Schlagwort-Archive: Sexismus

Männerfeminismus

Wie ich mittlerweile gelernt zu haben glaube, ist das richtige „Framing“ in der Kommunikation tatsächlich von entscheidender Bedeutung.
Umso wichtiger scheint es mir zu sein, dem radikalen Feminismus das Framen der Männerrechtsbewegung als rechts und frauenfeindlich möglichst zu erschweren.

Erfinden wir also den „Männerfeminismus“, um den scheinbaren Gegensatz von Männern und Feminismus sozusagen semantisch zu eliminieren und gleichzeitig das Eintreten für Männer feministisch zu machen. Denn wir bekennen uns ja zum Feminismus und zur Gleichberechtigung, meinen damit aber auch tatsächlich gleichen Einsatz auch für die Rechte und gegen die Sorgen und Nöte von Männern.

Männerfeminismus wird bei Google am 2020-06-11 nur 48 mal gefunden

Die Möglichkeit eines Männerfeminismus ist dadurch gegeben, dass Feminismus bedeutet, sich für Gleichberechtigung einzusetzen. Entsprechend muss auch die Möglichkeit gegeben sein, sich für Rechte und Anliegen von Männern einzusetzen, denn natürlich können auch Männer benachteiligt sein.

Folglich ist „Männerfeminismus“ kein Oxymoron, sondern eine logische Fortentwicklung des Feminismus, der Männer empowert, sich für Männerangelegenheiten einzusetzen, und endlich Männer verbal einschließt und nicht nur mitmeint.

Entsprechend plädiere ich an alle an Gleichberechtigung interessierten Männerrechtler, den Begriff „Männerfeminismus“ zu übernehmen, um durch dieses Framing unfaire Angriffe von radikalfeministischer Seite wie „Smearing„, Unterstellungen von Antifeminismus etc. ins Leere laufen zu lassen oder zumindest zu erschweren. Wenn es gelingt, den Begriff Männerfeminismus als Bezeichnung für einen Feminismus mit männlichem Blick zu etablieren, könnte das für die Männerrechtsbewegung ein großer Vorteil sein.

Corona Gender Death Gap

In der Corona-Krise zeigt sich, dass Männer häufiger sterben als Frauen. Auch in Ländern, wo Menschen angeblich besonders gesund leben (Italien) oder Männer und Frauen gleich häufig rauchen (Dänemark).

Dennoch fällt keiner Feministin ein, mal den „Corona Gender Death Gap“ zu disktuieren, und darüber nachzudenken, ob man nicht etwas tun sollte, um Männer besonders zu schützen.
Es wird ja immer behauptet, beim Feminismus gehe es um Gleichberechtigung. Es gehe darum, auch Männer – notfalls vor sich selbst – zu schützen.

Aber nun, da es Indizien gibt, dass Männer aus biologischen Gründen, in Bezug auf ihr Immunsystem benachteiligt sein könnten in der Corona-Pandemie, zum Beispiel, weil sie nur ein X-Chromosom haben und andere Hormon-Spiegel (oder mehr ACE-Rezeptoren, die Corona braucht, um in Zellen einzudringen), ist es merkwürdig still, was Maßnahmen angeht, Männer zu schützen.

Statt dessen hört man — wie eigentlich immer — nur davon, dass Frauen besonders betroffen seien. Alleinerziehende Mütter (die sich das meist selbst ausgesucht haben), Pflegekräfte, Kassiererinnen (die den Job selbst gewählt haben; hätten ja auch Elektrikerin werden können, wurde ja Werbung dafür gemacht beim Girl’s Day…), alle sind angeblich ganz besonders betroffen. Auch vor einem Anstieg der häuslichen Gewalt gegen Frauen wurde gewarnt (der bisher ausgeblieben ist), vor einem Anstieg der Gewalt alleinerziehender Mütter gegen ihre Kinder (der irgendwie naheliegend wäre) wurde nicht gewarnt. Warum Männer, die in Kurzarbeit geschickt wuden, nicht irgendwie auch besonders betroffen sein sollen, bzw. warum nicht einfach alle Menschen unabhängig vom Geschlecht betroffen sein können, bzw. warum immer nur herausgestellt wird, dass Frauen besonders betroffen seien, erschließt sich mir nicht.

Und für die tatsächlich häufiger schwer erkrankenden bzw. sterbenden Männer wird nichts getan, jetzt, da mal die Gelengeheit wäre zu beweisen, dass es beim Feminismus nicht nur darum geht, immer mehr Privilegien für Frauen herauszuschlagen. Man könnte ja hier auch mal Einkaufszeiten nur für Männer einrichten, oder Schutzmasken und Material bevorzugt an Männer abgeben, oder andere Maßnahmen ergreifen, um die Nachteile der Männer zu kompensieren. Aber darüber wird nicht einmal nachgedacht. Männer sind eben das verzichtbare Geschlecht und sollen sich notfalls opfern.

