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Feministischer Unsinn bzw. Hetze gegen „alte, weiße Männer“ bei der SZ

In der SZ hat sich eine junge, anscheinend feministisch motivierte Autorin hinreißen lassen, einen selten — mit Verlaub — dummen Text zum Thema „Diversität in Firmen“ mit dem Titel „Weiß, männlich, gefährlich“ zu schreiben.

Grundthese: Alte weiße Männer sind schuld daran, dass Unternehmen schlechte Entscheidungen treffen. Wären Unternehmesführungen „diverser“ (vor allem: mehr Frauen!), dann wäre alles besser! Alte weiße Männer stürzen Firmen und Gesellschaft in den Abgrund!

Dieser schon viel zu oft gehörte genderfeministische Quatsch hat mich sozusagen getriggert, und darum sehe ich mich gezwungen, den Artikel zu verreißen. Ich weiß natürlich, dass die starke Frau, die diesen Artikel geschrieben hat, „Hate-Speech!“ schreien könnte, wenn sie meine Replik lesen sollte, aber solange mein Lieblings-SPD-Politiker Heiko Maas das noch nicht verboten hat, nutze ich gerne mein Privileg, zu schreiben, was ich denke.

Aber wieder zum Thema, bzw. zur These des Artikels, warum Konzernspitzen voller alter, weißer Männer so schlimm seien und „Diversität“ — von der Artikelautorin anscheinend immer nur gedacht als Diversität bezüglich biologischer Merkmale wie Geschlecht, Hautfarbe, Alter — so wichtig sein solle, ich zitiere: (…) Homogenität ist nicht nur wahnsinnig langweilig, sie ist für Gesellschaft und Konzerne auch schädlich..

Da stellt sich mir die (rhethorische) Frage: Ist das so? O RLY?

Denken wir kurz nach: Solange die Marktwirtschaft funktioniert, solange marktwirtschaftliche Regeln in Kraft sind, ist es überhaupt kein Problem für die Gesellschaft, wenn ein Konzern vor die Wand fährt, warum auch immer. Der Markt sorgt dafür, dass Firmen, die schlecht geführt werden, untergehen, und die, die innovativ sind, sich durchsetzen, ganz unabhängig von Hautfarbe, Alter und Geschlecht der Geschäftsführung. Das bedeutet: Die Gesellschaft braucht kein Diversity Management in Konzernen, solange das Feld der Marktteilnehmer einigermaßen divers ist. Von daher ist die These des Artikels, die Gesellschaft brauche „Diversity“ in Firmen völliger Unsinn.
Vielleicht hätte die Autorin ja einen Artikel schreiben sollen, warum Oligopole schlecht sind oder eine Wirtschaftsordnung, in der Unternehmen „too big to fail“ sein können — aber erstens wäre das Jahre zu spät gewesen, und zweitens hätte sie dann ihre blödsinnige These nicht anbringen können, dass (alte, weiße) Männer als Firmenlenker eine Gefahr für „die Gesellschaft“[tm] sein sollen.

Aber auch für die Konzerne selbst ist eine Führung voller Menschen mit den Attributen alt, weiß, Mann kein Problem: Denn es ist vollkommen absurd zu behaupten, Alte / Weiße / Männer wären eine homogene Masse. Wieviele Künstler, Philosophen, Feldherren, Präsidenten, Erfinder, Politiker, Händler hat diese Welt gesehen, die alt / weiß / Männer (und auch alles zugleich) waren, und wie „homogen“ war das bitte, was sie getan und gedacht haben? Weiße / Alte / Männer sind eine Gruppe, die jedenfalls weit diverser denkt als Geisteswissenschaftlerinnen Ende 20, die für die SZ schreiben; und ein Artikel, der das Gegenteil behauptet, ist sexistischer, rassistischer Unsinn, der eigentlich nicht an der Chefredaktion der SZ vorbei ins Internet hätte gelangen dürfen.
Ich würde sagen, die Behauptung, eine Führung voller alter weißer Männer müsse quasi gedanklich gleichgeschaltet sein, was gefährlich sei, ist unhaltbar.

