#Spendengate, #Bombergate, #piraten, Feminismus und „Female Hypoagency“

Es ist gar nicht so lange her, dass ich das erste Mal von (der Theorie der) „Female Hypoagency“ (wörtlich „Weibliche Unter-Verantwortlichkeit“, sinngemäß wohl besser „Verneinung der weiblichen Befähigung zur Übernahme von Verantwortung“) gehört habe.

Diese Theorie besagt ganz grob gesagt, dass es eine gesellschaftliche Tendenz gibt, Frauen die Fähigkeit zur Übernahme von Verantwortung abzusprechen.
Das ist dann für Frauen negativ, wenn man Frauen aufgrund dieses Stereotyps bzw. Vorurteils die Fähigkeit abspricht, Verantwortung zu übernehmen, und sie in Folge dessen keine verantwortungsvollen Tätigkeiten übertragen bekommen.
Und es ist dann für Frauen positiv (im Sinne von positivem Sexismus), wenn Frauen aufgrund dessen zu Unrecht aus Verantwortung entlassen werden.

Es gibt meiner Meinung nach durchaus zahlreiche Indizien dafür, dass „Female Hypoagency“ tatsächlich existiert. Z.B. die Statistik über die Länge von Haftstrafen von Männern und Frauen für ähnliche Verbrechen. Generell die Tendenz, bei Frauen Ausreden und Rechtfertigungen für ihre Taten zu erfinden, während man Männer dafür verantwortlich macht ((möglicherweise liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, denn möglicherweise ist auch der freie Wille nur Illusion…)).

Wie berichtet z.B. die Presse, wenn eine Frau sich und ihre Kinder tötet, und wie, wenn das ein Mann tut? Dem Mann unterstellt man oft egoistische Motive (z.B. Rache, verletzter Stolz – Eigenverantwortung); die Frau hingegen muss depressiv und verzweifelt gewesen sein (Krankheit, keine Verantwortung).

Warum können Männer in mittleren Positionen in Unternehmen nicht weiter aufsteigen, und warum können Frauen das nicht? Klar, bei Frauen gibt es die „gläserne Decke“ (keine Verantwortung), Männer sind einfach nicht gut genug (Eigenverantwortung), oder es gibt einfach keine freie Stelle.

Okay, das hört sich jetzt in den Ohren mancher vielleicht erstmal nach so plumper Masku-Scheiße an, aber wie lässt sich ohne Female Hypoagency erklären, warum bei #bombergate und #spendengate jeweils irgendwie alle schuld sein sollen, außer natürlich den Frauen, von denen eine im Fall #bombergate eine weniger überlegte Nackt-Protest-Aktion durchgezogen hat, und die andere im Fall #spendengate allem Anschein nach 4000€ beleglos hat verschwinden lassen? ((Ich wäre wirklich an einer rationalen Erklärung interessiert die besser ist als die „Female Hypoagency“-These.))

Beim #bombergate ist die Frau *irgendwie* nicht verantwortlich, die sich selbst schlecht vermummt selbst einen nicht-so-prallen Spruch auf die Brust gepinselt hat, wovon dann ein enger Freund und direkter Kontakt ein Foto gepostet hat, vermutlich auf ihren eigenen Wunsch hin.
Schuld sind stattdessen die CDU, die Medien und die innerparteilichen Gegner, was natürlich absurd ist, denn es waren ja enge Freunde die das Foto gemacht und an alle Welt gepostet haben und die Frau selbst, die die Aktion durchgeführt hat. Und natürlich ist auch sie selbst dafür verantwortlich, dass es das Vergleichsfoto gibt, mit dessen Hilfe sie identifiziert wurde.

