Die defekte Erzählung des Georg Diez

Im Artikel „Köln und die Silvester-Übergriffe: Wahrheit ist ein zartes Gut“ arbeitet sich der Journalist Georg Diez am Bekämpfen „Rechter“ ab.

Er beginnt mit einem Absatz, in dem man „rechts“ und „links“ genau so gut austauschen kann, ohne dass der Text dadurch weniger schlüssig erscheint. In diesem Absatz behauptet er im übrigen, diese stereotypen „Rechten“, von denen er die ganze Zeit redet, seien so in ihrer Erzählung gefangen, dass sie die Realität gar nicht mehr erkennen könnten.

Das tragikomische dabei ist, dass er selbst in seiner Erzählung so gefangen zu sein scheint, dass für ihn die Empörung über den massenhaften Angriff auf Frauen im öffentlichen Raum nur durch aufgestaute(n) Xenophobie, Nationalismus, autoritären Staatsglauben und Neoliberalismus erklärbar ist.
Dabei liegt auf der Hand, dass jeder normale Menschen sich über diese Vorfälle aufregen muss, ganz ohne rechte Hintergedanken.

Dann folgen mehrere Abschnitte mit Bla-Bla mit dem Ziel, zu zerreden bzw. vergessen zu machen, was in Köln überhaupt passiert ist, und dass jeder aufgeklärte Europäer hier natürlich betroffen und empört sein muss, und dass hier natürlich Forderungen gestellt werden müssen, solche Ausschreitungen in Zukunft zu verhindern.

Herr Diez zieht aber seine Erzählung von seinen bösen Rechten ohne Rücksicht auf Logik, Frauenrechte oder Werte der Aufklärung durch.
Mit einem Schwall von rhetorischen Fragen, die das dümmliche „Oktoberfest!“-Derailing von Aufschrei-Feministinnen a la Anne Wiczorek fortsetzen, versucht er den Leser so zu verwirren, dass dieser möglicherweise vergisst, dass die Frage, ob und wie man verhindern kann, dass Menschen, denen Frauenrechte und Grundgesetz egal sind, in Deutschland im öffentlichen Raum Raum einnehmen, weder rechts noch links ist, sondern eine berechtigte Frage, auf die die Menschen zu Recht eine Antwort verlangen dürfen.

Leider ruiniert er seine ganze gut gemeinte Strohmannargumentation gegen die von ihm imaginierten „Rechten“ mit folgender Frage: „Was soll zum Beispiel der Vorwurf gerade an eher links-denkende Feministinnen, die sich seit Jahren mit den Rechten der Frauen gerade auch im migrantischen Milieu beschäftigen, sie hätten das alles verharmlost – (…)“

Tja Herr Diez – was soll dieser Vorwurf? Sie meinen wohl, diese Verharmlosung habe es gar nicht gegeben, sie sei nur eine Erfindung der „Rechten“? Schon diese Frage sei dumm und „rechtspopulistisch“? Ja?

Blöd, dass just in diesen Tagen im linksradikalen Milieu die Erkenntis reift, dass man tatsächlich über Jahre hinweg sexuelle Übergriffe durch Migraten, zum Beispiel auf Flüchtlingshelferinnen verharmlost hat.
Und dass es auch im feministischen Musterland Schweden schon passiert ist, dass Medien Fälle sexueller Belästigung verschwiegen haben, weil diese Vorfälle nicht in die links-progressive „Erzählung“ der Redaktion passten, weil die Redaktion statt den Opfern zu glauben lieber glaubte, es müsse sich bei den Straftaten um Erfindungen der „rechtspopulistischen“ Schwedendemokraten gehandelt haben.

Herr Diez, es tut mir leid, aber es ist etwas an ihrer Erzählung kaputtgegangen. Bitte begeben Sie Sich zum Reality-Check!