Gleichstellung bedeutet: Wehrpflicht auch für Frauen

Die veränderte Sicherheitslage bringt Deutschland in eine interessante Situation. Zur Abschreckung müsste im Prinzip die Wehrpflicht wieder eingeführt werden. Denn nun, wo ein tatsächlicher Kampfeinsatz viel wahrscheinlicher ist als noch vor Monaten, werden sich kaum genug Freiwillige melden, um eine Armee in nennenswerter Stärke aufbauen zu können.

Nun hat Deutschland die Wehrpflicht 1956 nur für Männer eingeführt und 2011 ausgesetzt. Sie nur für Männer wieder einzuführen wäre möglicherweise schwierig, denn nach Jahren von Gleichstellungsaktivismus wäre es doch eigenartig, wenn jetzt plötzlich die Verteidigung von Freiheit und Demokratie wieder nur den Männern aufgebürdet werden sollte.
In Zeiten, wo vor allem mit Raketenwerfern und Drohnen gekämpft wird, gibt es keinen Grund, warum nicht auch die (jedenfalls wurde das jahrelang so dargestellt) mental viel stärkeren Frauen einen Beitrag leisten könnten. Joysticks und Computer-Terminals benötigen keine körperliche Kraft.

In Israel gibt es eine Wehrpflicht von 24 Monaten für Frauen und 30 Monaten für Männer. Hier besteht also eine annähernd faire Verteilung der Lasten der militärischen Verteidigung und Abschreckung auf die Geschlechter.

Dass in Deutschland bisher keine einzige Feministin gefordert hat, dass auch Frauen aktiv an der Verteidigung von Demokratie und Freiheit teilnehmen sollen, und betont hat, dass Gleichstellung in der aktuellen Situation konsequenterweise eine Wehr- oder zumindest Dienstpflicht auch für Frauen bedeuten muss, ist erstaunlich. Zumindest wenn man für bare Münze nimmt, was jahrzehntelang über das Ziel von Feminismus behauptet wurde, nämlich dass es hier um gleiche Rechte und damit notwendigerweise auch gleiche Pflichten für Frauen und Männer geht, und nicht um eine Bevorzugung von Frauen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert