Im Artikel „Männer verzweifelt gesucht“ fordert der freie Verband deutscher Zahnärzte (FVDZ), wieder mehr Männer für das Studium der Zahnmedizin zu gewinnen.
Da das Studium der Zahnmedizin zulassungsbeschränkt ist, und Frauen im aktuellen Schulsystem häufiger und mit besseren Noten Abitur machen (was aber natürlich niemand eigenartig, geschweige denn männerfeindlich, findet), sind anscheinend mittlerweile (fast) 100% der Zahnmedizin-Studierenden Frauen, und es wird möglicherweise bald eine Frauenquote von 100% bei den Absolventinnen geben.
Aus feministischer Sicht bestimmt ein toller Erfolg.
Dies führe aber, so der FVDZ, zu einem Mangel an zahnärztlicher Versorgung, weil die meisten Absolventinnen sich schließlich dazu entschieden, Kinder zu haben, und 65% – 70% der Zahnärztinnen mit Kindern nach der Babypause nicht mehr als Zahnärztin weiterarbeiteten.
Nun haben Feministinnen jahrelang behauptet, es sei volkswirtschaftlich sinnvoll und effizienzsteigernd, wenn mehr Frauen berufstätig seien.
Aber wenn es stimmt, dass Frauen ihre Ausbildung seltener oder weniger dauerhaft zur Anwendung bringen als Männer, dann bedeutet jede Frau, die anstatt eines Mannes einen Studienplatz z.B. in Zahnmedizin bekommt, statistisch gesehen eine Verringerung der später tatsächlich arbeitenden Zahmediziner.
Und das verringert die Effizienz des Bildungssytems und ist volkswirtschaftlich schlecht.
Wie aber kommt es, dass die Quote von Frauen, die ihren studierten Beruf auch ausüben, in vielen Fächern geringer ist als die Quote der Männer?
Nun, Feministinnen behaupten, dass liege am sexistischen Arbeitsumfeld und der immer noch zu geringen Frauenquote. Aber dieses Argument zieht bei Zahnärztinnen wohl kaum. ZahnärztInnen arbeiten allein, umgeben nur von meist 100% weiblichen MTAs und Sprechstundenhilfen. Und dennoch ist die Quote der arbeitenden Zahnärztinnen eher gering.
Ich denke, es liegt an stereotypen Vorstellungen vom idealen „Lebensweg“, also Schule-Abschluss-Ausbildung-Beruf und dann vielleicht Kinder, in Kombination mit dem genderfeministischen Dogma, Frauen müssten Karriere machen wollen, müssten wie Männer sein, das mit den wirklichen Bedürfnissen der meisten Frauen nichts zu tun hat.
Die Frauen, die sozusagen aus Angst davor, Bildungschancen zu verpassen, etwas studieren, was sie dann doch nicht ausfüllt, die ihre besten Jahre dafür opfern, sind Opfer unserer Gesellschaft, die frühe Mutterschaft als „Fehler“, leichtsinnig und unfeministisch, stigmatisiert, und die es kaum ermöglicht, erst Kinder auf die Welt zu bringen und dann zu studieren und Karriere zu machen. Kinderbetreuung können sich leider eher nur Berufstätige leisten, darum ist die Folge Studium->Kinder unter heutigen Bedingungen eine kluge Wahl.
Die Beschwerde der FVDZ deutet auf mehrere gesellschaftliche Tragödien hin, auf eine verfehlte Politik, die nur Verlierer produziert: Männer, die aufgrund der Bevorzugung von Frauen im Schulsystem bestimmte Studiengänge nicht studieren dürfen. Frauen, die sich durch feministische Dogmen einerseits und reale Schwierigkeiten beim Studium mit Kindern andererseits dazu drängen lassen, etwas zu studieren, wofür sie nicht „brennen“. Und im Endeffekt eine Gesellschaft, die Geld zum Fenster herauswirft für Ausbildungen, die dann nicht zum Einsatz kommen.
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Leider muss ich als Frau sagen, dass ich weibliche Ärzte als Patientin meide. Zu oft habe ich erlebt, dass Ärztinnen nicht bei der Sache sind, hektisch nebenbei private Telefonate erledigen (die Familie betreffend) und von den weiblich hormonell abhängigen Launen möchte ich hier gar nicht groß reden. Weiterhin sind viele Frauen sehr viel ruppiger als Männer. Was ich sehr auffällig finde ist die Tatsache, dass es zwar sehr viele selbständige Zahnärztinnen gibt aber kaum eine davon beschäftigt ist Implantologin. Scheint die Damen wohl doch zu überfordern – oder was ist der Grund weshalb das immer noch eine männliche Domäne ist ?!? Nun, von mir aus kann das so bleiben – ich bevorzuge eh männliche Ärzte ;-)
Nach meinem Eindruck übersieht bzw. verschweigt der FVDZ einen wichtigen Punkt: eine Existenz als selbständiger Arzt erfordert Risikobereitschaft und ist für viele nicht attraktiv. Man braucht erhebliches Kapital für die Einrichtung einer Praxis, muß sich also ca. Anfang 30 (früher ist man kaum mit der Ausbildung fertig) massiv verschulden. Die Auswirkungen laufender und künftiger Kostendämpfungsgesetze kann man schwer beurteilen, die technischen Anforderungen und damit die Kosten einer Praxis steigen tendenziell immer weiter. Alles schwer kalkulierbare Risiken. Nur die 50- bis 60-Stundenwoche ist sicher. Wenn es gut läuft, verdient man andererseits sehr gut.
Nun sind Frauen notorisch risikoavers, egal warum, es ändert sich nichts daran. Die Risikoaversion ist mMn ein viel wichtigerer Grund als Kinder, warum so wenige Frauen eine Praxis aufmachen.
Ich würde außerdem die These wagen, daß die Jungen diese Risiken nüchterner abwägen als Mädchen, weil ihre einzige gesellschaftlich anerkannte Rolle darin besteht, monatlich zuverlässig Geld heranzuschaffen, und sie sich wegen der Risiken bewußt gegen den Job als Zahnarzt entscheiden, auch bei guten Noten. Und natürlich dank Hedonismus und Feminismus, denn den Jungen wird ja ständig eingebleut, daß sie weniger im Job arbeiten und mehr zuhause die Küche putzen sollen.