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Linke entdecken „Fehler“ des Kapitalismus: Der Markt kann nicht in die Zukunft sehen.

Im Rahmen der Corona-Pandemie frohlocken viele Linke, und erhoffen sich von der Krise, daraus könne sich eine Art gesellschaftliche Revolution entwickeln, die zum Umsturz des Kapitalismus[tm] führen könne.

Eines der Lieblingsargumente dabei aktuell: „Der Markt“ könne ja nichte inmal genug Schutzmasken zur Verfügung stellen. Er funktioniere also überhaupt nicht, der doofe Markt!

Anders gesagt: „Dem Markt“ ((diese Personifikation finde ich immer wieder albern)) wird vorgeworfen, dass er nicht vorausgesehen hat, dass der Bedarf an Schutzmasken von einem geringen Bedarf für einige wenige Berufsgruppen (1% der Bevölkerung?) zu einem Bedarf von fast 100% der Bevölkerung explodieren wird.

Allerdings: Niemand kann in die Zukunft schauen. „Der Markt“ ist ein Prozess, der im Hier und Jetzt abläuft, und nichts anderes bezeichnet als die Summe aller Entscheidungen der Marktteilnehmer.
Entsprechend kann „er“ genau so wenig in die Zukunft schauen wie die Marktteilnehmer selbst. Und folglich ist die Idee, „der Markt“ müsse das doch aber können, und der Gedanke, man könnte daraus, dass er es nicht kann, einen Vorwurf gegen die Marktwirtschaft konstruieren, vollkommen absurd.

In welchem kindlichen magischen Denken über die Funktionsweise von Wirtschaft muss man verhaftet sein, wenn man ernsthaft auf die Idee kommt, man könne der Marktwirtschaft vorwerfen, dass sie die Zukunft nicht voraussagen kann?

Die Antwort ist relativ einfach: Dieses kindliche, magische Denken, die Zukunft lasse sich voraussagen, nennt sich Sozialismus. Denn Sozialisten müssen glauben, dass sie die Zukunft voraussagen können, denn das ist notwendige Voraussetzung für das Funktionieren der Planwirtschaft, von der sie glauben, sie sei besser als die Marktwirtschaft.
Entsprechend sollten wir alle sehr vorsichtig sein und aufpassen, dass diese Leute niemals an die Macht kommen.

Denn:

Als die Sowjetunion das Atomkraftwerk von Tschernobyl in die Luft gejagt hat, hatte sie keinerlei Schutzkleidung eingelagert. Tausende sogenannte „Exekutoren“ starben. Dabei hätte „der Sozialismus“ doch die Katastrophe kommen sehen können — schließlich war sie hausgemacht.
Als Mao und Stalin Boden- und Wirtschaftsreformen befahlen, verhungerten Millionen Menschen. Auch hier waren keine Vorräte eingelagert, obwohl auch hier der Mangel selbst verursacht war.
Und als in der DDR die Nachfrage nach Autos die Produktion überstieg, konnte der Sozialismus die Produktion bis zu seinem Ende nicht so weit hochfahren, dass er die Nachfrage hätte befriedigen können. „Der Markt“ hingegen konnte das in kürzester Zeit.

Wahrscheinlich funktioniert auch heute der Markt sehr gut. Es wird nicht so kommen wie in der DDR, dass die Produktion die Nachfrage niemals wieder erreichen kann. Schon bald werden Atemmasken wieder günstig zu kaufen sein. Der Markt wird das geregelt haben.

Und die Salonkommunisten werden wieder grummelnd auf eine neue Chance warten müssen, die Welt mit einer neuen Mangelwirtschaft zu beglücken.

Die re:publica, Frau Stokowski, #SPON und die „Linke Liebe“

Frau Stokowski, Berufsfeministin vom Spiegel, schreibt in einem Artikel namens Mal ein guter Trend aus Berlin (Untertitel: Mit Liebe gegen Rechts), die re:publica, die in Berlin stattfindet, habe einen Trend erschaffen, mit Liebe und Solidarität gegen „Rechts“ zu kämpfen.

Die ersten vier Absätze widmet Frau Stokowski der Selbstvergewisserung der Linken, alles richtig gemacht zu haben, regt den ((anscheinend selbst dazu nicht in der Lage seienden)) Leser zum Nachdenken an, und schindet ganz nebenbei noch Zeilen für ihr Honorar — scheint mir.

Aber dann geht es langsam los:

Sie [die Rechten] schaffen es immer wieder, Leute zu verarschen und so zu tun, als sei die Gleichheit, die Linke meinen, in Wirklichkeit Gleichmacherei, und als sei die Freiheit, die wir meinen, in Wirklichkeit Orientierungslosigkeit.

Frau Stokowski will hier suggerieren, mit Gleichmacherei und Orientierungslosigkeit habe die Linke kein Problem.
Oder in ihren Worten: Sie will uns verarschen.

