Sexuelle Neigungen und feministische Mythen aus den 70ern

In einem Text „Frauen, hört auf, euch beim Sex zu unterwerfen!“ von Katja Lewina kommt das ganze Elend des aktuellen Feminismus zum Ausdruck. Zitat:

Ich bin weit davon entfernt, die Bettspielchen von anderen zu verurteilen. Dennoch frage ich mich: Wie sehr kann so ein Hang zur Submission individuelle Veranlagung sein, wenn er doch eindeutig geschlechtsspezifisch ist? Das ist so, als würde man behaupten, all die Frauen würden aus einem inneren Drang heraus so wahnsinnig gern in Care-Berufen arbeiten, in denen man kaum was verdient. Dabei ist inzwischen so ziemlich jedem Waldbewohner klar, dass Frauen diese Berufe vor allem deswegen ergreifen, weil sie entsprechend sozialisiert wurden.

Was stimmt an diesem Zitat nicht?
Nun, zuerst mal der erste Satz. Wie kann man behaupten, „die Bettspielchen von anderen nicht zu verurteilen“, wenn man in der Überschrift seines Artikels andere in Befehlsform auffordert, gefälligst ihre Bettspielchen nach dem Gusto der Autorin zu betreiben?

Und dann kommt der Rest, der die alte feministische These reproduziert, Frauen und Männer seien gleich und hätten keine angeborenen geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Neigungen. Denn nur dann wäre ja ausgeschlossen, dass Fraue möglicherweise tatsächlich geschlechtsspezifisch häufiger eine individuelle Neigung zur (erotisch-spielerischen!) Unterwerfung verspüren könnten.

Und diese These, dass Frauen und Männer eigentlich gleich seien, sein sollten oder sein müssten, ist das feministische Dogma; das Dogma, an dem der Feminismus langfristig scheitern wird.

Dass Männer und Frauen unterschiedliche Fähigkeiten und Interessen haben, ist wissenschaftlich gesichert. Schon bei Neugeborenen sind Geschlechterunterschiede in der Wahrnehmung nachweisbar. Und dass Frauen empathischer und „sozial intelligenter“ sind, sprachlich gewandter und im Lesen im Allgemeinen besser, wird auch in feministischen Kreisen sehr gerne akzeptiert. Merke: Geschlechterunterschiede zugunsten von Frauen sind feministisch okay.

Wenn es aber darum geht, es könne auch Geschlechterunterschiede geben, die die Auswirkung haben könnten, dass Frauen sich nicht so verhalten, wie Feministinnen das gerne sehen wollen, dann ziehen sich Feministinnen stets wieder auf das Dogma zurück, Frauen und Männer seien komplett gleich und alle Unterschiede müssten vom bösen Patriarchat anerzogen sein.

Tatsächlich ist es aber so, dass Frauen natürlich nicht nur geschlechtsspezifische Stärken haben, sondern auch geschlechtsspezifische Interessen und Vorstellungen. Darum arbeiten Frauen offensichtlich tatsächlich lieber als Männer in Care-Berufen. ((Und diese werden deshalb schlechter bezahlt, weil sie Personal-intensiv sind. Es gibt keine Produktionssteigerungen, die höhere Gehälter rechtfertigen könnten, wie in vielen „Männer-Berufen“, wo der Einsatz von (immer besseren) Maschinen zu höheren (Export-)Einnahmen führt, die dann teilweise an die Arbeiter weitergegeben werden können. Siehe auch hier.))

Über 90% aller Frauen fühlen sich von Männern sexuell angezogen. Die Idee, das könne vom Patriarchat so anerzogen worden sein und hätte nichts damit zu tun, dass Menschen Säugetiere sind und möglicherweise schon ausgestorben wären, wenn es anders wäre, ist vollkommen lächerlich.
Entsprechend ist es auch recht einfach vorstellbar, da naheliegend, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechtes signifikant andere sexuelle Neigungen und Phantasien haben. Ganz ohne dass „das Patriarchat“ hier eingreift.

Schade, dass das seit den 70ern, wo man sich gerne einbildete, man könne quasi aus „politischen Gründen“ lesbisch sein, nicht bei den Feministinnen angekommen ist.
Und traurig, dass „Jetzt“ bzw. „SZ“ diesem Unsinn heute noch Raum geben.