Beim #spendengate erfindet jetzt ein taz-Blogger/Journalist eine von der Tendenz her entlastende Legende, die die Unfähigkeit einer Frau, über die Verwendung von 4000€ Rechenschaft abzulegen, der Tatsache zuschreibt sie sei, kurz gesagt, wohl dauerhaft gestresst gewesen.
Oder auch, anders zusammengefasst: Sein Bauchgefühl sage, es sei wohl zuviel verlangt von Menschen, die Ende 2012 öfter freiwillig bei Minustemperaturen an Pro-Flüchtlings-Demonstrationen teilgenommen haben, perfektes Handeln zu erwarten.
Frau #spendengate ((Ich nenne ja keine Namen)), deutsche Staatsbürgerin, der beim Flüchtlings-Protest ungefähr gar nichts passieren konnte und die hervorragend in der Berliner Antifa vernetzt ist und auch Freunde hat, die vom Staat recht gut bezahlt werden, soll nach dieser Legende wochen, monate- und jahrelang irgendwie nicht in der Lage gewesen sein das empfangene Geld bestimmungsgemäß auszugeben oder über die Verwendung in irgendeiner Form Rechenschaft abzulegen. Klingt komisch, ist aber das, was der gute taz-Blogger sich als „Erklärung“ zusammengereimt hat.

Aber mal von Anfang an: Anfang November 2012 erhielt Frau #spendengate 4000€, um damit eine Kamera zu kaufen und z.B. Thermo-Klamotten für die Flüchtlinge. ((Die Flüchtlinge sollten mit der Kleidung länger aushalten können und der Spender wollte Aufnahmen von der Demo im allgemeinen und im speziellen dem Einsatz seiner Spende im Internet veröffentlicht sehen, so jedenfalls die Recherchen des taz-Bloggers)) . Da sie eine engagierte Unterstützerin der Flüchtlinge war, war sie allerdings so damit beschäftigt rund um die Uhr die frierenden Flüchtlinge zu unterstützen, dass sie keine Thermo-Klamotten für die Flüchtlinge kaufen konnte, und keine Kamera. Darum mussten die Flüchtlinge leider weiter frieren. So jedenfalls lautet die Story die der taz-Blogger recherchiert haben will. Ergibt das irgendeinen Sinn? Nein. Denn es ist völliger Unsinn. Es gibt einfach keine sinnvolle Erklärung dafür dass sie das Geld nicht einfach sofort in den ersten Tagen nach Eingang der Spende bestimmungsgemäß verwendet hat. Wer twittern kann hätte auch im Online-Shop warme Klamotten bestellen können.

Im weiteren Verlauf beschwerte sich dann laut taz-Recherche-Blog der Spender gegen Ende November 2012 darüber, dass er nicht, wie gewünscht, eine Rückmeldung über die Verwendung des Geldes in Form entsprechender Aufnahmen erhalten habe. Nachdem es dann bis Februar 2014 keinen Nachweis über die Verwendung des Geldes gab taucht jetzt, Ende Februar 2014, die Geschichte auf, das Geld sei für einen Anwalt und ein Kinderfest verwendet worden. Allerdings ohne eine Anwalts-Rechnung oder eine Rechnung über irgendwas zu präsentieren.

Aber der taz-Blogger-Mann geht wohlwollend davon aus, dass Frau #spendergate, die immerhin dafür bekannt sein soll sich sehr zu engagieren, die ganze Sache einfach völlig verschusselt hat und sich dann nicht mehr aufraffen konnte das Problem aus der Welt zu schaffen.

Klar war es auch nicht sehr klug von dem Spender, einer anscheinend weniger organisierten Privatperson anonym 4000€ zuzuschicken, obwohl man durch eine offizielle Spende das Geld hätte verdoppeln und ihm eine Spendenquittung ausstellen können. Und klar ist es auch etwas Aufwand für Frau #spendengate, Belege zu sammeln und nicht zu verlieren und Rechenschaft abzulegen. Buchhaltung ist eben für die meisten eine lästige Pflicht.

Aber andererseits hat Frau #spendergate die 4000€ definitiv bekommen. Sie hat sie nicht bestimmungsgemäß verwendet und keine Rechenschaft abgelegt. Hier spielt es — lieber taz-Mann — auch keine Rolle, ob es kalt war und warum es ihr nicht möglich war zwei Stunden zu investieren um eine Kamera und warme Jacken zu kaufen und die Belege aufzuheben.

Anstatt Rechenschaft abzulegen und das vereinbarte Video von den Flüchtlingen mit warmen Sachen oder zumindest Quittungen über sinnvolle Ausgaben zur Unterstützung der Proteste abzuliefern hat sie lieber geleugnet, überhaupt Rechenschaft ablegen zu müssen, denn der Spender sei gar nicht der Spender, und diesen auch noch von ihrem Umfeld beschimpfen lassen, was definitiv eine ziemlich extreme Unverschämtheit und Unverfrorenheit darstellt.