Denn Gleichheit kann mehrere Dinge bedeuten. Gleichheit vor dem Gesetz bzw. Chancengleichheit (wofür — nicht ohne Grund — die FDP steht, und nicht die Linke), oder Ergebnisgleichheit. Die Linke setzt sich traditionell eher für Ergebnisgleichheit ein. Und diese versucht sie durch Gleichmacherei zu erreichen; denn nichts anderes sind Umverteilung und Quotierung, also die Maßnahmen, die die Linke sehr häufig in immer neuen Varianten fordert.

Und was die Freiheit angeht, so hat die Linke ebenfalls ernste Probleme.

Es ist allerdings nicht so, dass „linke Freiheit“ Orientierungslosigkeit bedeutet. Tatsächlich hat die Linke sehr genaue Vorstellungen davon, wie Menschen sich richtig verhalten sollten, nämlich indem sie wenig Fleisch essen, „Awareness“ zeigen, und sich „solidarisch“ verhalten. Und an diesem Ideal sollen sich gefälligst alle Menschen orientieren.

Mit dieser Vorstellung des richtigen Verhalten hat die Linke implizit eine Art „linke Leitkultur“ im Hinterkopf, und sie will die dazugehörigen, im Kern spießig-deutschen Verhaltens-Regeln politisch durchsetzen. Und das hat mit Freiheit natürlich nur noch wenig zu tun.
Darum scheut sie sich auch, dieses auf Konformität ausgerichtete System mit dem Ziel, alle Menschen dazu zu bekehren, als (reichlich kleinkarierte) Kultur zu begreifen.
Es ist einigermaßen absurd: Es gibt ganz klar bestimmte Werte einer linken Ideologie, die die Linke durchsetzen will, und deren Durchsetzung sie auch aktiv betreibt. Aber die Linken sehen das nicht als „Aufzwingen“ ihrer Werte, denn sie glauben, jeder Mensch, der guten Willens sei, müsse durch „Einsicht“ an den Punkt kommen, wo er sich freiwillig den linken Werten unterordnet. Für jeden, der diesem Dogma anhängt muss, wer nicht links ist, irgendwie „kaputt“ im Kopf sein.

Und genau diesen Gedanken hat Frau Stokowski wohl auch im letzten Absatz:

Wenn Rechte von Liebe sprechen, dann sprechen sie von Heimatliebe, von schönen deutschen Landschaften mit paarungswilligen Paarhufern und Kulturerzeugnissen wie… Wurst. Oder meinetwegen Schiller-Gedichten und Pünktlichkeit. Sie müssen es so abstrakt halten, sie können sich nicht auf Menschen beziehen, weil sie dann ganz schnell wieder Grenzen ziehen müssten.

Das heißt also:

Wer die falsche politische Einstellung hat, der soll laut Frau Stokowski nicht zu bestimmten Emotionen in der Lage sein. Sogenannten „Rechten“ soll eine wichtige menschliche Qualität fehlen. Sie sind also, suggeriert Frau Stokowski, kaputt, defizitär, keine vollwertigen, keine richtigen Menschen.

Das ist ungeheuerlich, weil sie damit den politischen Gegner entmenschlicht. ((Das ist nicht weniger als die erste Stufe in einem Prozess, der über ein Apartheidsystem bis zu Auslöschung des Gegners führen kann. Denn wer keine Emotionen hat, wer kein Mensch ist, der verdient auch kein Mitleid, den kann man gnadenlos bekämpfen, der ist ein Objekt, das weg kann.))

Ob man beim Spiegel weiß, was für menschenverachtenden Unsinn scheinbar harmlose Kolumnistinnen in ihren Glossen unter sich lassen?

Ich jedenfalls verzichte gern auf diese „Linke Liebe“, mit der man uns aus Berlin beglücken will.

Denn die „Linke Liebe“ gilt nur denen, die die „richtige“ Gesinnung haben. Und nicht denen, die keine Menschen sind, weil sie nicht richtig denken und darum auch nicht richtig lieben können.

Diese fehlerhaften Menschen versucht man dann erst mit „Informationskampagnen“ für sich zu gewinnen. Und wenn das nicht klappt, weil die Menschen sich weigern, ihre Entscheidungsfreiheit gegen die „Freiheit der Linken“ ((Das heißt, ein Leben nach den Regeln der linken Ideologie, z.B. Sozialismus)) einzutauschen, wird dann versucht, mit kleinkarierter Kontrolle, Zensur und Zwang konformes Verhalten zu erzwingen.

Das gab es auf deutschem Boden übrigens schon einmal. Ich übergebe darum das Wort an den Genossen Mielke, der sein Leben lang mit „Linker Liebe“ für die „Linke Freiheit“ gekämpft hat: