Archiv für den Monat: Januar 2016

Warum wird #ausnahmslos so hart getrollt?

Die Aktion „#ausnahmslos“ hat so hehre Ziele: Antirassismus, Kampf gegen sexuelle Gewalt.

Wie kommt es nun, mag man sich als Außenstehender fragen, dass diese gute Sache so hart getrollt wird?

Nun, die Erklärung der Aktions-Teilnehmerinnen kann man sich vorstellen: Alle Kritiker sind Rechte und Maskulinisten, denn wer gegen #ausnahmslos ist, der ist für Rassismus und Sexismus!
Ganz so einfach ist es aber nicht.

Die Aktion bekommt aus folgendem Grund Gegenwind: Sie ist eine Volte von Feministinnen, um zu verschleiern, wie sehr sie selbst bisher der Sache der Frauen (in Deutschland und überall) geschadet haben.

Die Angriffe von Köln haben die Glaubwürdigkeit eines Kernbestandteils des intersektionalen Feminismus, die Privilegientheorie (die besagt, dass weniger privilegierte Menschen privilegierte Menschen per definitionem nicht diskriminieren können) vollkommen zerstört. Es ist offensichtlich geworden, und wird jetzt auch in linken Kreisen diskutiert (siehe auch hier), dass schwarze Asylanten eben auch übergriffig sein können, obwohl sie doch „unterprivilegiert“ gesehen werden. Und nun wird auch den linken, intersektionalen Feministinnen bewusst, dass ihre Weise, die Privilegientheorie in Aktionen umzusetzen, ideologisch verblendeter Unsinn war.

Bisher habe größere Teile der Damen, die sich jetzt mit „#ausnahmslos“ an die Spitze der Bekämpfung von sexueller Gewalt und Rassismus setzen wollen, daran mitgearbeitet, Frauen, die sexuelle Gewalt durch „Unterprivilegierte“ erfahren haben, mundtot zu machen und in die rechte Ecke zu stellen.
Sogar linke Aktivistinnen, die es wagten, Belästigung in einem „Refugee-Soli-Camp“ öffentlich zu machen, wurden mundtot gemacht, sogar die TAZ wurde anscheinend eingespannt, um die Behauptungen dieser Aktivistin zu dementieren.
Das heißt: Es gab in der feministischen Szene bisher ganz absurde Zustände, wo einerseits verlangt wurde, Frauen in Bezug auf sexuelle Belästigung immer zu glauben, andererseits Frauen aber nie geglaubt wurde, wenn diese „unterprivilegierte“ Tätergruppen beschuldigten. Oder anders: Wo die linksfeministische Szene bisher total versagt hat, nämlich dabei, sowohl Rassismus als auch sexuelle Gewalt durch Nicht-Deutsche gleichermaßen ernst zu nehmen und zu bekämpfen, da will man jetzt Experte sein und alles anders machen.

Hier soll der Bock zum Gärtner gemacht werden. Hier wollen sich Leute als Lösung anbieten, die Teil des Problems sind.

Durch die bisherige Anwendung der intersektionalen, privilegientheoretischen Ideologie hat sich die netzfeministische Szene Deutschlands in erheblichem Maße mit schuldig gemacht daran, dass Frauen sich nicht getraut haben, Belästigung zu melden, aus Angst vor Diffamierungen aus dem „progressiven“ feministischen Lager.
Dass die Zahl der Anzeigen nach Köln explodiert ist, nachdem die Medien endlich begonnen haben, offen zu berichten, zeigt, wie verheerend das Schweigekartell der Medien sich ausgewirkt hat auf die Fähigkeit von Frauen, Belästigungen zu melden.

Es zeigt, wie schädlich die Positionen großer Teile der deutschen Netzfeministinnen, die durch ihre Lobby-Arbeit, ihre Medien-Statements und Blogs direkt und indirekt an diesem Schweigekartell mitgearbeitet haben, sich auf die Frauen in Deutschland, aber auch anderswo, ausgewirkt haben.
Auch in Schweden hat die maßgeblich von Feministinnen erzwungene „politische korrekte Berichterstattung“ dazu beigetragen, dass sexuelle Belästigung von den Medien vertuscht wurde.

#ausnahmslos ist, ich wiederhole mich, nichts anderes als der verzweifelte Versuch, das tatsächliche bisherige absolute Versagen des Feminismus ((bzw. zumindest der Teile des Feminismus, für die die #ausnahmslos-Initiatorinnen mit stehen)) bei der Bekämpfung sexueller Gewalt zu verschleiern, und durch die „Besetzung“ der Themen Antirassismus / Kampf gegen sexuelle Gewalt die Diskurshoheit und den „moral high ground“ wieder zu erlangen. Das wollen viele Menschen nicht hinnehmen. Und darum gibt es Gegenwind für die scheinbar so wunderbare Aktion „#ausnahmslos“.

Auch ich finde — wie jeder normale Mensche — den Kampf gegen sexuelle Gewalt und gegen Rassismus wichtig. Aber man darf damit keine ideologisch verblendeten Netzfeministinnen beauftragen, die teilweise noch bis vor einer Woche aktiv daran mitgearbeitet haben, sexuelle Gewalt gegen Frauen zu verschweigen und Opfer sexueller Gewalt mundtot zu machen.

Rant: Wie die Nicht-Berichterstattung über Übergriffe Frauen zum Schweigen bringt

Ich sah gerade Spiegel.tv, wie in Folge der nun recht offenen Berichterstattung über die frauenfeindlichen Übergriffe in Köln durch junge Männer mit Migrationshintergrund immer mehr Frauen Mut fassen, Anzeige zu erstatten.

Doch während ich das hier schreibe, kann man auf Twitter schon lesen, wie Leute behaupten, die Frauen, die jetzt erst Anzeige erstatteten, seien „Rechte“, die dies nur täten, um rassistische Stimmungen anzuheizen. Das passt anscheinend besser ins links-feministische Narrativ.

Man redet im links-feministischen Lager also gerne von hohen Dunkelziffern; aber wenn dann tatsächlich Frauen den Mut fassen, Anzeige zu erstatten, weil sie endlich mal in den Medien, die sonst „missliche“ Fakten unter den Teppich gekehrt haben, Gehör finden und Gewalt gegen Frauen endlich thematisiert wird, dann ist es auch nicht recht, dann muss es sich um Rechte handeln.

Anscheinend gibt es hier noch einiges aufzuarbeiten im linken, feministischen Diskurs; anscheinend haben die wohlmeinenden Medien und die angeblichen Frauenrechtlerinnen dieser Republik die Frauen in Deutschland bisher im Rahmen intersektionaler Überlegungen regelrecht verraten, und sexuelle Gewalt durch ihre Verschweige-Strategie eher gefördert als verhindert.

Kein Wunder, dass man jetzt mit „#ausnahmslos“ versucht, davon abzulenken, und die Diskurshoheit wiederzuerlangen.

#ausnahmslos Mainstream

Man kann einen Angriff auf Frauen für eine eigene Kampagne instrumentalisieren.
Man kann das Strohmannargument bringen, große Teile der Bevölkerung wollten alle Muslime in Deutschland unter Sexstraftäter-Verdacht stellen, obwohl die öffentliche Debatte sich um eine viel kleinere Gruppe dreht.
Man kann versuchen, jegliche Defizite beim Frauenbild in vielen islamischen Ländern zu leugnen.
Man kann versuchen, statt dessen alle Männer unter Sexstraftäter-Generalverdacht zu stellen.
Man kann durch sein Netzwerk Artikel in der „Süddeutschen“ und der „Zeit“ und bei Spiegel Online platzieren.
Man kann im öffentlichen Rundfunk in Hauptnachrichtensendungen auftreten und dabei Blödsinn erzählen.
Und man kann möglicherweise dennoch innerhalb von Tagen mehrere hundert Unterstützer, darunter Spitzenpolitiker und Bundesminister, für seine neue Kampagne aktivieren.

Aber dann kann man nicht mehr behaupten, zu einer unterdrückten Gruppe zu gehören. Denn dann ist man längst Mainstream, bzw. hat sogar bevorzugten Zugang zu Medien und Entscheidern.

Die defekte Erzählung des Georg Diez

Im Artikel „Köln und die Silvester-Übergriffe: Wahrheit ist ein zartes Gut“ arbeitet sich der Journalist Georg Diez am Bekämpfen „Rechter“ ab.

Er beginnt mit einem Absatz, in dem man „rechts“ und „links“ genau so gut austauschen kann, ohne dass der Text dadurch weniger schlüssig erscheint. In diesem Absatz behauptet er im übrigen, diese stereotypen „Rechten“, von denen er die ganze Zeit redet, seien so in ihrer Erzählung gefangen, dass sie die Realität gar nicht mehr erkennen könnten.

Das tragikomische dabei ist, dass er selbst in seiner Erzählung so gefangen zu sein scheint, dass für ihn die Empörung über den massenhaften Angriff auf Frauen im öffentlichen Raum nur durch aufgestaute(n) Xenophobie, Nationalismus, autoritären Staatsglauben und Neoliberalismus erklärbar ist.
Dabei liegt auf der Hand, dass jeder normale Menschen sich über diese Vorfälle aufregen muss, ganz ohne rechte Hintergedanken.

Dann folgen mehrere Abschnitte mit Bla-Bla mit dem Ziel, zu zerreden bzw. vergessen zu machen, was in Köln überhaupt passiert ist, und dass jeder aufgeklärte Europäer hier natürlich betroffen und empört sein muss, und dass hier natürlich Forderungen gestellt werden müssen, solche Ausschreitungen in Zukunft zu verhindern.

Herr Diez zieht aber seine Erzählung von seinen bösen Rechten ohne Rücksicht auf Logik, Frauenrechte oder Werte der Aufklärung durch.
Mit einem Schwall von rhetorischen Fragen, die das dümmliche „Oktoberfest!“-Derailing von Aufschrei-Feministinnen a la Anne Wiczorek fortsetzen, versucht er den Leser so zu verwirren, dass dieser möglicherweise vergisst, dass die Frage, ob und wie man verhindern kann, dass Menschen, denen Frauenrechte und Grundgesetz egal sind, in Deutschland im öffentlichen Raum Raum einnehmen, weder rechts noch links ist, sondern eine berechtigte Frage, auf die die Menschen zu Recht eine Antwort verlangen dürfen.

Leider ruiniert er seine ganze gut gemeinte Strohmannargumentation gegen die von ihm imaginierten „Rechten“ mit folgender Frage: „Was soll zum Beispiel der Vorwurf gerade an eher links-denkende Feministinnen, die sich seit Jahren mit den Rechten der Frauen gerade auch im migrantischen Milieu beschäftigen, sie hätten das alles verharmlost – (…)“

Tja Herr Diez – was soll dieser Vorwurf? Sie meinen wohl, diese Verharmlosung habe es gar nicht gegeben, sie sei nur eine Erfindung der „Rechten“? Schon diese Frage sei dumm und „rechtspopulistisch“? Ja?

Blöd, dass just in diesen Tagen im linksradikalen Milieu die Erkenntis reift, dass man tatsächlich über Jahre hinweg sexuelle Übergriffe durch Migraten, zum Beispiel auf Flüchtlingshelferinnen verharmlost hat.
Und dass es auch im feministischen Musterland Schweden schon passiert ist, dass Medien Fälle sexueller Belästigung verschwiegen haben, weil diese Vorfälle nicht in die links-progressive „Erzählung“ der Redaktion passten, weil die Redaktion statt den Opfern zu glauben lieber glaubte, es müsse sich bei den Straftaten um Erfindungen der „rechtspopulistischen“ Schwedendemokraten gehandelt haben.

Herr Diez, es tut mir leid, aber es ist etwas an ihrer Erzählung kaputtgegangen. Bitte begeben Sie Sich zum Reality-Check!

2-in-1 Artikel: Köln, Männerrechte / die gesellschaftliche Spaltung

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Aus der Sicht eines „Men’s rights activist“ finde ich an den Vorfällen in Köln vor allem bemerkenswert, dass erst die Tatsache, dass hier Frauen von sexueller Gewalt betroffen waren, dazu geführt hat, dass es überhaupt Aufmerksamkeit für die Verhältnisse in Köln gibt.

