Schadet die weiblich geprägte Schule den Frauen?

In der Schule, so scheint es sich zumindest aus Studien zu ergeben, ist wegen der vielen weiblichen Lehrkräfte oftmals ein eher weibliches Verhalten gefordert.
Darum ecken Jungen heute in der Schule öfter an, bekommen schlechtere Noten, und weniger häufig einen Abschluss.

Nach der Gender-Ideologie, deren Dogma es ist, geschlechtsspezifisches Rollen-Verhalten sei anerzogen, nicht angeboren, ist das keine Diskriminierung von Jungen; denn nach dem Gleichheits-Dogma müsste man Jungen und Mädchen gleich erziehen können. Folglich wäre es okay, in der Schule angepasst-weibliches Verhalten zu konditionieren, um ein besseres Lernklima zu schaffen.

Im Berufsleben hingegen werden gerade von Feministinnen „männliche Werte“ als Ideal dargestellt, an dem Frauen sich orientieren sollten. Wer sich als erwachsene Frau nicht „tough“ genug verhält und ordentlich Karriere macht, der zeigt damit in feministischer Sicht nur, wie er sich vom Patriarchat in unbezahlte Care-Arbeit und Abhängigkeit hat treiben lassen.

Das bedeutet: Die feministisch geprägte Erziehung verschafft Frauen einen Bildungsvorteil, indem sie die Bedingungen in der Schule ganz auf Mädchen ausrichtet. Aber als Erwachsene sind Frauen dann doppelt im Nachteil. Erstens, weil sie nach Jahrzehnten von Konditionierung auf weiblich-angepasstes Verhalten in der Schule wahrscheinlich gar nicht mehr auf das erfolgsorientiert-männliche Verhalten umschalten können, das im Beruf plötzlich auch als feministisches Ideal gilt. Zweitens, weil wegen der Benachteiligung von Männern in der Schule weniger gut gebildete und erfolgreiche Männer als Partner zur Verfügung stehen.

Dass sämtliche Versuche, mehr Frauen in die „STEM“ oder „MINT“-Fächer zu drücken, kläglich gescheitert sind, könnte auch damit zusammenhängen. Eine weniger einseitig weiblich geprägte Schule könnte der Schlüssel für mehr Gleichberechtigung sein, weil dann der Zugang von Mädchen zu männlichen Interessen und Denkmustern verbessert würde.