Und nach dieser Serie von schweren persönlichen Verfehlungen von Frau #spendergate kommt dann der taz-Mann und sagt: Hey, es war aber doch kalt ((Das sie 4000€ für warme Sachen in der Tasche hatte lassen wir mal unter den Tisch fallen…)), und sie hatte so viel zu tun, und sie hat es doch sicher gut gemeint, und man kann kein perfektes Handeln erwarten von einer engagierten Aktivistin!
Nun ist aber „nicht perfektes Handeln“ etwas ganz anderes als erst gar nichts tun und dann „Leugnen, lügen, beschimpfen lassen“. Der Journalist bzw. Blogger verharmlost und beschwichtigt hier also ganz massiv, indem er das indiskutable Fehlverhalten von Frau #spendengate generös in „nicht perfektes Verhalten“ umdeutet mit dem Subtext, jeder hätte doch schon mal einen Kassenbon verloren oder vergessen einzukaufen, da könne man doch nicht so sein.

Und das steht dann in einem Beitrag in einem „Rechercheblog“, der so tut, als würde er versuchen objektiv zu sein. In Wirklichkeit aber nimmt er eine erwachsene, für sich selbst verantwortliche Frau nicht ernst, indem er fadenscheinige Ausflüchte erfindet, warum sie nicht in der Lage war eine größere Geldmenge wie versprochen für Flüchtlinge auszugeben. Rein zufällig übrigens eine junge, durchaus attraktive Frau.

Wie lässt sich das alles erklären, wenn nicht mit „female hypoagency“ bzw. der Annahme, dass einigermaßen attraktive junge Frauen einfach nicht schuld sein können und dürfen, woran auch immer?

Die beiden #gates zeigen meiner Meinung nach auch, dass die Theorie der „female hypoagency“ vielleicht absurderweise sogar die Realität ziemlich treffend abbildet: Denn ganz offensichtlich übernehmen junge Frauen tatsächlich sehr gern keine Verantwortung und lassen sich im Fall eigenen Versagens gern von ihren meist männlichen Hilfstruppen verteidigen. ((Gern auch mit massiver verbaler Gewalt, auch wenn man sonst von Safe-Spaces und gewaltfreier Kommunikation zu faseln beliebt)). Sonst hätten die beiden ja die Konsequenzen ihres jeweiligen Handelns getragen, wären zurückgetreten, hätten das Geld zurückgezahlt, oder sonst irgendetwas getan um die von ihnen verursachten Schäden an Vertrauen, Partei, Finanzmitteln etc. wieder gut zu machen.

Statt dessen lassen sie sich von anderen rausreden, von meist männlichen Verteidigern, denen keine noch so konstruierte Geschichte zu blöd zu sein scheint um die armen, schwachen, überforderten Frauen davor zu retten, für den Mist den sie gemacht haben selbst einstehen zu müssen.

Wenn überhaupt jemand schuld sein kann an den Dingen, die jüngere, attraktive Frauen verzapfen, dann sind es, glaubt man den eilfertigen Verteidigern, die Umstände. Man solle doch den Kontext beachten in dem die #Gate-Damen gehandelt hätten, wird gefordert. Dann erkläre sich alles.
Aber erstens ist das Bullshit, denn natürlich sind Frauen auch unter schwierigen Umständen nicht weniger verantwortlich für ihr Handeln, und anderes anzunehmen würde bedeuten, Frauen nicht zuzutrauen unter Druck richtig zu handeln. ((Und das wäre „sexistische Kackscheiße“, nicht wahr?))

Und zweitens interessiert in der Politik, bei Männern, der Kontext kein Schwein, und zwar zu recht. Brüderle kann nachts um eins noch so betrunken sein – interessiert keinen, es wird erwartet, dass er *immer* korrekt handelt.
Und auch ältere, nicht mehr so attraktive Frauen wie Alice Schwarzer können sich nicht so einfach aus allem rausreden, wenn sie Millionen in die Schweiz geschafft haben – die Mitleids-Tour mit der angeblich geplanten Flucht in die Schweiz hat ja nicht so gezogen.

Von daher sollen sich doch bitte alle, die sich jetzt irgendwelche Gründe ausgedacht haben warum zwei erwachsene Frauen nicht in der Lage sein sollen selbst Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen mal überlegen, wie sie dazu kommen diese Frauen mit ihrem wohlwollenden Sexismus zu überziehen, wenn nicht aus dem Grund, dass sie diese Frauen insgeheim als arme kleine niedliche verhuschte Mädchen sehen, die man unbedingt beschützen muss.

Wer wirklich daran interessiert ist Rollen-Stereotypen aufzubrechen, der sollte aufhören mit zweierlei Maß zu messen und auch Frauen jederzeit für ihr Handeln zur Verantwortung ziehen. Sonst werden Frauen – solange sie noch jung und beschützenswert aussehen – nicht lernen, was Verantwortung übernehmen bedeutet. Und dann werden Frauen auch weiterhin Probleme haben, Karriere zu machen, weil man ihnen dann – ironischerweise letzen Endes zu Recht – weiterhin nicht zutraut, Verantwortung zu übernehmen.

Update 1: Es ist ja auch nicht so, als wenn mir die beiden Damen nicht auch irgendwie leid täten. Ich kenne auch das Gefühl wenn einem bewusst wird, dass man gerade etwas getan hat was einem auf die Füße fallen könnte und wahrscheinlich auch wird. Dieser Schlag in den Magen, die Panik…; das wünsche ich niemandem.

Aber wir reden hier von Leuten, die für die Bundestags- und Europawahl kandidieren oder kandidiert haben, und die in den 20ern sind und nicht gerade erst 18 oder so.
Sprich: Diese Damen erheben einen Anspruch darauf, ernst genommen zu werden. Sie steigen in den Ring und wollen in der Königsklasse mitspielen. Sie wollen Verantwortung übernehmen und Einfluss ausüben. Wenn man das will muss man konsequenterweise auch damit rechnen mit den Maßstäben gemessen zu werden mit denen in dieser „Spielklasse“ eben gemessen wird. Und man muss die Regeln akzeptieren, die in dieser Spielklasse gelten, und die verzeihen weder unüberlegte Provokationen noch schlechten Umgang mit Geldmitteln.

11 Gedanken zu „#Spendengate, #Bombergate, #piraten, Feminismus und „Female Hypoagency“

  1. Parlamentale Dysfunktion

    Psychoanalytischen Theorien gehen beim Faschismus von einer autoritären, lust- und lebensfeindlichen Gesinnung aus – schon die Nacktheit der 68er war für sich ein Affront gegen die verklemmte Lustfeindlichkeit der Autoritären. Mag die Intention auch eine andere gewesen sein, ein blanker Busen ist doch heute kaum noch mehr Provokation, sondern muss als (mitunter..) ästhetisches Symbol für mehr Transparenz verstanden werden, das zudem noch den Unterhaltungscharakter des politischen Geschäfts in Deutschland unterstreicht..

    *SCNR

  2. Frank Hartmann

    Gut geschrieben, doch mit einem kleinen Fehler. Die 4.000 für Frau #Spendengate waren AUSSCHLIESSLICH für Winterkleidung. Für die Kamera standen weitere 4.000€ zur Verfügung die jedoch jemand aus Mettmann bekommen hat und auch nachweisbar eine professionelle TV-Kamera dafür gekauft hatte. Diese wird inzwischen von der AG Technik der Piraten VERWALTET und kann von JEDEM kostenlos ausgeliehen werden!
    Weitere 4.000€ sind wegen eines Formfehlers auf dem Western Union Formular wieder zurück gekommen.

    1. peter Beitragsautor

      Hallo Illen,

      bezüglich des nun fehlenden Inhalts Deines Kommentars: Du hast Recht, ich hatte gar nicht gelesen was der Mensch da verlinkt hat. Klarer Fehler von mir. Danke für den Hinweis.

  3. Pingback: #Bombergate und #Spendengate: “Überforderte” Piratinnen können auf männliche Retter zählen | FreieWelt.net

  4. Der Stadtfuchs

    Dem Artikel ist in weiten Teilen zuzustimmen, allein, diese Frauen *sind* kleine niedliche verhuschte Mädchen. Und in sofern haben Sie in verantwortlichen Positionen nichts verloren. Es ist ein Grundproblem insbesondere links denkender Männer, solchen weiblichen Politgroupies immer wieder Intelligenz und Verantwortungsbewusstsein *anzudichten* und mit verantwortungsvollen Aufgaben zu betrauen, in der Hoffnung, vielleicht bei ihnen landen zu können.

