Anke Domscheit-Berg, Person des öffentlichen Lebens, laut Wikipedia IT-Strategieberaterin, Gründungsmitglied der Initiative „Frauen in die Aufsichtsräte“, Autorin von taz und Zeit, Preisträgerin des Berliner Frauenpreises etc., hat in der Phoenix Runde vom 20.1.2016, 22.15, einen schönen Beleg dafür geliefert, was für großen Quatsch man im deutschen Fernsehen unwidersprochen erzählen kann, solange es nur beschönigend-korrekter Quatsch ist.
Ich zitiere Minute 17:14: „Und wir wissen, dass 99% der Straftaten, um das, [aller,] auch noch auszuführen, [äh,] werden in Deutschland von Deutschen begangen.“
Anscheinend weiß Anke Domscheit-Berg gar nicht, dass ca. 10% der Menschen in Deutschland Ausländer sind, und dass damit zumindest ein Anteil von ausländischen Straftätern von 10% zu erwarten wäre. Oder Sie tut absichtlich so, als wäre der Ausländeranteil in Deutschland minimal.
Tatsächlich beträgt der Anteil der deutschen Verurteilten an allen Straftätern in Deutschland nur ca. 76%. Anke Domscheit-Berg liegt also bezüglich der Ausländerkriminalität um Faktor 24 daneben.
Frau Domscheit-Berg reiht sich also in die Reihe derjenigen ein, die verschleiern wollen, dass Ausländer in Deutschland tatsächlich signifikant stärker zur Kriminalstatistik beitragen als Deutsche (mit und ohne Migrationshintergrund). Das passt vom Faktor her auch zu diesem „Oktoberfest!“-Derailing bzw. der „antirassistischen“ Erzählung, in Deutschland würde ja täglich ungefähr genau so heftig belästigt und vergewaltigt wie Silvester auf der Domplatte in Köln.
Allerdings bewerkstelligt Domscheit-Berg diese Verschleierung durch Nennung der grotesken Zahl von 99% so schlecht, dass es eigentlich jedem auffallen muss. Nur in der Phoenix-Runde ist niemand darauf eingegangen.
Möglicherweise ist Ausländerkriminalität doch ein Tabu, über das man nicht oder nur so verharmlosend wie Anke Domscheit-Berg sprechen sollte, wenn man nochmal in die Phoenix-Runde eingeladen werden will?
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