Vor noch ca. einem Jahr dauerten auch „normale“ Sendungen bei Amazon meist nur einen Tag.
Heute werden immer öfter die drei Tage gerissen, obwohl man annehmen sollte, das Amazons Logistik eher besser als schlechter geworden ist.
Meine Vermutung, schon seit Monaten, ist, dass durch eine künstliche Verschlechterung des „normalen“ Serivce-Niveaus für Nicht-Prime-Kunden der Anreiz zum Abschluss einer Prime-Mitgliedschaft erhöht werden soll.
Eine Überlastung des Amazon-Versandapparats kann bestimmt nicht der Grund dafür sein, dass Nicht-Prime-Sendungen länger dauern – denn dann müssten sich die Verzögerungen auch über die drei-Tages-Grenze hinweg aufstauen.
Und es scheint auch nicht so, als würden Prime-Sendungen teurer versendet. Der einzige Unterschied scheint zu sein, dass Amazon Prime-Sendungen schneller zusammenstellen und ausliefern lässt.
Der Grund dafür, dass ich überzeugt bin, dass Amazon die Nicht-Prime-Sendungen absichtlich künstlich verzögert ist folgender: Amazon hat ein Interesse daran, *alle* Kunden zu Prime-Kunden zu machen. Das bedeutet, dass die Logistik so gestaltet sein muss, dass Prime-Versand für *jeden* Kunden möglich ist. Bestimmt hat Amazon keine zwei verschiedenen Lagerhäuser und Logistik-Unternehmen für Prime- und Nicht-Prime-Kunden. Folglich kann der Grund dafür, dass Prime-Kunden ihre Pakete schneller bekommen nur sein, dass der Versand zu Nicht-Prime-Kunden absichtlich verzögert wird.
Und auf Service-Verschlechterung-als-Mittel-um-Leuten-Zusatzleistungen-Anzuschnacken stehe ich ja überhaupt nicht. Diesen Mist mache ich weder beim HD-Fernsehen mit, noch bei Versandhändlern. Und darum werde ich versuchen, meine Einkäufe bei Amazon soweit als möglich zu beschränken – und für „Prime“ extra bezahlen werde ich auch nicht. Denn unter Kundenservice verstehe ich Etwas anderes als Kunden zusätzliches Geld aus der Tasche ziehen zu wollen, und Marktwirtschaft bedeutet ja zum Glück, dass ich als Kunde Händler boykottieren kann, die diese Art von Kundenfreundlichkeit betreiben.