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Das Bundesforum Männer „hilft“ in der Corona-Krise

Das Bundesforum Männer ist ein vom Ministerium für alle außer Männer finanzierter Dachverband, in dem Organisationen gebündelt sind, die „Männerarbeit“ machen.

Dass es sich bei diesem Verband um eine Mogelpackung handelt, die Männern die Illusion vermitteln soll, die Politik interessiere sich jetzt auch für Männerrechte, hat sich heute wieder exemplarisch gezeigt.

Bezeichnend ist, wie das Merkblatt „Survival-Kit für Männer unter Druck“ aufgebaut ist:

Vorwort (noch vor dem ersten richtigen Punkt):

Die wichtigste Botschaft an Männer ist also: Nicht prügeln!
Irgendwie scheint das für die MacherInnen des Merkblatts der erste Gedanke zu sein — Gewalt, die von Männern ausgeht.

Letzter Punkt:

Die unwichtigste Botschaft ist: Wenn es Dir selbst schlecht geht, suche Unterstützung!

Da es keine öffentlich finanzierten Schutzwohnungen etc. für Männer gibt, ist der letzte „Tipp“ tatsächlich und buchstäblich das Letzte, ein bitterer Scherz auf Kosten derjenigen Männer, die tatsächlich Hilfe brauchen und im Zweifel im Obdachlosenasyl oder auf der Straße landen. Oder die beim „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ anrufen müssen, weil es kein Hilfetelefon für Männer gibt.

Und diese Reihung zeigt auch, dass die Möglichkeit, dass ein Mann Opfer von psychischer und physischer Gewalt werden könnte, das allerletzte ist, woran das „Bundesforum Männer“ denkt. Das Wichtigste ist, dass Männer nicht losprügeln sollen.

Alle anderen Tipps drehen sich übrigens auch darum, wie Männer sich bitteschön selbst unter Kontrolle halten können. Das ganze Faltblatt ist eine einzige Unterstellung, dass Männer von Natur aus gewalttätig sind und jederzeit – unter Drogen etc. – zuschlagen könnten.

Es geht gar nicht um die Probleme von Männern oder darum, wie Männer die Krise überleben, es geht um Männer als potenzielle Prügler, und darum, dass Frauen und Kinder die Krise trotz der Existenz dieser tickenden Zeitbomben unbeschadet überstehen sollen.

Das Bundesforum Männer zeigt sich hier als Organisation, die ihren Veröffentlichungen das (radikalfeministische) Narrativ zugrunde legt, dass Männer keine richtigen Mitmenschen, sondern grundsätzlich vor allem ein Problem sind — emotional gestört, gewalttätig und kommunikationsunfähig — das irgendwie unter Kontrolle gehalten werden muss.
Das Bundesforum zeigt sich als eine Institution, die es als ihren Auftrag sieht, als Männerpolitik gelabelte radikalfeministische Frauenpolitik zu machen, anstatt Männern tatsächlich eine Stimme zu geben, und tatsächlich Partei für Männer zu ergreifen.

Die Idee, einen als Männerrechtler-Dachverband gelabelten Verband zu gründen, der tatsächlich nur aus feministischen Gruppen besteht und finanziell vom Frauenministeriums abhängig ist, an sich finde ich schon ziemlich dreist.

Aber wenn man sowas schon macht und hofft, Fake-Männerrechtler so als einzige legitime Männervertreter auf Bundesebene ausgeben und tatsächliche Männerrechtler draußen halten zu können, dann sollte man keine ganz so plumple PR machen, die nur so trieft vom Vorurteil, dass alle Männer (außer den Gender-WissenschaftlerInnen, die das Merkblatt ausgedacht haben, natürlich) quasi Kleinkinder sind, geballte soziale und emotionale Inkompetenz, nur mit mehr Körperkraft, und entsprechend der pädagogischen Kontrolle durch z.B. feministische Handreichungen bedürftig.

