Der Feminismus in Deutschland arbeitet sich seit langem an der deutschen Sprache ab.
Zentral ist dabei die Vorstellung, dass grammatisches Geschlecht (Genus) und biologisches Geschlecht (Sexus) über die Sprache gekoppelt seien.
Was nicht stimmt, wie man an „das Mädchen“ oder „der Säugling“ oder „das Weib“ (…) erkennen kann.
Dennoch ist die Interpretation, die Rollenbezeichnungen „Professor“ oder „Kollege“ bezeichneten nur Männer, weit verbreitet, auch, weil sie durchaus intuitiv ist.
Die „Gegenmaßnahmen“, um dieses „generische Maskulinum“ irgendwie zu kontern und „Frauen sichtbar zu machen“ sind allerdings einigermaßen lästig bis (mittlerweile) absurd (jedenfalls wenn anscheinend ernsthaft von öffentlich bezahlten Wissenschaftlern vorgeschlagen wird, von „Handwerka“ oder „Handwerk_ixs“ zu sprechen), so dass ich einen auch-nicht-viel-absurderen Alternativvorschlag einbringen will:
Ändern wir doch einfach das Genus von „Frau“. Statt „die Frau“ einfach „der Frau“. Schon haben wir die Kopplung von Genus und Sexus anhand eines einzigen, für den Feminsmus sehr zentralen Wortes sehr sichtbar-demonstrativ aufgehoben, und „der Kollege“ kann in Zukunft nicht nur ein Mann, sondern auch ein Frau sein.
Klar, die Frauen müssen sich erst noch daran gewöhnen, dass ein Frau anders dekliniert wird, und dass man zu dem Frau in Zukunft der Frau sagt. Das ist bestimmt nicht jedes Fraus Sache, aber jeder Frau sollte für die gute Sache gewisse grammatikalische Opfer bringen können. Schließlich ist diese Genus-Änderung gut für jeden Frau!
Das Suffix -in kommt auf den Müllhaufen der Sprachgeschichte, und das Sexus muss in Zukunft mit den Adjektiven „männlich“ oder „weiblich“ bezeichnet werden, wenn es denn sein muss, wenn man zum Beispiel einen weiblichen Partner sucht.
Warum wird nicht einfach das Genus von „Mann“? Warum soll wie fast immer und fast überall das Männliche als Norm gelten?