Es zeigt sich wieder ganz deutlich, dass Feminismus sich nicht für Gleichberechtigung einsetzt, sondern die Probleme, Nöte und Bedürfnisse von Männern weiter gezielt ignoriert und mit zweierlei Maß misst: Frauen sind für ihre individuellen Entscheidungen nicht verantwortlich (sondern der Kapitalismus, die Werbung, die Gesellschaft, die strukturelle Gewalt durch das Patriarchat) und müssen darum vor allen negativen Konsequenzen geschützt werden, Männer sind im Zweifel an allem selbst schuld und sollen halt sterben.
Wenn hingegen Frauen benachteiligt wären, wäre der Aufschrei groß und es würden alle Hebel in Bewegung gesetzt, den Nachteil auszugleichen.

Historikerin verbreitet Sexismus beim Deutschlandfunk

Die Historikerin Hedwig Richter darf beim Deutschlandfunk — unhinterfragt — verbreiten, Männer seien anfälliger für Verschwörungstheorien in Bezug auf die Verbreitung von Corona.

Soll das dieser seriöse, öffentlich-rechtliche Journalismus sein? Wenn tumbe Geschlechter-Stereotypen immer dann unwidersprochen verbreitet werden können, wenn sie Männer schlecht aussehen lassen?

Wenn man davon redet, dass Männer anfälliger seien für Verschwörungstheorien, dann sollte man vielleicht zumindest das Verhältnis von Frauen zu Männern erwähnen, die angeblich diesen Verschwörungstheorien anhängen. Ist das eher so 2 zu 3 oder 1 zu 100?
Und man sollte vielleicht erklären, wie man diesen angeblichen Männerüberhang ermittelt haben will. Anonyme Umfrage, Auswertung der angenommenen Geschlechter anonymer Social-Media-Accounts, irgendwas? Es könnte ja so sein, dass Frauen ihre Meinung einfach nicht so oft an die große Glocke hängen. Sondern eher so still und heimlich Heilkristalle im Garten aufstellen und Corona wegpendeln und irgendwie unauffälliger neben der Spur sind als Männer.

Natürlich ist es auch möglich, dass es stimmt, dass Männer tatsächlich und generell anfälliger für Verschwörungstheorien sind, aber wenn das so ist, dann sollte man bei der Analyse nicht auf dem Level stehen bleiben, dass es vielleicht „mit einer Krise der Männlichkeit“ zu tun haben könnte.

Frau Richter lässt es so aussehen, als wäre das biologische Geschlecht ein ausreichender Grund, weswegen Männer angeblich häufiger Verschwörungstheorien anhingen. Weil Männer ja bekanntermaßen ganz häufig rechthaberische Arschlöcher sind, die lieber abstrusen unlogischen Stuss glauben, als Unwissenheit einzugestehen?! Oder was will uns Frau Richter mit dieser pauschalen Aussage genau sagen?!

Vielleicht liegt es ja am immer höheren Anteil von Kindern, die ohne Vater aufgewachsen sind, oder an ständigem Männer-Bashing im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dass es tatsächlich eine Krise der Männlichkeit gibt, die dann wiederum zu negativen Effekten führt.

Jedenfalls hätte man sich eine tiefergehende Analyse gewünscht im Gebühren-finanzierten Radio, das es sich ja leisten könnte, etwas in die Tiefe zu gehen, statt unterkomplexe sexistische Soundbites über den Äther rauszublasen.

Wahrscheinlich muss man hier aber auch den Deutschlandfunk bzw. den Moderator dafür in die Verantwortung nehmen, dass man dieses tagesaktuelle Thema in einem so dünnen Beitrag zu quasi reiner Misandrie verarbeitet hat.

Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass Hedwig Richter auf das Ergebnis ihrer Schnell-Befragung durch den Deutschlandfunk besonders stolz ist. Zu deren Verteidigung immerhin zu erwähnen ist, dass sie an einer Stelle herausstellt, dass der Anteil der Männer, die an Corona-Verschwörungstheorien glauben, insgesamt sehr gering sei. ((Den sexistischen Grundtenor des Beitrags korrigiert das aber leider nicht.))