Das Verbreiten dieses im Kern männerfeindlichen Pamphlets hat natürlich auch etwas Gutes: Die Pseudo-Männerrechtler-Organisation „Bundesform Männer“ wird als die fünfte Kolonne des Radikalfeminismus entlarvt, die sie ist.

Der neue feministische Trend: „Mental load“

Der aktuelle Feminismus hat eine neue Benachteiligung entdeckt. Sie heißt „Mental load“. Der Anglizismus für „geistige Belastung“ soll beschreiben, dass Frauen sich immer ganz viele Dinge merken (zu) müssen (glauben) und dadurch total gestresst sind.

Nun ist es tatsächlich so, dass viele Frauen es so empfinden, als müssten sie sich alles merken und „für alle mitdenken“.
Dennoch ist es natürlich so, und darauf läuft auch ein Artikel von Heike Kleen bei Spiegel Online heraus, dass jede selbst dafür verantwortlich ist, was sie sich aufbürdet.
Nicht einmal das Patriarchat kann irgendjemanden dazu bringen, an Dinge zu denken, oder sich Aufgaben aufzuladen.
Und während die betroffenen Frauen das Gefühl haben, nur sie allein könnten diese Aufgaben erledigen, weil sie sonst niemand mache, und weil sonst alles zusammenbreche, haben Männer oft das Gefühl, die Frauen übertrieben die Wichtigkeit dieser Aufgaben, und täten einige Dinge nur, um sich selbst unersetzlich fühlen zu können.

Aber wie dem auch sei: Wenn man bestimmte Dinge nicht schafft, dann muss man sie entweder aufschieben, sie delegieren, oder sie sein lassen. Und alles, was man sofort tun kann, soll man sofort tun, und nicht lange darüber nachdenken.
Das ist auch schon die simple Botschaft des Management-Ratgebers „Getting things done“ von David Allen. ((Dieser spricht von den „Vier D“ – Do (Machen), Defer (Verschieben), Delegate (Delegieren) und Drop (Sein lassen) ))

Vielleicht ist es ja so, dass es Männern leichter fällt Dinge zu vergessen oder nicht zu tun oder die Verantwortung dafür abzulehnen und sich dabei nicht einmal schlecht zu fühlen. Aus irgendwelchen unfairen Gründen, die vielleicht sogar biologisch bedingt sind, weil Frauen meiner Kenntnis nach heute und schon seit längerem nicht mehr auf Bräuteschulen geschickt und indoktriniert werden, perfekte Hausfrauen zu sein, und somit eine soziale Konditionierung der aktuellen Frauengeneration zum perfekten Hausfrauendasein heute eigentlich ausgeschlossen sein sollte.
Und wenn es so eine soziale Konditionierung geben sollte, dann geht sie wahrscheinlich eher nicht von den Männern oder irgendeinem „Patriarchat“ aus, sondern entsteht eher durch den Wettkampf unter Frauen, wer die perfektere Mutter und Hausfrau ist, angetrieben vielleicht auch durch mütterliche Instinkte.

Meiner Meinung nach können Frauen deshalb niemanden außer sich selbst verantwortlich machen, wenn sie unter der neuen feministischen Mode-Belastung „Mental Load“ leiden.
Denn kaum etwas wäre doch eine sexistischere Vorstellung als die, dass Frauen nicht ohne paternalistische Unterstützung von Männern, die für sie eine „geschützte Umgebung“ bereitstellen, in der Lage sein sollten, zu kontrollieren, was sie denken und tun?

Aus diesem Grund weiß ich nicht genau, wo der Feminismus mit dem neuen Schlagwort „Mental Load“ hin will.

Manche Artikel scheinen in die Richtung zu gehen, dass Feministinnen wieder eine neue Benachteiligung entdeckt haben wollen, die das unsichtbare Patriarchat den Frauen auf geheimnisvolle Weise auferlegt hat, und für deren Beseitigung die Männer verantwortlich sein sollen. Das wäre dann wieder ein Beispiel für die sogenannte „Female Hypoagency“, also die Tendenz der Gesellschaft, Frauen für bestimmte Dinge weniger in die Verantwortung zu nehmen als Männer, was man unter anderem an den höheren Strafen sehen kann, die Männer im Vergleich zu Frauen für gleiche Straftaten erhalten.

