Im Englischen wird, bekanntlich, nicht gegendert. Denn seit hunderten Jahren hat sich das männliche Genus als Bezeichnung für Menschen jeglichen Geschlechts bzw. „Genders“ durchgesetzt. Es gibt auch nur noch einen Artikel, der in allen Fällen der Deklination gleich ist. Entsprechend kann man nur noch bei sehr wenigen Worten wie z.B. „Actress“ überhaupt eine weibliche Form nutzen.
„Shooter“ gehört jedenfalls nicht zu den Worten, bei denen man üblicherweise eine weibliche Endung anfügen kann, eine „Shootress“ gibt es nicht.
Entsprechend kann eine Lehrerin, die in Idaho eine Amok-laufende Schülerin entwaffnet hat, auch nicht gesagt haben: „Bist Du die Schützin?„.
Tatsächlich muss sie gesagt haben: „Are you the shooter?“, also „Bist Du der Schütze?“. Dass man hier versucht in der Übersetzung zu gendern ist einigermaßen absurd. Damit soll nur verdeckt werden, dass der englische Weg des Genderns über eine gemeinsame Form für alle Geschlechter, den wir im Deutschen auch eingeschlagen hatten, bis radikale Feministinnen der Ansicht waren, Frauen „sichtbar machen“ zu müssen, der bessere ist, und unser Eiertanz ums „Mitmeinen“ von Frauen absurdes Theater bzw. Wishful Thinking und Sprachmagie.