten wurde, gegen die Verschmelzung von Betriebssystem, „App-Store“, Cloud-Anbieter, Musikdienst, Medienbibliothek etc.?
Hier drohen Nutzerinteressen und Wettbewerb unter die Räder zu kommen, weil niemand die Regeln des Marktes so anpasst, dass Kundeninteressen tatsächlich gehört werden. Im Moment kümmert sich niemand bei den Unternehmen um die Kundeninteressen, da die Annahme ist, dass man jetzt Marktanteile erobern muss um keine Chancen zu verpassen; und die Kunden haben ja sowieso keine große Wahl…

Hier ist meiner Meinung nach die Politik gefragt, das Abstecken von Claims zu verhindern, und Nutzerrechte zu verteidigen, beziehungsweise die Entmündigung von Nutzern und das Abgreifen von deren Daten zu verhindern. Und das wäre vielleicht auch ein Programmpunkt für die Piratenpartei – die Verteidigung der Menschen gegen die Hilf- und „Alternativlosigkeit“ schon beim Einrichten eines Computers, wo man heuten nur die Möglichkeit hat, sich den irren Regeln von Konzernen zu unterwerfen, oder das Gerät zurückzugeben.