Aber weiter im Text; mal angenommen, man würde in die Führung von Unternehmen mehr asiatische Lesben, Inuit, Indios und Jamaikaner im Rollstuhl berufen. Würde das vielleicht das gefürchtete Gruppendenken verhindern? (Trommelwirbel!) Natürlich nicht!
Menschen passen sich automatisch und immer in Gruppen ein, und Hautfarbe/Alter/Geschlecht schützen niemanden gegen diese Gruppendynamik.
Was gegen Gruppendenken hilft, sind Dinge wie festgelegte Entscheidungsprozesse, der Einsatz von formalisierten Methoden zur Risikoeinschätzung und zur Findung und Bewertung von kreativen Ideen, und eine vernünftige, unabhängige Moderation von Meetings für strategische Entscheidungen, nicht Multikulti-Diversitäts-Voodoo.
Auf die Idee, „Diversity“ sei ein Allheilmittel gegen Management-Versagen, kann nur kommen, wer von Unternehmens- bzw. Prozess-Organisation überhaupt keine Ahnung hat, weil er bisher nie in der freien Wirtschaft unterwegs war oder nie ein aktuelles Buch über Management gelesen hat, sondern nur irgendwelchen Unsinn aus der Gender-Studies-Ecke.

Aber nehmen wir doch den Gedanken nochmal weiter ernst, weiße, alte Männer seien nicht „divers“, sondern „homogen“: Welche Gruppe ist wohl homogener? Alte oder junge Menschen? Wer hatte mehr Zeit, diversifizierende Erfahrungen zu machen? Wer hat außer Schule und Uni noch nichts gesehen? Welche Gruppe ist größer, umfasst ggf. eine größere Altersspanne, welche ist kleiner, und umfasst nur Menschen zwischen vielleich 20 bis 35? Es sind die Alten, die „diverser“ sein müssten. Es ist also auch widersinnig, „Junge“ als „diverser“ als „Alte“ darzustellen.
Ich fasse mal zusammen:

  • „Junge“ sind nicht diverser als „Alte“; es spricht alles dafür, dass es umgekehrt sein müsste.
  • Hautfarbe als Kriterium für Befähigung ist Rassismus.
  • Dass „Frau“ eine Qualifikation sein soll oder „diverser“ macht als „Mann“, ist eine gewagte, offen sexistische These.
  • Gruppendenken überwindet man nicht durch Multikulti-Führungsgruppen, sondern mit Hilfe von entsprechenden Prozessen.
  • Für Konzerne ergibt es überhaupt keinen Sinn, an die Wunderwirkung von „Diversity Management“ zu glauben, solange es überhaupt keine Beispiele dafür gibt, dass das jemals funktioniert hätte. Betriebswirtschaftlich gesehen scheint es ratsamer, auf Bewährtes zu setzen, und statistisch gesehen führt niemand Konzerne erfolgreicher als … Männer, gern auch erfahren, möglicherweise in der Pigmentierungsvariante „weiß“.
  • Volkswirtschaftlich ist es völlig egal, ob Konzerne intern „Diversity Management“ betreiben, da die besseren Unternehmen sich automatisch durchsetzen. Also braucht man auch keine Frauenförderung, denn wenn „diverse“ Führungsgruppen besser sind, werden sich entsprechende Unternehmen von selbst durchsetzen. Darum sind auch „alte, weiße Männer“ in Vorständen für niemanden auch nur entfernt „gefährlich“.

Alles, was der Artikel behauptet, warum „Vielfalt“ für Konzerne und Gesellschaft wichtig sein müsse, und warum „alte, weiße Männer“ sogar „gefährlich“(sic!) sein sollen, ist also leicht zu widerlegende Propaganda im Stil der genderfeministischen Frauenförder-Lobby, geschrieben von einer jungen Frau, deren Bachelor-Studium sie anscheinend vor allem als politische Lobbyistin qualifiziert (Ja – Nein – Oooohhhh!).

Ich hoffe, wir müssen einen Artikel auf diesem Niveau nicht so bald wieder in der SZ lesen.

Heiko Maas will sexistische Werbung verbieten (NSFW)

Unser toller SPD-Justizminister Heiko Maas ist nicht nur in Sachen Vorratsdatenspeicherung ein opportunistischer Umfaller und hat bedenkliche Pläne bezüglich der Umformulierung der strafrechtlichen Bestimmungen für Mord ((Dann könnte Erdogan Böhmermann umbringen, und würde nur fünf Jahre bekommen…)), nein, angeblich als Folge von Köln, wo ein Mob nordafrikanisch sozialisierter junger Männer Frauen belästigt hat, will er jetzt in Deutschland sexistische Werbung verbieten.