Bereits vorher sind in Köln und anderen Städten vor allem auch (betrunkene) Männer mit dem „Antanztrick“ belästigt und bestohlen worden, was übrigens schon vor zwei Jahren bekannt war ((„Der Westen, 14.1.2014“)).
Auch sind Männer statistisch gesehen weitaus häufiger Opfer von Gewalt als Frauen. Aber die Nöte und Sorgen von Männern sind anscheinend, zumindest solange niemand stirbt, nicht wichtig genug, als dass es deswegen einen Aufschrei oder irgendwelche Maßnahmen geben würde. Nur wenn Frauen betroffen sind, wird die Gesellschaft überhaupt aufmerksam.

Man braucht sich nur die aktuelle Presse anzusehen: Dass auch Männer Opfer wurden, also z.B. mit Raketen beschossen, mit Böllern beworfen, ausgeraubt oder geschlagen, wird nirgends erwähnt. Alle Aufmerksamkeit gilt allein den Frauen.
Dass 200 Jungen in einem Kirchenchor missbraucht wurden geht da natürlich auch unter.

Und schlimmer noch: Linksradikalfeministische Kreise versuchen, ihre Narrative von den armen Frauen und Minderheiten und den bösen weißen heterosexuellen Männern einfach weiter durchzuziehen und vollkommen zu ignorieren, dass in Köln offenbar geworden ist, dass von bestimmten Teilgruppen der ins Land strömenden Menschen eine erhöhte Kriminalitäts-Gefahr ausgeht.

So machen manche Zeitungen aus dem Mob von Asylbewerbern flugs einen politisch anscheinend korrekteren „Männer-Mob“, und die Radikalfeministin Anne Wiczorek darf im öffentlichen Rundfunk gleich mehrfach den Versuch unternehmen, die Gewalt von Köln durch einen absurden Vergleich mit Fällen sexueller Belästigung auf dem Oktoberfest zu relativieren und den Vorfall von Köln kleinzureden. Frau Wiczorek versteigt sich dazu zu behaupten, die sexuelle Gewalt auf dem Oktoberfest (fast 6 Mio. Besucher, ca. 20 Sexualdelikte) sei genau so schlimm wie die in Köln (1000 Besucher, eine Nacht, über 300 Anzeigen).

Und während solche extrem fragwürdigen Narrative in vielen Medien — bemerkenswerter Weise nicht von der Emma — trotz allem weitergesponnen werden, wagen es diese Medien dennoch gleichzeitig zu behaupten, nun wolle man Klartext reden, nun wolle man aufklären, es dürfe keine Denkverbote oder Tabus geben, nun wolle man Vertrauen zurückgewinnen.

Was insofern bemerkenswert ist, als dass man in den letzten Jahren regelmäßig lesen konnte, es gebe in Deutschland gar keine Denkverbote oder Tabus, Denkverbote und Tabus seien „Strohmänner“ rechtspopulistischer Ausländerfeinde, und dass die Medien natürlich über jegliche „Lügenpresse“-Vorwürfe erhaben seien.

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Aber lassen wir mal den Sexismus gegen Männer kurz beiseite:

Alarmierend ist für mich auch, wie tief sich die beiden Seiten („Rechtspopulisten“ und „Linksprogressive“) bereits eingegraben haben.

Linksfeministinnen werten z.B. die Tatsache, dass über die 200 missbrauchten Jungen nicht berichtet wird wie folgt: Das Volk sei so rassistisch, dass es nur am Hetzen gegen Ausländer interessiert sei. Darum werde über den Kindesmissbrauch nicht berichtet.
Männerrechtler wiederum sehen die mehrfachen Versuche von Internetfeministinnen, die Vorfälle zu relativieren bzw. auf allgemeinen Sexismus auch unter Deutschen hinzuweisen als „Derailing“ bzw. Angriff gegen alle Männer, und in der Nicht-Berichterstattung über die missbrauchten Jungen einen Beweis dafür, dass Männer als Opfer systematisch unsichtbar gemacht und marginalisiert werden.

Besorgte Bürger, mit oder ohne Anführungszeichen, können sich mittlerweile vorstellen, dass die Polizei selbst bei der Pegida-Demo heute hat werfen lassen, genau wie auch linksextreme behaupten, die Polizei setze „Agents provocateur“ ein um z.B. Kapitalismus-Kritiker zu diskreditieren. Antifa-Aktivisten fantasieren einen allgemeinen Rechtsruck herbei und sehen überall Nazis.

Sprich: Jeder sieht, was er sehen will.

Die Gesellschaft ist an vielen Stellen gespalten; Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber. Öffentliche Meinung, veröffentlichte Meinung, linke, liberale, konservative Meinung, es passt nichts mehr zusammen. Und das ist meiner Meinung nach eine Folge der großen Koalition, der Politik der „Alternativlosigkeit“ und der Dauerkrisen, gegen die Frau Merkel jeweils irgendwann in der Zukunft gesamteuropäische Lösungen finden will, die aber nie wirklich kommen. Dadurch ist das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit Europas und der deutschen Regierung nicht ohne Grund total unterhöhlt, und im Klima der Durchhalteparolen und der dauernden Krisen-Beschwichtigkungs-Rhetorik gärt es in der Bevölkerung, in allen Lagern. Alle Lager sind alarmiert, überall erwartet man das Schlimmste, und die Regierung spielt weiter auf Zeit, redet, beschwichtigt, packt zum tausendsten Mal die gleichen, bereits gescheiterten Lösungsideen wie Massenüberwachung etc. wieder aus, behauptet wieder, alles erklären und jeden mitnehmen zu wollen, und lässt doch wieder alle ratlos zurück, laviert in der NSA-Affäre vor sich hin, lässt Deutschland netzpolitisch weiter in der Steinzeit, löst keines der großen gesellschaftlichen Probleme, und zehrt – meiner Meinung nach – immer noch von den Erfolgen der Reformen der Regierung Schröder.

Ich glaube, um wieder einen gesellschaftlichen Konsens herzustellen braucht es entweder endlich wieder eine Regierung mit einem erkennbaren Profil und eine starke Opposition, oder bundesweite Volksentscheide. Der aktuelle Zustand dieses Landes und seiner Politik ist unerträglich.

Die Polizei in Köln

In Köln hat sich gezeigt, dass „Rechtsstaat“ und Polizei die Kontrolle verloren haben.

Was kein Wunder ist, denn die Polizei wurde kaputtgespart und das Justizsystem ist notorisch überlastet.

Geschwächt wird die Polizei auch dadurch, dass gegenüber linksradikalen Chaoten jahrzehntelang „Deeskalationsstrategien“ geübt worden sind. Solange die Situation okay ist, wird nicht eingegriffen, um nicht zu eskalieren. Wenn dann Steinwürfe und Böller-Angriffe folgen, zieht sich die deutsche Polizei dann zwecks Deeskalation zurück und lässt den Mob toben und zerstören.

Diese „Strategie“, die in ritualisierter Form gegenüber Linksradikalen eine lange Tradition hat, war auch dort schon rechtlich kaum zu rechtfertigen, und hat sich jetzt in Köln gerächt. Denn diese Strategie, deren Kern es ist, dass das Recht vor dem Unrecht zurückweicht, ist eigentlich durch nichts zu rechtfertigen und steht im Gegensatz zu dem elementaren Rechtsgrundsatz, dass das Recht eben nicht vor dem Unrecht zurückweichen muss.

Möglicherweise muss, da Deutschland internationaler wird, auch die Polizei „internationaler“ werden.

Natürlich wünsche ich mir keine amerikanischen Verhältnisse, wo Cops häufiger Leute misshandeln und von hinten niederschießen, im Rahmen einer Doktrin, jede Situation stets, sofort und total zu kontrollieren. Aber deutsche Verhältnisse, wo das Recht immer und gerade dann nicht mehr durchgesetzt wird, wenn das Unrecht nur vehement und rücksichtslos genug durchgezogen wird, möche ich genau so wenig.
Statt dessen wünsche ich mir eine Polizei, die weder zur Gewalttätigkeit, noch zur Tatenlosigkeit neigt, sondern einen Mittelweg findet zwischen robustem Auftreten gegen Gewalttäter und einem zuvorkommenden „Freund und Helfer“-Auftreten gegenüber dem rechtstreuen Bürger.