Was mich zu folgendem Schlusssatz kommen lässt:
Solange eine nicht-geringe Zahl von Frauen, auch in wichtigen Positionen, in Deutschland der Verschwörungstheorie bzw. -ideologie anhängen, die männliche Hälfte der Bevölkerung halte die weibliche mit Hilfe unerklärlicher, übermächtiger, unsichtbarer, auf geheimnisvolle Weise in grauer Vorzeit etablierter Mechanismen in einem Zustand von Rechtlosigkeit und Ohnmacht, kann ich die These, Frauen seien weniger anfällig für Verschwörungstheorien, nicht wirklich nachvollziehen.

„Toxische Männlichkeit“

Der deutsche (Netz-)Feminismus hat einen Lieblingsausdruck, und zwar „toxische Männlichkeit“.

Zwar kann man bei den Freund_*Innen der intersektionalen Feminist_ixs wahrscheinlich nicht mal genau definieren, was „Männlichkeit“ eigentlich sein soll, da diese sozial konstruiert und höchst fluide sei und man daher wahrscheinlich von „Männlichkeiten“ sprechen müsste, um zu unterstreichen, wie divers Männlichkeit aufgefasst und gelebt werden kann … — aber dass es „toxische Männlichkeit“ gibt und dass faktisch jeder Mann davon betroffen (und darum ein Arschloch und eine Gefahr) ist, das gilt unter radikalen NetzfeministInnen als sicher.

Toxische Männlichkeit ist nach radikalfeministisch-intersektionaler/postmoderner/konstruktivistischer/poststrukturalistischer Doktrin der Grund allen Übels in der Welt. Nichts weniger als die katholische Erbsünde, aber in einer neuen Form, die — wie praktisch — nur Männer betrifft.
Männer sind damit das Hauptübel in der Welt, Frauen sind Opfer des von den Männern aufrecht erhaltenen „Patriarchats“. Männer sind durch die toxische Maskulinität Quelle allen Unrechts, denn sie haben den Kapitalismus und die Atombombe erfunden, und alle guten Dinge, die Männer auch erfunden haben, wie z.B. Elektrizität oder Impfungen, zählen nicht.

Es ist interessant, dass der radikale Feminismus sich hier strukturell nicht sehr vom Rechtsradikalismus unterscheidet, dessen Lieblingsausdruck schon seit langem die „kriminellen Ausländer“ sind. Diese Wortkombination ist für die Rechtsradikalen eine Art eigener Topos, das Wort „Ausländer“ ist für Rechtsradikale eigentlich nur in dieser Kombination denkbar.
Und für radikale Feministinnen ist Männlichkeit analog nur in der Kombination „toxische Männlichkeit“, oder zumindest negativ konnotiert, denkbar.

Sowohl Ausländerfeinde als auch Männerfeinde behaupten natürlich, keine gruppenbasierte Menschenfeindlichkeit zu betreiben. Ausländer/Männer könnten sich ja einfach „richtig“ verhalten. Männer/Ausländer könnten einfach weniger toxisch/kriminell sein und z.B. weniger vergewaltigen!
Wenn erst genug Männer/Ausländer unphysiologisch sitzen/richtig Deutsch sprechen würden, dann hätte man gar kein Problem mehr mit ihnen.
Denn man habe ja im Prinzip gar nichts gegen Männer/Ausländer, wenn sie sich nicht „falsch“ verhielten!

Aber im Prinzip weiß jeder, dass Männer/Ausländer sich nie werden „richtig“ verhalten können, weil den radikalen FeministInnen/Rechten immer noch etwas einfallen würde, was Männer/Ausländer angeblich zu schlechten und gefährlichen Menschen macht, die Frauen/Deutschen die guten Arbeitsplätze wegnehmen!

Männer- bzw. Ausländerfeindlichkeit ist integraler Bestandteil der radikalfeministischen bzw. rechtsradikalen Ideologie. Es ist für radikale FeministInnen/Rechte unvorstellbar, dass Männer/Ausländer gleichwertige Mitmenschen sind, aber um das nicht zugeben zu müssen, erfinden sie „objektive“ Gründe, warum Männer/Ausländer „schlecht“ und darum Menschen zweiter Klasse sind.

Der einzige Grund, warum der radikale Feminismus in seiner Verbohrtheit und seinem Hass auf Männer nicht richtig ernst genommen wird, ist, dass er es bisher geschafft hat, sich das Image einer „linken Befreiungsbewegung“ zu geben. Tatsächlich aber hat der radikale Feminismus längst nichts Fortschrittliches mehr.