Ich hoffe aber, dass selbstbestimmte Feministinnen erkennen, dass das eine Sackgasse wäre, und dass Frauen zumindest dafür, was sie denken und tun, ganz allein die Verantwortung übernehmen (können) müssen. Und wenn sie unter „Mental Load“ leiden, dann müssen sie entweder die Dinge erledigen, oder delegieren, oder verschieben, oder sein lassen, und möglicherweise die eigenen Ansprüche etwas runterschrauben. Mimimi und sich über das Patriarchat beschweren werden jedenfalls nicht helfen.

Der Girl’s day bzw. „Feminism by proxy“

Manchmal neige ich zum Hinterfragen von Dingen. Warum, zum Beispiel, gibt es eigentlich diesen „Girl’s Day“?

Trauen die feministischen Damen, die sich den Girl’s Day ausgedacht haben und damit seit Jahren versuchen, „Geschlechter-Stereotype“ zu überwinden, den jungen Damen von heute — wenig feministischer Weise — keine selbständige Entscheidung zu?

Ich glaube, der Grund für die Existenz des Girl’s Day ist noch viel schlimmer:

Dass die Berufswahl von Fauen und Männern heute immer noch deutlich geschlechterspezifisch ausfällt, und zwar deutlicher als in weniger feministischen Ländern, widerspricht der These, Frauen und Männer seien gleich und (soziales) Geschlecht nur sozial konstruiert, und damit müssten sich bei fortschreitender Gleichberechtigung auch die Berufsvorlieben irgendwann angleichen.

Um diese ärgerliche Abweichung der Realität von der Theorie zu korrigieren und die Praxis dem Dogma anzugleichen, wollen Feministinnen junge Frauen dazu treiben, MINT„-Fächer zu studieren. Um dies zu erreichen, wird der Girl’s Day seit Jahren immer stärker ausgebaut und gefördert.

Es geht meiner Meinung überhaupt nicht darum, die jungen Frauen zu fördern oder ihnen etwas Gutes zu tun – es geht darum, junge Frauen aus politischen Gründen gezielt in bestimmte Karrierepfade hineinzumanipulieren. Die jungen Frauen sollen stellvertretend für die Gender-Feministinnen erreichen, was diese ((weil sie lieber Gender-Feministinnen mit sicherer Stelle in der Verwaltung oder bei einer NGO geworden sind)) nicht erreicht haben, nämlich Parität in bestimmten Berufen.

Das würde ich als „Feminism by proxy“ bezeichnen.

Olaf Scholz‘ neuester #Fail: Geschlechtsgebundenen Vereinen Gemeinnützigkeit aberkennen

Die SPD kann einem fast leid tun. Auf der Suche nach neuen Wählern und mehr Zustimmung bei Frauen ist Olaf Scholz eine wirklich dumme Idee gekommen: Aufgrund eines Gerichtsurteils, dass der Bundesfinanzhof gefällt hat, und das einer Freimaurerloge die Gemeinnützigkeit aberkannt hat, die ohne besonderen Grund keine Frauen aufnehmen wollte, hat er die Idee gehabt, man müsse jetzt allen Vereinen, die keine Frauen (oder Männer) aufnehmen wollen, die Gemeinnützigkeit aberkennen.

Warum ist das Blödsinn?

Nun, erstens macht Politik Gesetze, muss sich also nicht an Urteilen orientieren. Für die Politik kann ein Urteil nur Anlass sein, darüber nachzudenken, ob die aktuellen Gesetze den aktuellen politischen Willen ausdrücken, oder ob man hier nacharbeiten muss. Ein Urteil kann auf keinen Fall ein zwingender Grund sein, ein Gesetz noch weiter in Richtung des Tenors eines Urteils zu verschärfen, was aufgrund einer Interpretation des Gesetzes ergangen ist. Denn das würde bedeuten, dass Gesetze sozusagen selbstverstärkend wären und langfristig immer radikaler würden.