Geleitet von feministischen Aktivistinnen der Organisation „Pink stinks“ ist er anscheinend auf die super Idee gekommen, Werbung zu verbieten, die „Frauen oder Männer auf Sexualobjekte reduziert“.

Juristisch dürfte nun es meiner Meinung nach außerst schwierig sein, zu belegen, dass eine Person in einem Werbefilm auf ein „Sexualobjekt reduziert“ wird; zumindest in meiner Welt gibt es eigentlich nur Sexual-Subjekte, denn Sex wird erst durch ein Subjekt auf der anderen Seite spannend; ein denkendes, fühlendes Wesen, und ich wüsste eigentlich nicht, wie man in einer Werbung mittels einer bestimmten Darstellung eindeutig und zwingend ausdrücken könnte, dass eine Person kein Subjekt ist.

Nehmen wir doch mal die absurde „My Video“-Werbung, in der eine nicht ganz akzentfrei deutsch sprechende Domina einem anscheinend gefesselten, strampelnden Mann sogenannte „Pümpel“ ((Saugglocke, Sanitärtechnik!)) auf die Pobacken setzt.

Müssen wir uns hier diesen Masochisten mit eingenartigem Pümpel-Fetisch als „Sexualobjekt“ vorstellen? Oder ist er möglicherweise eigentlich der Handelnde, weil er anscheinend die Domina mit den Pümpeln selbst bestellt hat? Sind Menschen mit nicht unmittelbar nachvollziehbaren sexuellen Motiven automatisch „Objekte“? Oder reichen möglicherweise gefesselte Männer, denen Pümpel auf den Arsch gesetzt werden, nicht aus, um eine Werbung sexistisch zu machen?

Was ist mit Frauen in Dirndln, die beim Hanuta-Backen ihr Dekolleté in die Kamera halten? Macht die Tatsache, dass Frauen in Dirndl Dekolletés haben, diese zu Sexualobjekten, die man in der Werbung nicht mehr zeigen darf?
Braucht man demnächst im Trachten-Geschäft als Minderjährige eine Einwillung der Eltern, um ein Dirdl zu kaufen?
Und wie absurd wäre es bitte, wenn Frauen in Dirndl, die Hanutas tragen, sexistisch wären, aber gefesselte Männer, die in einem absurden, aber erheblich eher sexuell zu deutendem Kontext mit Pümpeln tracktiert werden, nicht?

Was ist mit Telefonsex-Werbung? Sind Frauen, die „Ruf mich an!“ schreien, Sexualobjekte, (nur) weil sie Werbung für Telefonsex mit ganz anderen Frauen machen? Oder ist Telefonsex an sich sexistisch? Weil da Frauen Geld verdienen damit, eigentlich keinen Sex zu haben?

Also… ich kann Heiko Maas und die SPD nicht verstehen, warum sie für nichts und wieder nichts eine juristische Grauzone eröffnen wollen, was „sexistisch“ ist, und was nicht. ((War das vielleicht die Idee irgendeiner Organisation arbeitsloser Abmahnanwälte?))

Warum „für nichts und wieder nichts“?
Im Internet kann man ohne Mühe auf einschlägigen Seiten kostenlose Hardcore-Pornos finden, in denen wer-weiß-was passiert. Nach dem Motto: Wenn Sie es Sich vorstellen können, gibt es einen Porno dazu.

Bei Hardcore-Internet-Pornos könnte man ernsthaft darüber nachdenken, ab welcher Grenze Menschen, auch wenn sie freiwillig und legal mitspielen, möglicherweise zu Sexualobjekten herabgewürdigt werden. ((Wobei ich auch da der Meinung bin, dass die künstlicherische Betätigung erwachsener Menschen grundsätzlich nicht verboten werden können sollte.))

Aber in üblicher Werbung halte ich solche Überlegungen für geradezu absurd, denn dort wird ja der sexuelle Aspekt nie wirklich im Vordergrund stehen, sondern wenn überhaupt nur sehr andeutungsweise vorkommen, in einer Weise, die verkaufsfördernd, und nicht abschreckend wirken soll.

Zum Beispiel in dieser Campari-Werbung.

Wird die jetzt bald verboten sein, weil in der Phantasie — Entschuldigung — arschverletzter Social Justice Warrior hier die Frau als Sexual-Objekt erscheint? Obwohl sie anscheinend eher eine Art Sirene ist, die bekanntermaßen in der Sage oftmals eher einen aktiven Part im Gesamtgeschehen haben?

Was ist mit „Axe“? Werden jetzt die — meiner Meinung nach klar ironisch überzeichneten — Werbespots verboten, wo die Nutzung dieses Deodorants den Nutzer quasi zur Zielscheibe attraktiver Frauen macht?

Mit Verlaub, Herr Justizminister, Sie machen sich als Handpuppe dogmatischer genderfeministischer Aktivistinnen gerade lächerlich. Treten Sie zurück, bevor Sie Sich komplett zur Witzfigur gemacht haben.

Kann der Gender-Feminismus sein Ziel erreichen?

Das Ziel des Gender-Feminismus ist es, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern, die als „konstruiert“ bzw. gesellschaftlich aufgezwungen gedacht werden, zu nivellieren.

Doch ist das Ziel, alle Geschlechtsunterschiede aufzuheben, überhaupt erreichbar?

Der Genderfeminismus hat das Dogma, alle Ungleichverteilungen zwischen Männern und Frauen seien Beleg für die Ungleichberechtigung und Ungleichbehandlung.

Hier stellt sich die Frage, wie man erkennen will, wann endlich die Gleichberechtigung erreicht ist, da es statistisch gesehen immer zufällige Ungleichverteilungen geben wird.

Es sind drei Gründe für Ungleichverteilungen denkbar:

  1. systematische Diskriminierung, wie vom Genderfeminismus behauptet. ((Allerdings nur bei Frauen. Männer, die miese Jobs haben, sind kein Gegenargument für den Genderfeminismus.))
  2. auf geschlechtsspezifischen Präferenzunterschieden basierende, geschlechtsspezifische unterschiedlich ausfallende bewusste Entscheidungen. ((Der Genderfeminismus leugnet, dass es Präferenzunterschiede geben könne))
  3. zufällige Ungleichverteilungen, also statistisches Rauschen.

Ich habe den deutlichen Eindruck, der Genderfeminismus hat gar keine Mittel, diese drei verschiedenen möglichen Ursachen für Ungleichverteilungen zu unterscheiden. Und damit auch kein Mittel, überhaupt zu erkennen, wann er sein Ziel erreicht hat.

Somit ist er verurteilt, endlos weiterzukämpfen, und schließlich als groteske Veranstaltung zu enden, die jegliche gesellschaftliche Unterstützung verliert.

Ich denke sogar, er ist bereits in diese Phase eingetreten.

Equal Pay Day ist am 26.1.! #equalpayday

Auch dieses Jahr werden Feministinnen am 19. März wieder den „Equal Pay Day“ zelebrieren, und wie jedes Jahr die Fehlinformation verbreiten, Frauen würden mit über 20% geringeren Löhnen diskriminiert.

Tatsächlich aber besteht bei gleicher Qualifikation, gleicher Arbeitszeit, gleicher Berufserfahrung, gleicher Größe der Firma etc. nur ein Lohnunterschied von 7%. ((Was das statistische Bundesamt zwar feststellt, aber nur ganz unten und am Rande seines Berichtes darüber anmerkt, weit unter der der fetten Zwischenüberschrift „Frauen verdienen 22% weniger“)) Das bedeutet aber nicht, dass dieser Unterschied aus Geschlechterdiskriminierung resultiert. Dieser Unterschied ist nur bisher nicht durch andere Faktoren erklärbar. Die These der Diskriminierung von Frauen ist nur eine Theorie zur Erklärung dieses Unterschiedes.

Um dem feministischen „Lügen mit Statistik“ dieses Jahr etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen, möchte ich alle Leser dazu auffordern, am 26.1. einen Bericht zum „Equal Pay Day“ zu bringen, und darüber zu twittern etc.. Denn 7% von 365 Tagen sind nicht ganz 26 Tage, also ist der „bereinigte Gender Pay Gap Equal Pay Day“ am 26.1., nicht am 19.3..

Die dümmliche radikalfeministische Volksverblödung mit dem sogenannten „Equal Pay Day“ darf dieses Jahr nicht unwidersprochen bleiben.