Er ist eine männerfeindliche Ideologie, die auf tönernen Füßen steht. Durch die Finanzierung von „Gender-Lehrstühlen“, die bisher keine in irgendeinem vernünftigen Verhältnis zu den aufgewendeten Mitteln stehenden Ergebnisse vorweisen können, versucht diese Ideologie, sich selbst Legitimation zu verschaffen, so wie der Sozialismus es mit der Pseudowissenschaft Marxismus-Leninismus letztlich sehr erfolglos versucht hat.

Weil der radikale Feminismus eine männerfeindliche Ideologie ist, sind die Klischee-überlasteten Glossen feministischer Journalistinnen tatsächlich nichts weiter als männerfeindliche Hetze; inhaltlich auf dem Niveau der Witze von Mario Barth, nur ernst gemeint in der Intention, Männern die Schuld für alles Schlechte in die Schuhe zu schieben und Frauen als Opfer bzw. für keinen gesellschaftlichen Missstand auch nur im geringsten mitverantwortlich darzustellen.

Gerade deshalb wehrt sich der radikale Feminismus auch bisher mit Händen und Füßen gegen die Erforschung z.B. von häuslicher Gewalt gegen Männer, weil man zu Recht Angst hat, unerwünschte wissenschaftliche Ergebnisse könnten das feministische Dogma zum Einsturz bringen, dass Frauen friedlicher und kooperativer seien als Männer.

Aber die radikalfeministischen Verteidigungslinien bekommen Risse. Der radikale Feminismus stößt zunehmend auf Widerstand. Seine Dogmen werden immer häufiger hinterfragt. Mit männerfeindlichen Bullshit-Kampfbegriffen wie „toxischer Männlichkeit“ hat der radikale x-te-Welle Feminismus den Bogen möglicherweise endgültig überspannt, und ich bin dafür sehr dankbar.

Bullshit-Strohmann-Feminismus-Artikel im Freitag

Der Freitag ist ohne Zweifel eine Bereicherung der deutschen Medienlandschaft.
Leider nicht immer im positiven Sinne, denn Elsa Koester nutzt das Medium, um einen, nun ja, wirklich schlechten Artikel unter das Volk zu bringen.

Er heißt „Rudel der Schuhgucker“ und gibt vor, feministisch zu sein.

In dem Artikel konstruiert sie die Situation, dass ein betrunkener Fußball-Proll ein Eisenbahnabteil mit provokativen, anzüglichen, beleidigenden Sprüchen terrorisiert.

Nun gut, das kommt vor, und ist der Grund, warum Menschen den Individualverkehr bevorzugen in einer Zeit, wo Polizei und Bahn anscheinend nicht mehr in der Lage sind, gute Sitten im öffentlichen Raum durchzusetzen, und gegen niemandem im Speziellen gerichtete „Hate Speech“ im Real Life wie seit jeher nicht justiziabel ist.

Aber tun wir mal so, als wäre diese konstruierte Situation nicht nur eine billige Kulisse für den Artikel, mit dem überzeichneten betrunkenen Fußball-Proll als Prototyp „toxischer Männlichkeit“, und der Artikel damit nicht bereits auf dem argumentativen Niveau der AfD, die auch gerne aus besonders krassen Einzelfällen ein Szenario allgegenwärtiger Bedrohung durch z.B. „kriminelle ausländische Messerstecher“ bastelt.

Und tun wir mal so, als wäre es nicht total merkwürdig, dass Männer-Gruppen im Artikel durchgehend als „Rudel“ bezeichnet werden. Und tun wir so, als wäre es (zumindest für Feministinnen) nicht biologistisch, dass die Autorin anscheinend davon ausgeht, dass es irgendwelche angeborenen Dominanz-Verhaltensweisen gibt, deren Wirkung sich niemand entziehen kann, obwohl sie gleichzeitig auch imaginiert, ein Opt-Out müsse möglich sein.

Also:

Der toxisch-männliche „Rudelführer“ betreibt Man-Spreading (Klischee lass nach!), und pöbelt herum:

„Was ist denn eigentlich mit deinem Prozess?“, pöbelt er seinen Kumpel gegenüber an. Der lacht dreckig, „joa, muss nächste Woche aussagen“. „Was sachst‘n du? Dass du der Fotze nichts getan hast, kannste ja schlecht behaupten, so, wie die hinterher aussah.“ Brüllendes Lachen bei vier der fünf Typen.

Angesichts der real existierenden Bedrohung durch den betrunkenen Fußball-Proll und seine kriminellen Freunde, tun die meisten Menschen im Wagen das, was kluge Menschen eben so tun: Wegschauen und sich nicht provozieren lassen. Denn Schaffner und Polizei sind wahrscheinlich weit weg, und sie wollen ja nur von A nach B, warum also sollten sie bei irgendwelchen Dominanz-Spielchen betrunkener Spacken mitspielen oder irgendwelche Risiken eingehen wegen Dingen, die sie nicht betreffen?