Wir wissen auch nicht, ob Gerichte auch urteilen würden, dass z.B. katholische Frauen-Orden nicht gemeinnützig wären.
Gemeinnützig ist, wenn man darüber nachdenkt, ganz trivial was der Gemeinschaft nützt. Und natürlich kann ein rein weiblicher Orden oder ein rein männlicher Kulturverein ebenso für die Gemeinschaft nützlich sein wie ein gemischter-geschlechtlicher. Denn von den Leistungen des Verein profitieren – unmittelbar oder mittelbar – auch dann alle, wenn die aktiven Mitglieder des Vereins nur ein Geschlecht haben, wenn z.B. der Nutznießer des Vereinszwecks – z.B. die Patienten eines katholischen Krankenhauses oder die Zuschauer eines Männer-Gesangsvereins – jedermann sein kann.

Zudem profitiert grundsätzlich nicht wirklich jeder im Land von den Leistungen eines Vereins. Daher ist es mehr als fragwürdig, ob „gemeinnützig“ bedeuten soll, dass wirklich jeder davon einen Nutzen hat. Sonst müsste man die Gemeinnützigkeit z.B. von Rollstuhlbasketballvereinen anzweifeln, weil nicht jeder Mensch davon profitiert, dass es Rollstuhlbasketball gibt. Dabei wird man kaum in Abrede stellen können, dass es der Gemeinschaft mittelbar nützt, wenn Rollstuhlfahrer Möglichkeiten haben, Sport zu treiben, und sei es auch nur, weil Rollstuhlfahrer, die Sport treiben, weniger Gesundheitskosten verursachen oder vielleicht glücklicher sind.
Was ich damit sagen will ist, dass „Allgemeinheit“ bzw. die „Gemeinschaft“ nicht das gleiche ist wie „wirklich jeder“. Vielmehr muss „Gemeinnützigkeit“ meiner Meinung nach so interpretiert werden, dass ein Verein tendenziell insofern einen relevanten positiven Effekt auf das Gemeinwohl hat, als dass sein Wirken in irgendeiner Weise Gesundheit, Zufriedenheit, Wohlstand oder Glück vermehrt, so dass dies wenn auch nur mittelbar für alle im Schnitt eine gute Sache ist.

Natürlich muss der Staat nicht jedem Verein die Gemeinnützigkeit zuerkennen, und auch ohne Gemeinnützigkeit kann natürlich jeder trotzdem weiterhin einen Verein gründen.

Aber ich halte es für okay, dass Vereinen Gemeinnützigkeit zuerkannt wird, auch wenn sie möglicherweise ihre Mitglieder nach Geschlecht aussuchen, oder auch der Vereinsnutzen nur einem Geschlecht zugute kommt. Denn solange es die Möglichkeit gibt, dass jemand anderes ebenfalls einen gleichartigen, gegengeschlechtlichen Verein gründet, der dann auch gemeinnützig sein kann, entsteht ja niemandem ein Schaden.
Die Idee, man müsse jede Differenzierung zwischen den Geschlechtern abschaffen, ist ein Irrweg. Denn konsequent weitergedacht würde das darauf hinauslaufen, dass man die Menschen zwingen müsste so zu tun, als ob die sehr offensichtlichen biologischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht existierten. Der Sexualtrieb müsste vollkommen unterdrückt werden, damit dessen durchaus mächtiger Einfluss auf das Verhalten ausgeschaltet und eine komplett Gender-neutrale Welt geschaffen werden könnte. Und das ist weder umsetzbar noch wirklich wünschenswert. Entsprechend ist es auch nicht klug, Vereinen, die explizit an ein Geschlecht gerichtet sind, pauschal die Gemeinnützigkeit aberkennen zu wollen.

Olaf Scholz hat sich mit seinen Vorstoß verrannt. Die Zustimmung der SPD wird darum wahrscheinlich noch weiter einbrechen. Und das ist auch gut so.

Haben Feministinnen den Aufstieg der AfD mitverschuldet?

Plötzlich wählen in Thüringen 25% der Menschen die AfD. Und aus irgendeinen Grund sind das vor allem Männer. Und plötzlich schreibt der Freitag von einer Krise der (in diesem Falle vor allem ostdeutschen) Männlichkeit: „From Hero to Zero“
Und spekuliert, diese Krise der Männlichkeit sei die Ursache für die Erfolge der AfD im Osten.

Nehmen wir einmal an, hier bestünde ein Zusammenhang ((wovon ich nicht ganz überzeugt bin)). Nehmen wir mal an, man könnte bei dieser „Krise der Männlichkeit“ gegensteuern. Nehmen wir mal an, das würde dann unter Gleichstellungs- und Gender-Mainstreaming-Politik oder politische Bildung fallen und irgendwie ins Ressort des BMFSFJ fallen.

Ist es dann nicht eine bittere Ironie, dass das Ministerium für alle außer Männer („Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“) bisher kaum einen Cent ausgegeben hat, um irgendwelche Projekte zu fördern, die hier hätten gegensteuern können?
Ist es dann nicht ein fieser Fall von Karma, dass möglicherweise die Feministinnen in den Ministerien, Behörden und Ämtern, die Jungen- und Männerpolitik darauf beschränkt haben, Jungen in schlechtbezahlte Berufe zu drängen zu versuchen („Boy’s Day“), dass möglicherweise die Feministinnen, die für Männerarbeit kein Geld ausgeben wollten, weil „Männer nicht strukturell benachteiligt“ seien, weil „Männer privilegiert“ seien, dass möglicherweise diese Feministinnen durch ihre einseitige Konzentration auf Frauen-Anliegen den Aufstieg der AfD mitverursacht haben könnten, durch systematische Ignoranz der Probleme von Männern, verursacht durch die Sichtweise, über Probleme von Männern auch nur nachzudenken sei „Whataboutism“?

#Cheerleading, das „falsche Frauenbild“ und der Unterschied zwischen liberalem und kollektivistischem Feminismus

Der Basketballclub Alba Berlin hat die Auftritte seiner Cheerleader abgeschafft.
Grund: Der Auftritt von leicht bekleideten Frauen als „Pausenfüller“ vermittle nicht das richtige „Frauenbild“.

Nun kann man sich fragen, ob das „De-Platforming“ von Frauen, bzw. das Unsichtbarmachen von Sportlerinnen noch Feminismus ist oder schon spießig-reaktionärer Zucht-und-Ordnungs-Konservatismus mit Tendenz zum politischen Islamismus, der Frauen am liebsten nur züchtig verhüllt vor die Tür lassen will; Künstlerinnen zu „Pausenfüllern“ zu erklären ((oder zu zweitklassigen Praktikern einer verdorbenen, minderwertigen Möchtegern-Kunst)) ist auf jeden Fall eine Unverschämheit. Die Show-Acts in der Halbzeitpause des Superbowls jedenfalls werden trotz auch manchmal knapper Bekleidung meist nicht mit dem abwertenden Begriff „Pausefüller“ bezeichnet.

Man muss sich aber auch fragen, wie ein viertelstündiger Auftritt der „Alba Dancers“ irgendeinen effektiven Einfluss auf das „Frauenbild“ haben soll. Wird der durchschnittliche Betrachter durch den Auftritt einer Hand voll Tänzerinnen plötzlich glauben, die meisten Frauen in Deutschland seien zwischen 20 und 30, durchtrainiert, und akrobatisch? Wohl kaum. Denn die alltäglicher Erfahrung zeigt wohl eher, was auch die Statistik besagt: Die durchschnittliche Frau ist ca. 45 Jahre alt (und kann wahrscheinlich nicht mal richtig Purzelbaum).