  5. stefanolix

    In der »Entschuldigung« werden schon wieder Legenden aufgebaut. Es gab KEINE Geheimhaltung einer Neonazi-Demonstration in Dresden und es gab KEIN aktives Handeln der Stadtverwaltung für diese Demonstration.

  6. Aranxo

    Das nennt man auch einfach das Prinzessinnen-Syndrom: Rumstehen und auf Helden warten. Bewundert werden (wollen) für null Leistung. Es gehört zum Reifeprozess, das irgendwann abzulegen.

    M.E. war auch ein Gutteil vom #aufschrei ein Dokument genau dieses Ablehnens von Verantwortung. Es waren natürlich auch viele wirklich üble Geschichten dabei. Aber viele gingen einfach nur darum, dass Männer auf plumpe oder ungeeignete Weise Frauen abgebaggert haben, oder es schlicht die falschen Männer waren, oder die richtigen zum falschen Zeitpunkt den nächsten Schritt in der Kontaktanbahnung vornahmen.

    Allerdings: Solange es immer noch weitestgehend der Job der Männer ist, anzusprechen, einzuladen, den jeweils nächsten Schritt zu gehen und dabei immer den Korb zu riskieren (und das wird auch vermutlich noch Jahrtausende so bleiben), ist es der Job der Frauen, auf mehr oder minder höfliche Weise abzuwimmeln. Und genauso, wie man als Mann das Anbaggern erst mühsam lernen muss, muss frau das Abwimmeln eben auch erst lernen.

    Natürlich ist es unangenehm, eine plumpe Avance abwehren zu müssen, aber Frauen sollten sich mal in die Lage von Männern versetzen, wie es wäre, wenn sie die Männer ansprechen und immer wieder Körbe einzufangen. Eine Freundin von mir meinte jedenfalls dazu: „Dann lieber Abwimmeln, das ist der einfachere Job.“

    Aber auch hier sollen die Männer wieder den Frauen die Verantwortung abnehmen. Nicht nur, dass sie die Verantwortung dafür haben, auf Frauen zuzugehen, sie sollen auch noch hellseherisch tätig werden und selbst herausfinden, wann und in welcher Weise es einer Frau denn nun genehm ist, angesprochen zu werden. Sprich, sie sollen sich den Korb gleich selber geben, so dass Frau das nicht tun muss und in ihrer Komfortzone gestört wird.

  7. Peter Bosshard

    Okay, das hört sich jetzt in den Ohren mancher vielleicht erstmal nach so plumper Masku-Scheiße an, aber wie lässt sich ohne Female Hypoagency erklären …

    Plumpe Makuscheisse ist als Bezeichnung gar nicht so schlecht. Nur sind es in der Regel nicht Maskulisten (zumindest die von der intelligenteren Sorte), die Frauen aus ihrer Verantwortung entlassen und sie in diesem Sinn nicht für ganz voll nehmen, sondern allzu oft sind es sich progressiv dünkende Männer, die tradierte Normen reproduzieren. Zu diesen tradierten Normen gehört auch der hier reflexartige Beschützerinstinkt, wenn klare und unmissverständliche Kritik angebracht wäre. Es mag etwas schwierig nachzuvollziehen sein, aber klare und unmissverständliche Kritik, sofern sie berechtigt ist und sachlich dargelegt wird, ist eine Form des Respekts. Dafür werden Maskulisten gehasst.

  8. petpanther

    Diese eigentlich in Positionen mit gesellschaftlicher, viele andere Menschen betreffender, Verantwortung nicht mehr tragbaren Verhaltensweisen von offenkundig tatsächlich vielen Frauen und den dann nicht uneigennützig hinzueilenden „In-Schutz-Nehmern“ nehme ich auch so war. Das ist eigentlich schwerwiegende Korruption und Mißbrauch.

    Uber die letzten Jahrzehnte gesehen erhärtet sich das Faktenbild leider offenbar dahingehend, dass es offenbar keine vorübergehende Erscheinung ist. Bedauerlicherweise lässt das streng genommen irgendwann nur einen Schluß zu, den auch ich nicht so ziehen möchte.

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