#TüpischTüpen und die Presse

Am Abend des 1.4.2016 trendet in Deutschland ab ca. 22:00 das Hashtag #TüpischTüpen auf Twitter.

Inhalt: Männer, Trolle, Männerrechtsaktivisten und auch Frauen reden über die Benachteiligung von Männern in Deutschland. Die Männerrechtsaktivisten auch ernsthaft, die Trolle vor allem, um sich über feministische Hashtag-Aktionen wie #Aufschrei lustig zu machen.

Obwohl tausende von Tweets zum Hashtag erscheinen, und manche Benachteiligungen von Männern in Deutschland statistisch nachgewiesen und nicht von der Hand zu weisen sind, berichtet von den Print- und Online-Medien — kein einziges. Aber Twitter reagiert irgendwann im Laufe des Wochenendes, leider negativ, und fängt an, das Hashtag leicht zu zensieren, in dem die „Auto-Completion“, die normalerweise beim Tippen im Suchfeld mögliche Wortergänzungen vorschlägt, für #TüpischTüpen abgeschaltet wird. Das bedeutet, wer z.B. „Tüpis“ eintippt, dem wird nicht mehr „#TüpischTüpen“ als mögliches Hashtag vorgeschlagen.

Woran liegt diese Ablehnung, das generelle Desinteresse der Medien?

Ist die Verschwörungstheorie der Männerrechtler zutreffend, dass die deutschen Medien so „feministisch durchsetzt“ sind, dass man dort über Gegenpositionen zum aktuellen Feminismus nicht berichten will? Gibt es am Ende eine kognitive Dissonanz bei den Journalisten, die sonst immer die feministische Agenda pushen, wenn plötzlich auch mal von Benachteiligung von Männern die Rede ist?

Wie kommt es, dass bei „#imzugpassiert“ nach wenigen Tweets mehrere große Medien berichtet haben, aber bei „#TüpischTüpen“ nach tausenden Tweets kein einziges? Sind die feministischen Hashtag-Aktionen tatsächlich von Medien und feministischen Lobby-Gruppen koordinierte PR-Aktionen, oder „Astroturfing“, wie das Blog „Genderwahn“ behauptet?.

Oder hat man möglicherweise die echten Männerrechtler zwischen den Trollen nicht gesehen, oder hatte Angst, die Leserschaft zu verunsichern oder gar gegen sich aufzubringen, wenn man gegen den feministischen Mainstream auch einmal über Männerrechte berichtet?

Ich nehme an, die kommerzielle Presse mit ihren 50% Grüne-wählenden und geisteswissenschaftlich beeinflussten Journalisten hat sich wirklich mit der „guten (feministischen) Sache gemein gemacht“, glaubt die genderfeministische Erzählung, Männer wären generell privilegiert etc. pp., und berichtet tatsächlich vorsätzlich einseitig nur über feministische Thesen und Aktionen, nicht auch über mögliche Gegenpositionen.

Und ich denke, auch durch diese ideologisch-feministische Voreingenommenheit tragen die deutschen Medien dazu bei, dass sie vermehrt als einseitig, nicht-objektiv, politisch-ideologisch positioniert, und unaufrichtig wahrgenommen werden.

Wo vom Staat Geld in Studiengänge gesteckt wird, die anscheinend nichtmal Prüfungsinhalte vorweisen können, wo es ein „Ministerium für alles außer Männer“ ((sondern für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)) gibt, da sollten kritische Journalisten (sich) eigentlich fragen, ob nicht etwas dran ist an der Männerrechtler-These, dass Männer wegen aufgrund ihres Geschlechtes zunehmend benachteiligt werden.

Tatsächlich ist es doch so, dass es in der Verfassung ein Individualrecht auf Gleichberechtigung gibt.

Dieses wird nun durch Feministinnen wegen der angeblichen Benachteiligung von Frauen als Gruppe als für Frauen nicht umgesetzt gedeutet ((Was ein Fehlschluss ist)). Daraus wird gefolgert, um diese Gruppen-Ungerechtigkeit auszugleichen, müsse die Gruppe der Frauen bevorzugt und damit die Gruppe der Männer benachteiligt werden. Das wiederum wird dann so ausgelegt, dass Frauen individuell bevorzugt werden müssen.

Das heißt: Der moderne Feminismus konstruiert aus dem verfassungsmäßigen Recht auf Gleichberechtigung für beide Geschlechter eine Pflicht des Staates zur Ungleichberechtigung, zur „ausgleichenden“ Bevorteilung von Frauen.

Aus einem Gleichberechtigungs-Recht eine Ungleichberechtigungs-Pflicht zu konstruieren, die Frauen gleicher als gleich macht, ist absurd und hätte auch von Orwell nicht besser geschrieben werden können.
Wer in Logik nur ein wenig aufgepasst hat, dem müsste klar sein, dass etwas nicht stimmen kann, wenn aus „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ durch „logische Schlüsse“ ein „Frauen haben mehr Rechte als Männer“ wird.

Umso schlimmer, dass die Medienöffentlichkeit nicht sehen will, dass die Existenz der Männerrechtsbewegung in Deutschland durchaus nachvollziehbare Gründe hat, und Männerrechtler nicht nur verbitterte „misogyne Versager und Scheidungsverliererväter“ sein müssen.

3 Gedanken zu „#TüpischTüpen und die Presse

  1. Pingback: Abteile nur für Neger #imzug .. | emannzer

  2. Pingback: JAWO am Mittwoch – KW 14/2016 - Abrissbirne - NICHT-Feminist

  3. Jan Deichmohle

    Der Zynismus zeitgenössischer und feministischer Sicht muß aufgedeckt und überwunden werden: „misogyne Versager und Scheidungsverliererväter“
    Zunächst werden begabte Menschen diskriminiert und schikaniert, bis sie trotz ihrer Begabung versagen. Dann werden sie mit feministischem Hochmut „Versager“ genannt, und wenn sie sich zu recht über das ihnen angetane Unrecht beschweren, gleich noch „misogyn“ obendrein.
    Gleiches geschieht mit Vätern, die trotz oder wegen formaler Gleichheit, die faktische Diskriminierung von Männern ist, so gründlich benachteiligt werden, daß die allermeisten verlieren, wenn die Mutter es will.
    In beiden Fällen handelt es sich um schwerwiegendes, systematisches Unrecht der Gesellschaft, und dies übrigens nicht erst heute, sondern schon immer. Alle feministischen Wellen wurden von eine Verstärkung solchen Unrechts begleitet. Solche negativen Bezeichnungen sind typisch für die Geisteshaltung einer feministisch geprägte Epoche und die Täter – Opfer – Umkehr, die Feminismus zum Grundprinzip gemacht hat, dabei aber der Gegenseite vorwirft. Wie üblich wird von ihnen das Gegenteil der Wahrheit behauptet.

    Bereits in den 1920er Jahren und dem 19. Jahrhundert wurde während feministischer Agitation ähnliche systematische, auch rechtliche, Benachteiligung von Jungen und Männern aufgezeigt. Das Unrecht ist nicht durch „Überziehen positiver Ideen“ entstanden, sondern bestand von Anfang an.

    Ein Problem ist: Wer das zu tief kritisiert, wird in etablierten Medien verschwiegen und vollständig abgeblockt.

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