Da aber von einem „falschen Frauenbild“ die Rede war, muss es wohl darum gehen, dass der Auftritt der „Alba Dancers“ in Bühnenoutfits (aus feministischer Sicht) den Eindruck fördern könne, Frauen sollten oder müssten knapp bekleidet und für den „male gaze“ verfügbar sein.

Dieses „falsche Frauenbild“ soll jetzt verhindert werden, in dem Frauen sich nicht mehr leicht bekleidet zeigen dürfen.
An anderer Stelle erklären es Feministinnen zu „Victim Blaming“, wenn Frauen empfohlen wird, an bestimmten Orten zu bestimmten Zeiten nicht all zu knapp bekleidet herumzulaufen. Sehe nur ich da einen Widerspruch?

Entweder es ist feministisch, wenn Frauen überall knappe Outfits anziehen dürfen, oder es ist feministisch, zu verhindern, dass Frauen in knappen Outfits auftreten. Beides geht nicht.

Bei ersterem geht es um Freiheit, individuell Bekleidungs-Entscheidungen treffen zu dürfen (positive Freiheit, Freiheit zu etwas), bei zweiterem geht es darum, die Masse der Frauen vor den angeblich durch „falsche Kleidung“ entstehenden Ansprüchen der bösen starrenden Männer zu schützen (negative Freiheit, Freiheit von etwas, in kollektiver Form).

Vielleicht sollte sich der Feminismus mal einigen, ob er ein liberaler individueller Freiheits-Feminismus sein will, oder eine Art kollektivistischer Verbots-Feminismus.

Gender-Aspekte des Ressourcenverbrauch / #EarthOvershootDay

Männer-Bashing ist weltweit ein beliebter Sport von „progressiven“ Feministinnen.

Dabei scheint es so, wenn man aus Anlass des sogenannten „EarthOvershootDay“ mal genau hinsieht, dass eher Frauen als Männer den Planeten vor die Hunde gehen lassen.

Denn Frauen verplempern die Ressourcen des Planeten stärker als Männer: Sie kaufen doppelt so viel Kleidung. Sie verursachen höhere Heizkosten. Sie besitzen die meisten (unnötigen) Haustiere, die unnötig Fleisch konsumieren und Naherholungsgebiete und Gärten mit Fäkalien verseuchen, und verursachen durch ihren höheren Kosmetik- und Medikamentenverbrauch höhere Belastungen der Gewässer mit Mikroplastik und Hormonen. Und auch bei SUV-Fahren und Urlaubsreisen sind Frauen kein Stück umweltfreundlicher als Männer.

Sind Frauen also das Umwelt-zerstörerischere Geschlecht? Gibt es eine „polluting femininity“? Das wäre doch mal ein Thema, dessen sich die Gender-Studies annehmen könnten.

Ausbildung als Voraussetzung für das Genderwissenschafts-Studium

Die Genderwissenschaften beklagen sich häufig über den geringen Frauenanteil in bestimmten Berufen.
Männerrechtler hingegen beklagen sich über wenig Ahnung über männliche Sichtweisen in den Gender-Studies.
Andere behaupten sogar, Gender-Studies seien eine weitgehend brotlose Kunst und damit eine Garantie für Altersarmut.

Da Alterarmut, geringer Frauenanteil in Berufen und natürlich auch mangelnde Kompetenz in und Empathie für männliche(r) Weltsicht ernste Probleme sind, schlage ich folgende Lösung vor:

Voraussetzung für die Zulassung zum Gender-Studies Studium sollte eine handwerkliche Ausbildung in einem Bereich mit <30% Frauenanteil sein.

Auf diese Weise bekommen Gender-Studies-AbsolventInnen einen praktischen Einblick in männliche Lebenswelten und die Realität der Ungleichberechtigung.
Auf diese Weise besteht eine berufliche Alternative, sollte sich der Studiengang als wenig auf dem Arbeitsmarkt akzeptiert herausstellen.
Auf diese Weise wird der Frauenanteil in Ausbildungsberufen erhöht.

