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Die Bundespräsidentenwahl und der Feminismus

Bei der Bundespräsidentenwahl gab es keine einzige weibliche Kandidatin.
Weder die SPD, die mit Manuela Schwesig eine Femimiministin ersten Grades zur Ministerin gemacht hat, noch die Quoten-Partei Die Grünen haben eine Frau aufgestellt.

Das ist nicht anders zu erklären, als dass sich einfach keine Frau bereiterklärt hat, den stressigen Job des Staatsoberhaupts ohne richtige Kompetenzen zu machen. Schloss, fette Rente, Fahrdienst, Sekretariat bis zum Lebensende, eigenes Bataillion, was hat das Amt denn nicht, um auch für Frauen attraktiv zu sein?

Von einer gläsernen Decke kann man hier nicht sprechen, hätte doch eine weibliche Kandidatin sicher einen Frauenbonus für sich verzeichnen können. Jede Partei hätte sich doch gefreut, eine weibliche Kandidatin auszugraben, und so zumindest einen medialen Coup zu landen.
Nehmen wir diese Äußerung von Herrn Ströbele als Beispiel, wie groß die Bereitschaft war, eine Frau zu wählen:

Dass der Kandidat der SPD Steinmeier hieß, dass die CDU keinen eigenen Kandidaten aufgestellt hat, dass sogar die Grünen und die FDP keine eigene Kandidatin nominiert haben, kann nur heißen, dass einfach keine Frau Lust hatte, zu kandidieren. Es gab nichtmal Gerüchte über eine Kandidatur einer Frau, die doch eine mögliche Kandidatin nur selbst hätte streuen müssen um sich todsicher ins Gespräch zu bringen. Es muss also tatsächlich überhaupt gar keine Frau Lust gehabt haben auf den höchsten Posten im Staat.

Dass sich andererseits aber gleich fünf Männer haben finden lassen, ist für mich ein eindeutiges Indiz, dass Frauen und Männer unterschiedliche Interessen und Motivationen haben, dass das ganze Gerede davon, dass Frauen benachteiligt würden zumindest in der Spitzenpolitik dummes Gerede ist. Frauen werden dort händeringend gesucht, aber es finden sich keine — warum soll das eigentlich bei den hochbezahlten Aufsichtsratsjobs anders sein?
Es wird von feministischer Seite die Erzählung gepflegt, die Chefetagen deutscher Unternehmen seien frauenfeindlich und darum gebe es in Vorständen und Aufsichtsräten zu wenig Frauen, aber möglicherweise ist es dort so wie bei der Bundespräsidentenwahl, dass einfach keine Frau Bock hat. Wenn es bei der Bundespräsidentenwahl so ist, dass eine Frau den auf dem Silbertablet dargebotenen ersten Job im Staat nur hätte ergreifen wollen müssen, um fast sicher gewählt zu werden, wie kann man da noch sicher sein, dass das bei Aufsichtsrats-Jobs anders ist?