Warum man mit poststrukturalistischen Feministinnen nicht diskutieren kann

Warum kann man mit poststrukturalistischen / Gender-Feministinnen nicht diskutieren?

Erstmal natürlich, weil man im allgemeinen die absichtlich verkomplizierte Sprache der deutschen Poststrukturalisten nicht verstehen kann. Würden sie nur auf Karl Popper hören, der sich schon 1971 über die absichtliche, nicht notwendige Verkomplizierung der Sprache echauffiert hat. (An dieser Stelle dank an „Drehumdiebolzeningenieur“ für den großartigen Artikel „Absurde Symmetrien“ mit dem Link.

Aber zweitens, und wichtiger noch, weil dieser Spielart des Feminismus die Idee zu Grund liegt, alles sei sozial konstruiert. Alle Eigenschaften, und auch die vermeintlich so zum Nachteil der Frauen angelegten Machtverhältnisse, seien die Folge einer „Erzählung“, einer bestimmten Art und Weise, wie die Realität von uns allen interpretiert werden. Das Konzept zur Umkehrung der Verhältnisse und damit zur Befreiung der Frau und aller anderen vom Patriarchat ist eine radikale Neu-Interpretation der Realität. Die Idee ist, dass, wenn wir alle anfangen würden, die Welt anders zu sehen, die Welt anfangen würde, anders zu sein.

Damit dieses Konzept funktioniert, darf es natürlich keine biologisch-naturwissenschaftlichen Grenzen der Umformbarkeit der menschlichen Interpretationsfähigkeit geben. Nur wenn es möglich ist, dass Menschen dazu gebracht werden können, dicke Menschen schön zu finden, kann der Kampf gegen Fat-Shaming erfolgreich sein. Nur wenn es nicht zutrifft, dass Männer ein angeborenes Faible für Sex und Gewalt haben, und wenn es nicht zutrifft, dass Frauen ein angeborenes Faible für Kindererziehung und häusliche Tätigkeiten haben, dann kann es irgendwann eine Gesellschaft geben, in der das biologische Geschlecht das Leben der Menschen nicht statistisch gesehen vorherbestimmt.

Das wiederum bedeutet, dass sich eine derartige Feministin hier auch gar nicht auf Diskussion einlassen kann. Diese Variante von Feminismus kann nur erfolgreich sein, wenn es gelingt, die Um-Interpretation der Realität in der gesamten Gesellschaft durchzusetzen. Ziel ist also nicht eine Einigung mit Andersdenkenden, sondern eine Überwältigung der Mehrheitsgesellschaft, ein Überstülpen der „neuen Werte“, die komplette Auslöschung der alten Weltsicht.
Entsprechend kommt man hier mit klassischen Ansätzen wie These/Antithese/Synthese nicht weiter, es kann eigentlich keine Kompromisse geben, jedenfalls nicht auf Seite des Gender-Feminismus; nur die Mehrheitsgesellschaft darf sich gerne per Salamitaktik schrittweise ergeben und in die verquere Weltsicht des Gender-Feminismus hineingleiten, bis es hoffentlich irgendwann alle glauben.

Dementsprechend ist eine Diskussion mit poststrukturalistischen Feministinnen in der Sache sinnlos. Jede Diskussion wird immer irgendwann zu den falschen Prämissen dieses Feminismus‘ gelangen.
Entsprechend kann man sich viel Zeit sparen, indem sofort zu den unterschiedlichen Prämissen kommt (Frauen/Männer sind gleich/unterschiedlich), die den unterschiedlichen Weltsichten zu Grunde liegen, die eine Diskussion unmöglich machen.

Ein Gedanke zu „Warum man mit poststrukturalistischen Feministinnen nicht diskutieren kann

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