„Staatstragender“ Journalismus oder: Die vielen Fans des Astrazeneca-Impfstoffs

Die Wirksamkeit, aber auch die Konstruktion des Astra-Zeneca-Impfstoffs mit Hilfe von Adenovirus-DNA werden kontrovers diskutiert.

Es wird behauptet, unter normalen Bedingungen wäre der Impfstoff nicht (so schnell) zugelassen worden. Die Studien für die Zulassung seien schlampig durchgeführt worden, eine Integration von Teilen des verwendeten Adeno-Virus in das Genom und ein darauf basierendes Krebsrisiko könnten nicht ausgeschlossen werden.

Dennoch behauptet, die Bundesregierung, der Impfstoff sei „hochwirksam und sicher„.

Irritierend ist, dass sich jetzt zahlreiche Journalisten berufen zu fühlen scheinen, für den Impfstoff zu werben und alle zu beschimpfen, die sich nicht mit diesem Impfstoff impfen lassen wollen.

Eigentlich ist man doch von Journalisten gewohnt, „investigativ“ über geringste Risiken zu spekulieren, kapitalismus-kritisch das Vorgehen von Pharma-Konzernen zu hinterfragen, über Gefahren von Gentechnik zu raunen, et cetera.

Doch jetzt mutieren Journalisten plötzlich zu PR-Agenten der Regierung bzw. der Pharmaindustrie und werben für einen Impfstoff, den sie unter Normalbedingungen kritisch beleuchtet hätten?! Wo ist die kritische Distanz, die Journalisten möglicherweise haben sollten?

Wenn man eigentlich von nichts eine Ahnung hat, aber über alles berichtet, sollte man dann nicht schon allein aus Gründen der Glaubwürdigkeit stets mit kritischer Distanz berichten? Auch und gerade in einer Pandemie über Impfstoffe?