Das aber gefällt der Autorin nicht. Die Leute im Wagon sollten ihrer Meinung nach Aufstehen und dem Pöbler Paroli bieten!
Absurd ist aber, dass sie selbst schreibt

Dabei gibt es sie, die nichtpatriarchalen Männer. Sie reagieren nicht auf patriarchale Provokationen.

, aber genau das fordert, nämlich dass die Männer im Wagon auf die patriarchalen Provokationen des Fußball-Prolls reagieren und diesen mutig in die Schranken weisen müssten.

Aber man kann nicht beides haben: Männer, die „nichtpatriarchal“ nicht auf patriarchale Provokationen reagieren, und die gleichzeitig „wie echte Männer“ auf patriarchale Provokationen reagieren, wenn es im Sinne des Feminismus bzw. hilflos im Wagen herumhockender feministischer „Damsels in Distress“ wäre.

Die Autorin faselt von nichtpatriarchalen Männern, aber hackt gleichzeitig implizit auf den „unmännlichen“ Männern herum, die sie in ihrem konstruierten Artikel tatenlos auf ihre Schuhe sehen lässt, anstatt auf die unspezifisch in den Raum gebrüllten Provokationen mit ritterlichem Eingreifen im Sinne feministischer Korrektheit zu reagieren. Ohne dafür eine Trophäe zu erwarten, einfach nur, um Frauen zu unterstützen. ((Aber warum sollte das irgendein vernünftiger Mann für irgendeine wildfremde Frau im Zug tun? Seine Loyalität gilt vielleicht in erster Linie seiner Familie oder Parterin, die ihn gerne in einem Stück wiedersehen will))

Der Artikel ist voller solcher Widersprüche: Nicht nur wird von Männern Gegenleistungs-lose Ritterlichkeit zugunsten von Frauen erwartet.
Der junge Mann in der fünf-köpfigen Proll-Gruppe wird erst unsicher genannt, dann wird er kurzzeitig als ein Opfer des Patriarchats bezeichnet, dann ist er plötzlich „ein Knilch“, der verachtet wird wegen seiner Schwäche. War der „Zwang zur Stärke“ für Männer nicht gerade noch patriarchal?

Sie schreibt (über „die Männer“ im Wagen – Did she just assume their gender?):

Erstaunlicherweise sind die meisten von ihnen außer Stande, etwas gegen dieses System zu unternehmen, das in der Lage ist, einen Wagen von 20 Personen unter die Kontrolle eines Angetrunkenen zu bringen.

Aber sie gehört selbst zu der schweigenden Masse, tut nichts, als heimlich Blicke mit einer anderen Frau auszutauschen, um nach dieser sicher total empowernden Aktion genau so passiv zu bleiben wie alle anderen. Und sie verwechselt die Fähigkeit, auf einer Bank zu sitzen und sich daneben zu benehmen mit „Kontrolle“. Aber dass sie selbst sich anscheinend provoziert und gedemütigt fühlt und aus dem (biologistischen!) Dominanz-System mental nicht aussteigen kann heißt nicht notwendigerweise, dass die „Schuhgucker“ nicht gerade innerlich vollkommen frei sind, und den Betrunkenen einfach vor sich hin grölen lassen. Und einfach keine Lust haben, heute noch eine Notaufnahme zu besuchen oder polizeilich vernommen zu werden. Vielleicht sind die Schuhgucker einfach ein Stück weiter als sie.

Sie schreibt:

Wer unter dem Patriarchat leidet und es für falsch hält, soll sich gefälligst auflehnen. Warum tun sie es nicht? Feministinnen, Schwule, Transsexuelle riskieren dabei ihre körperliche Unversehrtheit, manchmal ihr Leben.

Warum diese Aufforderung nicht auch für die Autorin selbst gilt? Das ist einfach zu beantworten: Sie spricht von Männern. Männer sollen ihre Probleme lösen. Männer sollen ihre Unversehrheit riskieren und Betrunkene hindern, weitere unschöne, aber aufgrund der Unbestimmtheit nicht-justiziable Äußerungen zu tätigen, damit die Frau Feministin ungestört Zug fahren kann.

Genauer gesagt die angebliche Feministin, die davon spricht, dass Männer unter einem „Zwang zu Stärke“ leiden würden, aber selbst von starken Männern gerettet werden will. Die Männern angeblich zugestehen will, nicht stark sein zu müssen, und sich eben nicht von irgendwelchen Dominanz-Spielchen provozieren zu lassen, die aber im Zug keine Knilche und Schuhgucker gebrauchen kann, weil sie selbst nicht in der Lage ist, sich der Wirkung der Dominanz-Spielchen zu entziehen. Die zum Kämpfen auffordert, aber nicht selbst teilnehmen will. Die Frauen und Männer nicht nur ganz klar unterschiedet, sondern auch klare Rollen zuordnet. Anscheinend ist das Geschlecht doch zumindest immer dann nicht sozial konstruiert, wenn eine Feministin im Zug nach Männern sucht, die für sie andere Männer kontrollieren sollen… (Sarkasmus!)

Möglicherweise wollte Elsa Koester auch nur das Zeilenhonorar, anders kann man die Entstehung dieses inkonsistenten männerfeindlichen Blödsinns eigentlich nicht erklären.

So einen in sich widersprüchlichen Quatsch möchte ich im Freitag nicht noch einmal lesen. Gibt es beim Freitag keine Chefredaktion, die Artikel durchliest, bevor sie unter dem Label „Freitag“ ins Netz gestellt werden?

Dschihad-Bräute, Female Hypoagency und „Gender Prison Gap“

Angesichts der Tatsache, dass im Irak unter IS-Anhängerinnen einige Deutsche entdeckt worden sind, macht sich die Süddeutsche Gedanken darüber, wie mit diesen ggf. in Deutschland verfahren werden solle.

Immerhin stellt der Artikel fest, dass es sich hier nicht um Opfer einer Verschleppung in die Fänge von Da’esh handelt, sondern um fanatisierte islamistische Freiwillige, die „die Reihen der Täter verstärkt“ hätten.

Aber auch diese Formulierung lässt noch Raum dafür, dass diese Frauen möglicherweise selbst trotz freiwilliger Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung irgendwie selbst nicht Täterinnen gewesen sein könnten.
Und dann wird im Artikel auch gleich überlegt, ob es nicht doch sinnvoller wäre, bei solchen Verbrechen von Frauen irgendwie mehr auf Milde und Resozialisierung zu setzen.
Und aus den Dschihadistinnen werden „Dschihad-Bräute“. Ähnlich wie Rocker-Bräute, die in traditionellen Rocker-Clubs selbst nie Mitglieder werden können und immer nur Partnerin eines Rockers sein dürfen, werden sie rhetorisch zu so einer Art reiner „Beifahrerinnen des Dschihad“ umgedeutet.

Dieses paternalistische Entlassen der Frauen aus ihrer Verantwortung dafür, sich aus freien Stücken einer irren Terrororganisation angeschlossen zu haben, ist in vielerlei Hinsicht sexistisch. Erstens gegenüber den Frauen, die nicht ganz so ernst genommen werden als islamistische Terroristinnen, zweitens gegenüber Männern, die sicher nicht mit so viel Milde rechnen könnten, wenn man sie in einer IS-Hochburg als IS-Kämpfer aufgegriffen hätte.

Hier zeigen sich die Gründe für den „Gender Prison Gap“. Männer werden als selbst verantwortlich für ihre Handlungen gesehen. Frauen hingegen werden nicht für voll genommen, sondern zum schmückenden Beiwerk des Dschihad erklärt, zu „Dschihad-Bräuten“ eben. Denn sie sind ja, Stichwort „Female Hypoagency“ irgendwie dann doch weniger verantwortlich für ihr Handeln als Männer, wurden vielleicht verführt oder mussten vielleicht sogar schlimme Dinge erleiden in dem Dschihad, an dem sie freiwillig teilgenommen haben. Diese armen Geschöpfe sollte man natürlich besser nicht einsperren…

Fast wundert man sich, dass die Süddeutsche nicht auch für Beate Zschäpe Strandurlaub statt Gefängnis fordert, denn das müsste die logische Konsequenz sein, wenn es denn so wäre, dass Freiheitsstrafen komplett sinnlos und verzichtbar wären, wie der Artikel zu suggerieren scheint. Zumindest für Frauen, die ja nichts gemacht haben. Außer einer Terrororganisation beigetreten zu sein.

Die Mär vom „Euro-Islam“

Wenn in deutschen Medien vom Islam die Rede ist, könnte man den Eindruck gewinnen, der Islam sei eine säkulare Religion.

Es wird vom einem Islam geredet, der ein Glauben wie jeder andere auch ist. Aber diese Vorstellung von einem modernen, säkularen „Euro-Islam“ ist eine Erfindung.

Der Islam ist die einzige relevante Religion, die ein in den Glauben integriertes Rechts- und Herrschaftssystem nicht nur besitzt, sondern auch noch nicht abgelegt hat.

Sunniten und Schiiten glauben an die Scharia und an die Herrschaft der Islamgelehrten, die entweder als Imamat oder im Kalifat als weltliche Herrschaftsform installiert werden soll.

Die meisten Muslime auf der Welt leben tatsächlich in Staaten, in denen der Islam Staatsreligion und die Scharia Grundlage des Rechtssystems ist, wo teilweise auch der Staatchef oberster Vertreter des Glauben ist; muslimische Staaten mit einer Trennung von Staat und Religion, Gewaltenteilung, Menschenrechten muss man mit der Lupe suchen.

Die Türkei als angeblich modernster muslimischer Staat zeigt, wie schlimm die Situation wirklich ist.
Die dort herrschende „moderat islamistische“ Partei AKP zeigt der Welt gerade, wie kompatibel Demokratie, Pressefreiheit, Bürger- und Menschenrechte und eine islamistisch ausgerichtete Politik sind.

Entsprechend sind die meisten Menschen aus muslimischen Staaten alles andere als demokratisch und säkular sozialisiert.

Entsprechend skeptisch muss man die Möglichkeiten sehen, größere Mengen muslimisch sozialisierter Menschen gut und dauerhaft zu integrieren.

„Wir müssen uns ehrlich machen“: Die Lebenlüge, dass die in Europa lebenden Muslime quasi beim Grenzübertritt zur EU automatisch zu einem hypothetischen, harmlosen, bunten, liberalen „Euro-Islam“ konvertiert würden, ist eine Selbsttäuschung.
Der real existierende, sexistische, chauvinistische, anti-demokratische, vor-säkulare, vor-aufklärerische Islam zwingt Frauen zum Kopftuch-Tragen und in vormoderne Geschlechterrollen, und ist eine Gefahr für Rechtsstaat, Demokratie und Menschenrechte.
Diese Gefahr wird mit Menschen nach Europa gebracht, die unter dem Einfluss dieses realen, rückständigen Islams sozialisiert wurden und diesen Islam leben.

Und darum hat leider die AfD wieder mal einen wunden Punkt im Geflecht der linksliberalen deutschen Lebenslügen des 20ten und 21ten Jahrhunderts gefunden, den sie weidlich ausschlachten wird, nämlich die feige und dumme Unwilligkeit der etablierten Parteien, sich mit dem Thema der Gefährlichkeit islamistischer Bestrebungen und damit einhergehend der Gefährlichkeit von (zuviel) islamischer Einwanderung ehrlich und kritisch auseinanderzusetzen; aus Angst, das könnte als islamophob oder rassistisch, ausländerfeindlich etc. gebrandmarkt werden.

Ja, ein säkularer, Grundgesetz-konformer „Euro-Islam“ ist möglich. Die meisten Muslime sind nette Menschen, und in Europa sind auch die meisten Demokraten.
Aber dennoch werden die (zu) viele Islamverbände in Deutschland und der Welt von der Türkei, Iran und Saudi-Arabien gefördert bzw. gesteuert, und treten nicht für europäische Werte ein, sondern für die Interessen ihrer Geldgeber. Darum müssen wir natürlich darüber nachdenken, ob nicht der Einfluss eines von diesen Parteien geförderten politischen Islams aktiv begrenzt und ggf. sogar bekämpft werden muss, um den sozialen Frieden und die Sicherheit in Deutschland und Europa dauerhaft zu sichern.

Heiko Maas will sexistische Werbung verbieten (NSFW)

Unser toller SPD-Justizminister Heiko Maas ist nicht nur in Sachen Vorratsdatenspeicherung ein opportunistischer Umfaller und hat bedenkliche Pläne bezüglich der Umformulierung der strafrechtlichen Bestimmungen für Mord ((Dann könnte Erdogan Böhmermann umbringen, und würde nur fünf Jahre bekommen…)), nein, angeblich als Folge von Köln, wo ein Mob nordafrikanisch sozialisierter junger Männer Frauen belästigt hat, will er jetzt in Deutschland sexistische Werbung verbieten.

Geleitet von feministischen Aktivistinnen der Organisation „Pink stinks“ ist er anscheinend auf die super Idee gekommen, Werbung zu verbieten, die „Frauen oder Männer auf Sexualobjekte reduziert“.

Juristisch dürfte nun es meiner Meinung nach außerst schwierig sein, zu belegen, dass eine Person in einem Werbefilm auf ein „Sexualobjekt reduziert“ wird; zumindest in meiner Welt gibt es eigentlich nur Sexual-Subjekte, denn Sex wird erst durch ein Subjekt auf der anderen Seite spannend; ein denkendes, fühlendes Wesen, und ich wüsste eigentlich nicht, wie man in einer Werbung mittels einer bestimmten Darstellung eindeutig und zwingend ausdrücken könnte, dass eine Person kein Subjekt ist.

Nehmen wir doch mal die absurde „My Video“-Werbung, in der eine nicht ganz akzentfrei deutsch sprechende Domina einem anscheinend gefesselten, strampelnden Mann sogenannte „Pümpel“ ((Saugglocke, Sanitärtechnik!)) auf die Pobacken setzt.

Müssen wir uns hier diesen Masochisten mit eingenartigem Pümpel-Fetisch als „Sexualobjekt“ vorstellen? Oder ist er möglicherweise eigentlich der Handelnde, weil er anscheinend die Domina mit den Pümpeln selbst bestellt hat? Sind Menschen mit nicht unmittelbar nachvollziehbaren sexuellen Motiven automatisch „Objekte“? Oder reichen möglicherweise gefesselte Männer, denen Pümpel auf den Arsch gesetzt werden, nicht aus, um eine Werbung sexistisch zu machen?

Was ist mit Frauen in Dirndln, die beim Hanuta-Backen ihr Dekolleté in die Kamera halten? Macht die Tatsache, dass Frauen in Dirndl Dekolletés haben, diese zu Sexualobjekten, die man in der Werbung nicht mehr zeigen darf?
Braucht man demnächst im Trachten-Geschäft als Minderjährige eine Einwillung der Eltern, um ein Dirdl zu kaufen?
Und wie absurd wäre es bitte, wenn Frauen in Dirndl, die Hanutas tragen, sexistisch wären, aber gefesselte Männer, die in einem absurden, aber erheblich eher sexuell zu deutendem Kontext mit Pümpeln tracktiert werden, nicht?

Was ist mit Telefonsex-Werbung? Sind Frauen, die „Ruf mich an!“ schreien, Sexualobjekte, (nur) weil sie Werbung für Telefonsex mit ganz anderen Frauen machen? Oder ist Telefonsex an sich sexistisch? Weil da Frauen Geld verdienen damit, eigentlich keinen Sex zu haben?

Also… ich kann Heiko Maas und die SPD nicht verstehen, warum sie für nichts und wieder nichts eine juristische Grauzone eröffnen wollen, was „sexistisch“ ist, und was nicht. ((War das vielleicht die Idee irgendeiner Organisation arbeitsloser Abmahnanwälte?))

Warum „für nichts und wieder nichts“?
Im Internet kann man ohne Mühe auf einschlägigen Seiten kostenlose Hardcore-Pornos finden, in denen wer-weiß-was passiert. Nach dem Motto: Wenn Sie es Sich vorstellen können, gibt es einen Porno dazu.

Bei Hardcore-Internet-Pornos könnte man ernsthaft darüber nachdenken, ab welcher Grenze Menschen, auch wenn sie freiwillig und legal mitspielen, möglicherweise zu Sexualobjekten herabgewürdigt werden. ((Wobei ich auch da der Meinung bin, dass die künstlicherische Betätigung erwachsener Menschen grundsätzlich nicht verboten werden können sollte.))

Aber in üblicher Werbung halte ich solche Überlegungen für geradezu absurd, denn dort wird ja der sexuelle Aspekt nie wirklich im Vordergrund stehen, sondern wenn überhaupt nur sehr andeutungsweise vorkommen, in einer Weise, die verkaufsfördernd, und nicht abschreckend wirken soll.

Zum Beispiel in dieser Campari-Werbung.

Wird die jetzt bald verboten sein, weil in der Phantasie — Entschuldigung — arschverletzter Social Justice Warrior hier die Frau als Sexual-Objekt erscheint? Obwohl sie anscheinend eher eine Art Sirene ist, die bekanntermaßen in der Sage oftmals eher einen aktiven Part im Gesamtgeschehen haben?

Was ist mit „Axe“? Werden jetzt die — meiner Meinung nach klar ironisch überzeichneten — Werbespots verboten, wo die Nutzung dieses Deodorants den Nutzer quasi zur Zielscheibe attraktiver Frauen macht?

Mit Verlaub, Herr Justizminister, Sie machen sich als Handpuppe dogmatischer genderfeministischer Aktivistinnen gerade lächerlich. Treten Sie zurück, bevor Sie Sich komplett zur Witzfigur gemacht haben.