Warten auf das Platzen der Bitcoin-Blase

Bei der virtuellen Währung Bitcoin hat 2013 der Hype eingesetzt.
Plötzlich glauben große Investoren mit viel Geld an den Erfolg der Währung, Geld fließt in das System, und plötzlich sind Bitcoins tatsächlich richtig etwas wert.

Dennoch sehe ich Probleme am Horizont. Vor allem besteht das Problem der Deflation.
Die Zahl der Bitcoins ist beschränkt. Und schlimmer noch: Bitcoins können verloren gehen. Während man Gold ggf. wiederfinden und einschmelzen kann sind Bitcoins, verliert man die Datensätze die die virtuelle Währung ausmachen, für alle Zeiten verloren. Durch die Beschränkung der Zahl der Bitcoins und durch die Verlustrate von Bitcoins wird es also höchstwahrscheinlich eine Deflation bei der Währung geben. Und wenn dies zu offensichtlich wird und darum niemand mehr mit Bitcoins bezahlen wird, sondern alle ihre Bitcoins nur noch horten um theoretisch nur durch Abwarten NOCH reicher zu werden, wird die Bitcoin-Blase irgendwann platzen. Nur solange die Gier und der Traum nach dem Herbeirechnen von Reichtum und der Wohlstands-Steigerung durch Abwarten von genug Menschen mitgeträumt wird und Anbieter immer irrsinnigerer Strom-in-virtuelle-Münzen-Konverter den Run noch weiter anheizen können wird die Bitcoin-Blase weiter wachsen.
Jetzt, Ende 2013, ist das Interesse in Bitcoins explosionsartig angestiegen, die Rechenkraft die in das Mining gesteckt wird ist exponentiell angestiegen, befeuert durch die Verfügbarkeit leistungsstarker ASICs zum Bitcoin-Mining für jedermann. Da aber immer nur gleich viele Bitcoins pro Zeiteinheit vergeben werden ist mit dem Anstieg der Rechenkapazität auch die Schwierigkeit angestiegen Bitcoins zu errechnen. Das bedeutet, immer mehr Menschen führen unter Einsatz immer enormerer Ressourcen einen immer erbitterteren Kampf um den immer kleiner werdenden Kuchen.
Die Hobbyisten, die am Anfang der „Bitcoin-Bewegung“ mit ihren Heim-PCs und Grafikkarten Bitcoins geschürft haben haben keine Chance mehr gegen die Profis, die mit tausenden Dollar teurem Spezialgerät mit der bis zu 10000-fachen Hash-Leistung einer durchschnittlichen Grafikkarte Bitcoins errechnen. Doch mit jeder Erweiterung der Rechenkapazität wird – aufgrund der Tatsache dass wie gesagt immer gleich viele Bitcoins pro Zeit vergeben werden – gleichzeitig der „Gewinn pro Rechenzeit“ verringert. Den Kampf um die Bitcoins gewinnt also nur der, der die meiste Rechenleistung zum geringsten (Strom-)Preis aufbringen kann (in Deutschland dank Ökostrom-Umlage also eher niemand).
Dies wird wahrscheinlich zu vielen Enttäuschungen bei Bitcoin-Enthusiasten führen, und möglicherweise wird es dann zur Flucht aus den Bitcoins kommen und die Blase wird platzen. Vielleicht kommen die Bitcoins dann irgendwann zurück. Vielleicht gibt es wieder eine Zeit wo die Mining-Rechenleistung abschmilzt und Bitcoin-Mining wieder für jedermann chancenreich wird. Vielleicht ist Bitcoin aber auch irgendwann am Ende, und mit der letzten Kopie der ewig wachsenden Log-Datei stirbt auch die Währung einen leisen digitalen Tod.

Wie auch immer:
Wertschöpfung findet nicht durch das Herumschieben von Geld statt, auch nicht durch Herumschieben von virtuellem Geld, sondern nur durch das Schaffen von Mehrwert, also durch die Arbeitsleistung von Menschen. Darum sollte man sein Geld früher oder später vielleicht doch eher in reale Unternehmen investieren die reale Menschen beschäftigen die Mehrwert erzeugen.