Das alternative Gender-Feminismus 101, Teil 1: Die Grundlagen des Genderfeminismus

Der Feminismus hat Akzeptanz-Probleme. Der Grund dafür ist, dass die aktuell am stärksten wahrnehmbare Strömung des Feminismus, der „Gender-Feminismus“, sich vom klassischen Gleichberechtigungs-Feminismus sehr weit entfernt hat, so dass die meisten Menschen sie nicht mehr verstehen.

In diesem meinen Gender-Feminismus 101 will ich daher verschiedene Aspekte des Gender-Feminismus für „Nicht-Genderfeministen“ versuchen zu erklären. So objektiv ich es eben kann.

Aber erstmal zu einer kurzen Begriffsklärung. „Gender“ ist in den sozialwissenschaften der Begriff für das sogenannte „soziale Geschlecht“, also für ein „geschlechtsspezifisches Verhalten“. Dieses wird getrennt betrachtet vom biologischen Geschlecht (englisch „sex“). Diese getrennte Betrachtung ist durchaus sinnvoll, denn natürlich ist es wissenschaftlich interessant zu erforschen, welche Verhaltensweisen welchem Geschlecht zugeschrieben werden, oder umgekehrt, welches Geschlecht aufgrund von Verhaltensweisen vermutet wird. Und sich natürlich nicht jeder Menschen „typisch“ verhält, nicht jede Frau nur vorwiegend weibliche und jeder Mann nur vorwiegend männlichen Verhaltensweisen zeigt, sondern sich nur Männer und Frauen jeweils im Schnitt signifikant unterschiedlich verhalten, ist es eigentlich eine naheliegende Idee, das „Geschlecht laut Sozialverhalten“ mit einem eigenen Begriff zu bezeichnen.

Bis in die 70er Jahre hinein, würde ich mal behaupten, dominierten die sogenannen DifferenzfeministInnen den Feminismus. Die Differenzfeministinnen gehen von der Unterschiedlichkeit der Geschlechter aus, und fordern auf Basis diese Annahme Gleichberechtigung bzw. gleiche Recht für alle. Sie würden aber wahrscheinlich nicht behaupten, die geringe Zahl von Frauen im Vorstand von Kleintierzüchtervereinen sei ein Beweis für die Diskriminierung von Kleintierzüchterinnen. Denn Differenzfeministinnen könnten sich vorstellen, dass Kleintiere-Züchten aus irgendeinem Grund für Männer attraktiver ist als für Frauen, und würden es nicht für notwendig halten das zu hinterfragen.

Der Gender-Feminismus, im deutschen etwas verwirrenderweise auch „Gleichheits-Feminismus“ genannt, geht nun im Gegensatz zum Differenzfeminismus davon aus, dass das „soziale Geschlecht“, also das ganze geschlechtsspezifisch signifikant unterschiedliche Verhalten, das oft auch als „Rollenverhalten“ bezeichnet wird, nicht vom biologischen Geschlecht bedingt oder impliziert wird, sondern dass es lediglich anerzogen („sozial konditioniert“) wird.

Das ist DIE Grundannahme des Genderfeminismus. Wenn man diese als wahr annimmt, kann man die weiteren Aspekte des Genderfeminismus quasi „logisch folgern“. Und das ist wohl auch der Grund, warum GenderfeministInnen durchaus intelligente, zu logischem Denken fähige Menschen sein können.

Das Problem mit der Grundannahme des Genderfeminismus ist, dass sie nicht stimmt. Und das ist auch der Grund dafür, dass die Folgerungen, die man auf Grundlage dieser Prämisse ziehen kann, Außenstehenden als völlig wirr erscheinen müssen.

Nun ist es natürlich in manchen, seltenen Fällen so, dass Menschen aus verschiedenen Gründen nicht zu neuro- oder phäno-typischen Männern oder Frauen heranwachsen. Solche Gründe können zum Beispiel hormonelle Störungen während der Schwangerschaft sein, genetische Schäden, oder irgendwelche Entwicklungsbeeinträchtigungen. Und natürlich überlappen sich die Verhaltensweisen von Frauen und Männern auch sehr weit, nur im Schnitt gibt es eben signifikante Unterschiede.
Die Gender-FeministInnen leiten nun aus diesen Fällen und Fakten ab, dass es eine biologische Vorfestlegung des Verhaltens, eine neurologische Vorprägung des Gehirns, hormonell induzierte Verhaltensweisen, durch das Geschlecht vorbestimmte Verhaltenspräferenzen etc. generell nicht gebe, oder behaupten zumindest, das zu glauben.

