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Menschenopfer für den Pseudo-Antifaschismus

Aktuell haben Journalisten in häuslicher Quarantäne anscheinend nichts Sinnvolles zu tun. Ich hatte darüber schon geschrieben.

Darum hört und liest man jetzt immer wieder, es wäre super-gefährlich, wenn wegen des Seuchenschutzes Grundrechte eingeschränkt würden. Es drohe nichts weniger als die Wiederkehr von Diktatur, Polizeistaat und Faschismus.

Und da frage ich mich: Habt ihr einen Schatten?
Wenn jetzt auch schon die große Koalition unter der nicht unbedingt für radikale Entscheidungen bekannten Kanzlerin Merkel im Verdacht steht, möglicherweise eine Diktatur errichten zu wollen, bzw. Journalisten wie Georg Restle im staatsnahen Rundfunk von Parallelen zur Weimarer Republik und Tendenzen zu Ungarn etc. raunen, dann ist offensichtlich etwas in den Köpfen dieser Leute kaputt gegangen.

Es sterben gerade konkret immer mehr Leute, und die Regierung versucht lediglich, hiergegen effektive Maßnahmen zu ergreifen.
Da sie es leider verpasst hat, Schutzanzüge, Atemmasken oder irgendwas in ausreichender Menge einzulagern, und es dann leider verpasst hat, das somit weitgehend schutzlose Land rechtzeitig abzuriegeln, muss sie halt jetzt zu verzweifelten Maßnahmen wie Kontaktsperre und ggf. Tracking von Infizierten greifen, um die Epidemie überhaupt noch abbremsen und ggf. sogar wieder unter Kontrolle bringen zu können.

Und die spätgeborenen Möchtegern-Antifaschisten haben nichts Besseres zu tun, als mit Datenschutz zu argumentieren, warum ein verpflichtendes Tracking nicht umgesetzt werden dürfe, und warum Tracking nicht etwa eine Möglichkeit zum Retten von Menschenleben, sondern vielmehr der Weg in Überwachung, Diktatur und Faschismus sei.

Ich hatte immer gedacht, Antifaschisten wären gegen erstickende Menschen und für die Menschenwürde.

Es soll ja sogar Antifaschisten geben, die jetzt Gesichtsmasken nähen, und ich finde, dass dies tatsächlich mal eine „Propaganda der Tat“ ist, die lobenswert ist.

Weniger lobenswert ist hingegen die Sorte intellektueller Möchtegern-Antifaschisten, denen es jetzt darum geht, sich selbst als Kämpfer gegen Faschismus und Diktatur zu inszenieren, und die darum den Strohmann eines Diktatur-Polizeistaats (unter der Groko?!) aufbauen, den sie dann zum Zweck der Selbstinszenierung bekämpfen können. Schön sicher vom Schreibtisch aus, natürlich, und ohne jegliches persönliches Risiko.

Dass sie dabei dem Staat beim Versuch, Menschenleben zu retten, in den Arm fallen, ist Ihnen scheißegal. Dass sie damit effektiv Menschenleben für ihren Pseudo-Antifaschismus opfern, leider auch.

Ich bin allerdings der Meinung, dass es kein Antifaschismus ist, Leute sterben zu lassen.
Wer die irrationale Angst vor einer hypothetischen Merkel-Spahn-Diktatur schürt, um das abstrakte Konzept „Datenschutz“ über den Schutz von Menschenleben von Mitmenschen zu stellen, der ist für mich kein Antifaschist.


Wahrscheinlich haben wir den Zeitpunkt, zu dem so eine Tracking-App etwas gebracht hätte, sowieso schon verpasst. Wir haben aktuell 80.000 Infizierte, mit einer entsprechend höheren Dunkelziffer, also würde eine Tracking App wahrscheinlich nur die Information liefern, dass quasi jeder in den letzten 14 Tagen jemanden getroffen hat, der Infiziert war.
Und da wir auch nicht genug Tests haben, würden die Daten sowieso nichts (mehr) bringen.


Singapur hatte so eine App – und wird jetzt dennoch einen Lockdown machen. Hat anscheinend nichts gebracht.