Wer gegen diesen Vorschlag ist, der/die

  • ist gegen Frauen in Männerberufen
  • ist für Altersarmut unter Frauen
  • hat Feminismus und Gender-Studies als Fach, dass auch die Probleme von Männern ernst nimmt und männliches Leben verbessern will, nicht verstanden

Ich erwarte also die Umsetzung dieses Vorschlags. Auch in der DDR war ja eine Ausbildung Voraussetzung für ein Studium. Entsprechend kann dieser Vorschlag nur richtig sein!

Warum regen sich Männer(-rechtler) über die neue Gillette-Werbung auf?

Die Frage ist einfach zu beantworten:

Weil natürliche männliche Eigenschaften, die zum Mann-Sein dazugehören, als Bestandteil von „toxischer Männlichkeit“ dargestellt werden.
Zum Beispiel das (fast immer spielerische) Kämpfen unter kleinen Jungs. Das Frauen-Hinterhergucken.

Das sind natürliche Verhaltensweisen, die richtig und gut sind. ((Wie sollen Männer nötigenfalls andere toxische Männer „zur Verantwortung ziehen“, wenn man ihnen verboten hat, kämpfen zu lernen? Ich sehe da ein paar logische Probleme…))

Diese natürlichen, unterbewussten Verhaltensweisen zum Problem, zu „toxischer Männlichkeit“ zu erklären ist reiner Sexismus. Eine männerfeindliche Unverschämtheit. Und psychologisch gefährlich.
Hier gilt tatsächlich: Boys will be boys. Und damit kommen wir zu einer weiteren Unverschämtheit, und das ist, so zu tun, als würden Männer tatsächlich (sexuelle) Gewalt mit diesem Spruch entschuldigen.

Der ganze Werbespot ist daher eine reine Provokation. Sicher gezielt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, möglicherweise auch deshalb, weil man darauf setzt, dass insgeheim Frauen die meisten Männer-Pflegeprodukte kaufen. Was aber möglicherweise in der Zeit von Single-Haushalten und Online-Bestellungen so nicht mehr stimmt.

Aber schauen wir mal, wie es weitergeht. Ich würde jedenfalls für die Zukunft Philips- und Wilkinson-Rasierer empfehlen.

„Toxische Männlichkeit“

Der deutsche (Netz-)Feminismus hat einen Lieblingsausdruck, und zwar „toxische Männlichkeit“.

Zwar kann man bei den Freund_*Innen der intersektionalen Feminist_ixs wahrscheinlich nicht mal genau definieren, was „Männlichkeit“ eigentlich sein soll, da diese sozial konstruiert und höchst fluide sei und man daher wahrscheinlich von „Männlichkeiten“ sprechen müsste, um zu unterstreichen, wie divers Männlichkeit aufgefasst und gelebt werden kann … — aber dass es „toxische Männlichkeit“ gibt und dass faktisch jeder Mann davon betroffen (und darum ein Arschloch und eine Gefahr) ist, das gilt unter radikalen NetzfeministInnen als sicher.

Toxische Männlichkeit ist nach radikalfeministisch-intersektionaler/postmoderner/konstruktivistischer/poststrukturalistischer Doktrin der Grund allen Übels in der Welt. Nichts weniger als die katholische Erbsünde, aber in einer neuen Form, die — wie praktisch — nur Männer betrifft.
Männer sind damit das Hauptübel in der Welt, Frauen sind Opfer des von den Männern aufrecht erhaltenen „Patriarchats“. Männer sind durch die toxische Maskulinität Quelle allen Unrechts, denn sie haben den Kapitalismus und die Atombombe erfunden, und alle guten Dinge, die Männer auch erfunden haben, wie z.B. Elektrizität oder Impfungen, zählen nicht.