Die offensichtlichen, schon relativ früh wahrnehmbaren Unterschiede bei der Entwicklung der überwiegenden Masse aller Kinder werden mit der bereits erwähnten „sozialen Konditionierung“ erklärt.

Diese Erklärung ist allerdings mehrfach widerlegt. Sogar bei Neugeborenen sind bereits unterschiedliche Interessen belegt. Und wer Kinder hat, dem wird aufgefallen sein, dass Geschlechterunterschiede bereits in einem Alter auftreten, in dem „soziale Konditionierung“ quasi unmöglich ist, weil die dazu notwendigen Mittel (verbale Kommunikation; Fähigkeit, sich selbst im Spiegel zu erkennen etc.) auf Seiten des Kindes nicht zur Verfügung stehen.

Wie auch immer – der Genderfeminismus, der für viele heute als „der“ Feminismus gilt, weil er am radikalsten und am lautesten ist, geht von dieser Grundannahme der Geschlechtergleichheit aus.

Und konstruiert auf dieser Grundlage ein Gedankensystem, ein in sich geschlossenes Weltmodell, dass die Widersprüche zwischen der Realität und dieser Annahme erklären soll.

Zum Beispiel ist es eine Tatsache, dass die Interessen von Frauen und Männern im Durchschnitt unterschiedlich sind, und dass Frauen eher zu sogenannten sozialen Berufen neigen, Männer eher zu technischen Berufen. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern mit geschlechtsspezifischen Präferenzen, Neigungen, Wünschen und Interessen die dazu führen, dass Frauen und Männer im Durchschnitt ein deutlich anderes Berufswahlverhalten zeigen.

Das aber darf im Genderfeminismus auf keinen Fall wahr sein, weil das Dogma der Geschlechtergleichheit verlangt, dass Frauen und Männer gleiche Präferenzen, Neigungen, Wünsche und Interessen haben müssten.

Als Erklärung für diese Unterschiede konstruiert der Genderfeminismus darum die „soziale Konditionierung“ und Diskriminierung, die sichtbar und unsichtbar Frauen und Männer in ((dann letztlich rein zufällig entstandene)) Geschlechterrollen quasi hineinzwingen soll.

Als „Beweis“ für diese Konditionierung wird dann z.B. herangezogen, dass Jungen und Mädchen unterschiedlich bekleidet werden, unterschiedliche Spielzeuge bekommen etc.; die ebenfalls naheliegende Erklärung, dass Jungen und Mädchen unterschiedliche Dinge tragen wollen, weil ihnen unterschiedliche Dinge gefallen, und die Bekleidungsindustrie dieses Bedürfnis einfach nur bedient, weil es ihren Umsatz steigert, wird kategorisch ausgeschlossen.
Aber der Genderfeminismus braucht sowieso keine Beweise für irgendetwas, denn man versteht sich dort auf die Kunst des Zirkelschlusses: Da (Dogma!) es keine Unterschiede gibt zwischen Männern und Frauen, aber bei Erwachsenen welche vorhanden sind, MUSS es die soziale Konditionierung geben. Unterschiedliche Kleidung und Spielzeuge sind Unterschiede in der Sozialisation. Die soziale Konditionierung ist die einzige Erklärung für die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Also müssen unterschiedliche Kleidung und Spielzeuge Anteil haben an dieser Konditionierung. Und deshalb liegt es auf der Hand, dass es die soziale Konditionierung gibt. Und so weiter, immer im Kreis.

An dieser Stelle müssen wir eine weitere Annahme einführen, und zwar: Frauen werden benachteiligt.

