Schade nur, dass wieder einmal nicht herausgearbeitet wurde, dass es beim Streit um den „Gleichheitswahn“ um die grundsätzliche Frage geht, ob man neurobiologische Geschlechterunterschiede zwischen Frauen und Männern annimmt, die dann zu unterschiedlichem Verhalten und unterschiedlichen Berufswahlen etc. führen, oder ob man annimmt, dass geschlechtsspezifisches Verhalten vor allem anerzogen ist, und dass man darum Männer und Frauen „umerziehen“ kann, wie es die Gender-Fraktion glaubt.
Ich will aber nur auf einen Aspekt der Sendung eingehen, nämlich den Einspieler mit dem Kinderbuch, in dem in der Autowerkstatt drei Frauen und zwei Männer arbeiten (60% Frauen). In der Realität liegt der Frauenanteil in Autowerkstätten im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Aus genderfeministischer Sicht sollen solche Bücher dazu beitragen, dass „Geschlechterrollen aufgebrochen“ werden, und Mädchen sich eher vorstellen können, Automechanikerin zu werden.
Für mich stellen sich hier aber zwei Fragen; erstens, funktioniert diese unterschwellige Beeinflussung überhaupt wie gewünscht? Gibt es irgendwelche Beweise, dass die Berufswahl von Frauen durch solche primitiven frühkindlichen Beeinflussungsversuche tatsächlich beeinflusst werden kann?
Und zweitens: Kann diese Zurschaustellung einer manipulierten Realität auch negative Effekte haben? Kinder sind ja nicht dumm. Ihnen wird früher oder später auffallen, dass die Wirklichkeit und die dargestellte Wirklichkeit in manchen Büchern nicht zusammenpassen. Was, wenn sie jetzt nicht lernen, dass auch Frauen Automechaniker sein können, sondern, dass Bücher lügen?