Es ist interessant, dass der radikale Feminismus sich hier strukturell nicht sehr vom Rechtsradikalismus unterscheidet, dessen Lieblingsausdruck schon seit langem die „kriminellen Ausländer“ sind. Diese Wortkombination ist für die Rechtsradikalen eine Art eigener Topos, das Wort „Ausländer“ ist für Rechtsradikale eigentlich nur in dieser Kombination denkbar.
Und für radikale Feministinnen ist Männlichkeit analog nur in der Kombination „toxische Männlichkeit“, oder zumindest negativ konnotiert, denkbar.

Sowohl Ausländerfeinde als auch Männerfeinde behaupten natürlich, keine gruppenbasierte Menschenfeindlichkeit zu betreiben. Ausländer/Männer könnten sich ja einfach „richtig“ verhalten. Männer/Ausländer könnten einfach weniger toxisch/kriminell sein und z.B. weniger vergewaltigen!
Wenn erst genug Männer/Ausländer unphysiologisch sitzen/richtig Deutsch sprechen würden, dann hätte man gar kein Problem mehr mit ihnen.
Denn man habe ja im Prinzip gar nichts gegen Männer/Ausländer, wenn sie sich nicht „falsch“ verhielten!

Aber im Prinzip weiß jeder, dass Männer/Ausländer sich nie werden „richtig“ verhalten können, weil den radikalen FeministInnen/Rechten immer noch etwas einfallen würde, was Männer/Ausländer angeblich zu schlechten und gefährlichen Menschen macht, die Frauen/Deutschen die guten Arbeitsplätze wegnehmen!

Männer- bzw. Ausländerfeindlichkeit ist integraler Bestandteil der radikalfeministischen bzw. rechtsradikalen Ideologie. Es ist für radikale FeministInnen/Rechte unvorstellbar, dass Männer/Ausländer gleichwertige Mitmenschen sind, aber um das nicht zugeben zu müssen, erfinden sie „objektive“ Gründe, warum Männer/Ausländer „schlecht“ und darum Menschen zweiter Klasse sind.

Der einzige Grund, warum der radikale Feminismus in seiner Verbohrtheit und seinem Hass auf Männer nicht richtig ernst genommen wird, ist, dass er es bisher geschafft hat, sich das Image einer „linken Befreiungsbewegung“ zu geben. Tatsächlich aber hat der radikale Feminismus längst nichts Fortschrittliches mehr.

Er ist eine männerfeindliche Ideologie, die auf tönernen Füßen steht. Durch die Finanzierung von „Gender-Lehrstühlen“, die bisher keine in irgendeinem vernünftigen Verhältnis zu den aufgewendeten Mitteln stehenden Ergebnisse vorweisen können, versucht diese Ideologie, sich selbst Legitimation zu verschaffen, so wie der Sozialismus es mit der Pseudowissenschaft Marxismus-Leninismus letztlich sehr erfolglos versucht hat.

Weil der radikale Feminismus eine männerfeindliche Ideologie ist, sind die Klischee-überlasteten Glossen feministischer Journalistinnen tatsächlich nichts weiter als männerfeindliche Hetze; inhaltlich auf dem Niveau der Witze von Mario Barth, nur ernst gemeint in der Intention, Männern die Schuld für alles Schlechte in die Schuhe zu schieben und Frauen als Opfer bzw. für keinen gesellschaftlichen Missstand auch nur im geringsten mitverantwortlich darzustellen.

Gerade deshalb wehrt sich der radikale Feminismus auch bisher mit Händen und Füßen gegen die Erforschung z.B. von häuslicher Gewalt gegen Männer, weil man zu Recht Angst hat, unerwünschte wissenschaftliche Ergebnisse könnten das feministische Dogma zum Einsturz bringen, dass Frauen friedlicher und kooperativer seien als Männer.

Aber die radikalfeministischen Verteidigungslinien bekommen Risse. Der radikale Feminismus stößt zunehmend auf Widerstand. Seine Dogmen werden immer häufiger hinterfragt. Mit männerfeindlichen Bullshit-Kampfbegriffen wie „toxischer Männlichkeit“ hat der radikale x-te-Welle Feminismus den Bogen möglicherweise endgültig überspannt, und ich bin dafür sehr dankbar.