Dass Männer und Frauen in verschiedenen Bereichen des Lebens ungleich verteilt sind, bedeutet ja erstmal gar nichts, könnte theoretisch auch Zufall sein.
Wenn man jedoch von der Annahme ausgeht, dass es neurobiologische Unterschiede gibt, die bei Frauen und Männern zu im Schnitt deutlich unterschiedlichen Präferenzen, Neigungen, Interessen, Talenten etc. führen, und wenn man davon ausgeht, dass Frauen und Männer gleichberechtigt und selbstbestimmt ihre Persönlichkeiten entfalten und die Berufe ergreifen, die ihnen am besten gefallen, dann sind die Ungleichverteilungen heute (zumindest in den liberalen rechtsstaatlichen demokratischen Gesellschaften) lediglich Folge der real existierenden durchschnittlichen Geschlechter-Präferenzunterschiede. Jedes Individuum verfolgt seine eigenen Interessen, und hinterher kommt eine Verteilung heraus, die entsprechend der geschlechtsspezifischen Präferenzunterschiede die unterschiedlichen getroffenen Wahlen abbildet.

Aber die genderfeministische Annahme Nr. 1 lautet, dass die Geschlechter gleich sind. Und daraus, wird gefolgert, dass die — unter dieser Annahme eigentlich unerklärlichen &mdash, Ungleichverteilungen und Präferenzunterschiede dadurch verursacht sein müssen, dass die Geschlechter dazu konditioniert oder manipuliert, quasi gezwungen werden, eigentlich unnatürlichen Geschlechterrollen gemäß zu handeln.

Aber auch die Annahme, dass die Geschlechter Rollen aufgezwungen bekämen hieße noch nicht, dass hier irgendeine der beiden Gruppen benachteiligt wird, denn es könnten ja auch beide Geschlechter zwar jeweils andere Rollen haben, aber dennoch im Mittel gleich gut gestellt sein. Und wenn ein Geschlecht durch die Rollenzuteilung schlechter gestellt sein sollte, dann müssten das nicht zwingend die Frauen sein. Es wäre auch denkbar, dass die Männer, die kürzer leben, häufiger tödliche Arbeitsunfälle haben, öfter Opfer von Gewaltkriminialität werden und früher auch öfter mal Soldat werden und für das Vaterland sterben durften die Arschkarte gezogen haben und die Frauen die weitaus bessere Rolle bekommen haben.

Aber der Genderfeminismus geht davon aus, dass die Frauen die schlechtere Rolle bekommen haben und daher benachteiligt sind. Ich kann das persönlich nicht nachvollziehen. ((Es scheint fast so, als fänden Genderfeministinnen die Dinge, die Männer im Schnitt machen, im Schnitt irgendwie cooler als die Dinge, die Frauen im Schnitt machen.))

Die beiden Annahmen

1) Vollkommende Gleicheit der Geschlechter (bei Geburt) und
2) Benachteiligung von Frauen (durch die [aufgezwungene] „Frauenrolle“)

sind die Dogmen des Genderfeminismus. Das erste Dogma ist wissenschaftlich widerlegt und auch aus der Anschauung heraus deutlich abwegig, das zweite Dogma steht auch auf tönernen Füßen, denn man kann für jedes Geschlecht ebenso viele angebliche Vor- wie Nachteile finden, und ob ein Aufrechnen irgendwelcher statistischer Daten wie Lebensdauer, Selbstmordrate, Zufriedenheit, Einkommen, Blutdruck und Lieblingsfarbe in Bezug auf eine geschlechtsspezische Bevor- oder Benachteiligung irgendwelche Aufschlüsse erlaubt erscheint mir zweifelhaft.

Da es sich aber um Dogmen handelt, diskutieren Genderfeministinnen grundsätzlich nicht über darüber. Daran kann man sie übrigens gut und schnell erkennen :-)

Denn es ist einem Genderfeministen nicht möglich, diese Dogmen in Zweifel zu ziehen. Wer einmal beschlossen hat, an diese Dogmen zu glauben, der wird immer stärker in das in sich geschlossene Glaubenssystem des Genderfeminismus hineingezogen, der baut auch sein Selbstbild auf die Gültigkeit dieser Dogmen auf, und der ist irgendwann überhaupt nicht mehr in der Lage die Grundlagen seiner Weltsicht in Zweifel zu ziehen.

Im nächsten Teil des alternativen Genderfeminismus 101 werde ich dann versuchen zu erläutern, wie der Genderfeminismus die angebliche Benachteiligung von Frauen und die angebliche, aber nicht nachweisbare Konditionierung von Frauen in ihre angeblich schlechtere Rolle mit der Existenz einer globalen Verschwörung namens „Patriarchat“ erklärt.