Die tageszeitung (taz) hat heute einen Artikel über die sogenannte Keylogger-Affäre im eigenen Haus veröffentlicht.
Die Recherche der taz zum von der EDV entdeckten Keylogger in der Redaktion der taz ergibt: Ein langjähriger, verdienter Kollege hat Kollegen (vier), vor allem aber junge Kolleginnen (insgesamt 19) ausgespäht, und sich in deren private Accounts eingeloggt.
Anscheinend, so das Ergebnis der Recherche, tat er das aus „privaten Gründen“.
Und das ist der Grund für diesen Blogpost: Die taz verweigert sich, das Offensichtliche zu folgern: Ein taz-Redakteur, der sich allseits als feministischer, anti-sexistischer Kämpfer für die gute Sache inszenierte, war in Wirklichkeit ein Daten-Voyeur, der das Privatleben der ihm anvertrauten Praktikantinnen ausgespäht hat.
Anstatt die Konsequenzeh zu tragen, entzieht er sich den Nachfragen von Freunden und Kollegen und der Strafverfolgung durch Flucht nach Südostasien. Er ist also anscheinend ein Feigling und charakterlich ein ziemlich mieser Typ.
Und das ist für mich ein interessanter Punkt. Denn die taz sieht sich ja quasi als „besseres Medium“ im Kampf gegen Sexismus etc.; dennoch ist bei der taz niemandem aufgefallen, dass der „nette Kollege“ in Wirklichkeit ein digitaler Voyeur war, der sich geschickt an Praktikantinnen rangewanzt zu haben scheint. So zuverlässig linke Kreise gegen vermeintliche konservative („rechte“) Sexisten hetzenagitieren, so zuverlässig fallen sie auf Inszenierungen „linksalternativer Redlichkeit“ herein. Das war an der Odenwald-Schule so, und ist anscheinend in der Redaktion der taz nicht anders.
Wäre der „nette Kollege“ nicht auf frischer Tat ertappt und durch computer-forensische Beweise sehr eindeutig überführt worden, wer weiß, ob er jetzt nicht von der ganzen taz mit wirren Verschwörungstheorien verteidigt würde. Manche Leute im taz-Umfeld glauben ja anscheinend tatsächlich auch jetzt lieber an eine Geheimdienst-Verschwörung ((mit so lächerlichen Mitteln wie einem einfachen Keylogger? Geheimdienst? C’mon!)), als daran, dass bei der taz ein einfacher Digital-Voyeur ((cis-hetero-sexistisch!)) jahrelang sein Unwesen treiben und das Privatleben von jungen attraktiven Praktikantinnen ausforschen und z.B. deren Facebook-Profile inklusive privaten Fotos und Mitteilungen herunterladen konnte.
Vielleicht sollte die taz nochmal aufarbeiten, wie es passieren konnte, dass sie einem Cyber-Spanner jahrelang neue Opfer zugeführt hat, anstatt sich um diesen Punkt herumzudrücken.
Ergänzung:
Interessant finde ich auch den Gegensatz zwischen der nach außen gespielten Rolle des feministisch-antisexistischen Linken, und dem inneren Drang dieses taz-Redakteurs, sich *irgendwie* an jungen, attraktiven Frauen zu erfreuen.
Kann man dieses digitale Ausforschen junger Frauen als Ausgleich dafür sehen, täglich seine wahren Wünsche und Bedürfnisse verleugnen zu müssen, ständig politisch-antisexistisch-feministisch korrekt handeln zu müssen? Geht es vielleicht vielen oder sogar den meisten linken Muster-Männern so, dass sie zerrissen werden zwischen den Erwartungen ihres sozialen Umfelds, und archaischen Wünschen und Trieben?
Natürlich kann man nicht ausschließen, dass eine psychische Erkrankung der Grund für den digitalen Voyeurismus ist. Aber vielleicht ist auch der soziale Druck im linksalternativen Milieu so hoch, dass ein mittelalter Mann in einer „Machtposition“ als wichtiger Redakteur sich jüngeren Frauen gar nicht mehr nähern kann, weil das jederzeit den sozialen Tod als „geiler, alter Sack“ bedeuten könnte?
DSK, also Dominique Strauss-Kahn, war auch so einer. Links und notgeil ohne Ende.
Ich denke, der alternde Feminist ist Opfer des feministischen Zöllibats geworden. Nur welche Fraktion soll solche Opfer betreuen? Die Feministen oder die Maskulisten oder …?