Archiv der Kategorie: ceterum censeo

Achtung, gefährliches Spülmitte! Oder: Haben die Leute heute mehr Angst, weil vor allem gewarnt wird?

Mir ist aufgefallen, dass heute überall vor quasi allem gewarnt wird. Sogar das Geschirrspülmittel ist dauerhaft gewässergefährdend. Auf jedem Werkzeug ist aufgedruckt, dass man die richtige Schutzkleidung (Sicherheitsschuhe, Schnittschutzhose, Gehörschutz, Schutzbrille, Atemschutzmaske, …) tragen sollte.
((Allein auf Parfum steht aus irgendeinem Grund noch nicht groß und in rot, dass man das Zeugs nicht trinken soll und dass es möglicherweise feuergefährlich ist))

Nun frage ich mich, ob diese Maßnahmen tatsächlich einen förderlichen Effekt auf die Gesundheit hat, oder ob das vor allem dazu führt, dass Menschen vor allem Angst haben.
Ängstliche Menschen gibt es ja immer, aber früher konnte man noch vor vernünftigen Dingen Angst haben wie dem Atomkrieg mit der Sowjetunion oder der Atomkraft oder dem sauren Regen. Heute bleiben nur noch immer albernere Ängste übrig, wie zum Beispiel die vor unsichtbarem Feinstaub etc. pp.. Früher sind tatsächlich Leute an Staublunge gestorben, weil sie jahrzehntelang im Bergbau gearbeitet haben, und heute wird der Hobby-Heimwerker angehalten, eine Atemmaske zu tragen, obwohl das Risiko für alle, die nur alle paar Wochen ein wenig Heimwerken wahrscheinlich verschwindend gering ist.

Von einem Massensterben unter Kopierer-Wartungstechnikern oder Copy-Shop-Betreibern hat man auch bisher wenig gehört und da fragt man sich natürlich, warum gerade der Feinstaub auf der Straße uns alle umbringen sollte oder warum man Filter für seinen heimischen Laserdrucker kaufen kann.

Bestehen hier tatsächlich Gefahren, oder ist hier aus juristischen Gründen der Trend zum Warnhinweis außer Kontrolle geraten? Besteht hier nicht die Gefahr, dass bei immer mehr Warnhinweisen niemand mehr die wirklich wichtigen Warnhinweise ernst nimmt?
Oder läuft das Geschäft mit der Angst einfach zu gut, als dass man sich das auf Seiten der Hersteller entgehen lassen wollte? Es ist ja längst bekannt, dass es nichts bringt, ständig überall Desinfektionsmittel zu versprühen; dennoch reüssiert die Hygiene-Spray/-tücher/-Putzmittel-Industrie und macht gigantische Umsätze.

Man sollte das untersuchen und ggf. sollte die Politik eingreifen. Denn es ist gesundheitspolitisch und volkswirtschaftlich nicht sinnvoll, wenn Warnhinweise inflationär genutzt werden, so dass reale Gefahren und hypothetische Gefahren nicht mehr klar unterschieden werden können und Menschen Angst gemacht wird, wo statistisch gesehen eigentlich keine relevante Gefahr besteht.

Machine learning, big data oder: Vorurteile jetzt auch digital

Vorurteile, behaupten viele, seien schlecht.
Man könnte ja nicht aus irgendwelchen Merkmalen ableiten, ob eine bestimmte Person auch so sei, wie man aufgrund dieser Merkmale annehme.
Allerdings scheint es durchaus so zu sein, dass Vorurteile bzw. Stereotypen häufig recht gut „funktionieren“ und möglicherweise auch evolutionär Sinn ergeben, um Problemen aus dem Weg zu gehen, bevor man sie bekommt.

Die Kunst der Pauschalisierung gibt es jetzt allerdings auch in digital, und wenn nicht Menschen, sondern Maschinen pauschalisieren, dann nennt man das „big data“ bzw. „machine learning“, und weil es nachvollziehbar zu sein scheint, wie Algorithmen aus irgendwelchen Daten Wahrscheinlichkeiten für irgendwelche Dinge ausrechnen, zum Beispiel aus Wohngegend, Nachnamen und letzten Einkäufen beim Versandhandel die Kreditwürdigkeit, findet die „digitalen Vorurteile“ anscheinend auch niemand richtig schlimm. Obwohl natürlich auch die automatisch Faktoren gewichtenden Algorithmen im Endeffekt nur auf Basis von bekannten Daten versuchen unbekannte Daten vorherzusagen und damit nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit richtig liegen. Was ganz genau dem Prinzip des Vorurteils entspricht.

Es kann aber nur eines richtig sein: Entweder man kann aus Pauschalisierungen wertvolle Informationen gewinnen, dann müsste man möglicherweise aufhören, Vorurteile bzw. Stereotype als Teufelswerk und moralisch verwerflich anzusehen. ((Vielleicht ist es ja doch vernünftig, Angst vor Pitbulls zu haben oder Gebrauchtwagenhändlern nicht zu trauen, nur auf Basis entsprechender Vorurteile?))
Oder man kann auf diese Weise keine wertvollen Informationen gewinnen, dann müsste man aufhören, big data und machine-learning zu Wundertechniken hochzujazzen, die wahlweise ganz toll oder ganz bedrohlich sind, denn dann wäre das einfach nur Bullshit.

Quo Vadis, Linke? Joschka Fischer, Andreas Baader oder Erich Mielke?

In Hamburg haben Linksextremisten randaliert. Wie stellen diese sich ihre Zukunft vor?

In der Geschichte gibt es für sie drei Vorbilder:

  • Joschka Fischer, der nach dem „Marsch durch die Institutionen“ tatsächlich an die Hebel der Macht gelangt ist und so z.B. eine Teilnahme Deutschlands am Irak-Krieg verhindern konnte.
  • Andreas Baader, der durch Terror die real existierende demokratische, soziale Marktwirtschaft umstürzen und durch etwas Besseres ersetzen wollte, und scheiterte, an mangelnder Unterstützung in der Bevölkerung für die Vision dieses „Besseren“, und wegen des Entsetzens über die eingesetzte Gewalt.
  • Erich Mielke, der in der Weimarer Republik einen Polizisten ermordete, in der DDR zu Macht kam, und dann doch keine bessere Welt schaffen konnte. Der schließlich, um seine Vision dieser besseren Welt gegen alle Widerstände durchzudrücken, einen immer repressiveren Überwachungsstaat aufbaute, dem die Bürger davonliefen.

Ich hoffe, die heutigen Linksextremisten sind klüger als Baader und Mielke. Eine Mehrheit für seine Positionen erreicht man nicht dadurch, dass man demonstriert, wie gut man Dinge kaputtmachen kann, sondern indem man demonstriert, dass man sich sorgt, dass man Dinge bewahren und aufbauen kann. Die Grünen sind mit der Sorge um die Umwelt und mit dem Einsatz für soziale Gerechtigkeit groß geworden, und nicht mit offensiver Rhetorik oder physischer Gewalt. Die extreme Linke sollte aus der Geschichte lernen und ihr intellektuelles Potenzial nicht in Straßenkampf, sondern in Überzeugungsarbeit umsetzen, dass ihre Ziele richtig und gut sind.

Wie Merkel mit dem G20 SPD, Grüne und Linke ausgetrickst hat

In diesem Blog habe ich schon mehrfach spekuliert, ob Merkel genial oder unfähig ist.
Ich denke allerdings mittlerweile, angesichts des anhaltenden Erfolges von Frau Merkel können wir Zweiteres ausschließen.

Tatsächlich scheint es die Methode von Frau Merkel zu sein, politische Entscheidungen abhängig davon zu treffen, wie stark sie der Opposition schaden.

Beim Atomausstieg hat sie sich plötzlich an die Spitze der Anti-Atombewegung gesetzt. Eine Menge politisches Kapital der Linken war entwertet.

Bei der Flüchtlingskrise hat sie die linken Parteien humanitär überholt. Plötzlich mussten linke Parteien erklären, warum man sehr viele junge Männer ins Land lassen musste, von denen — statistisch gesehen — ein erhöhtes Maß von Gewalt und Kriminalität ausgeht.
Üblicherweise schreibt die Linke von „toxischer“ Männlichkeit und einer angeblich bei der Erziehung von Männern prägenden „Rape Culture“; und plötzlich mussten Linke diese Männer verteidigen, um nicht rassistisch zu wirken, die Existenz einer „Rape Culture“ im Islam leugnen, und natürlich das Recht von Menschen auf weltweite Freizugigkeit und Flucht über das Recht von Frauen stellen, davon nicht negativ beeinflusst zu werden. Es war eine Situation, die die Widersprüchlichkeit linker Positionen massiv hat sichtbar werden lassen, und hat der Glaubwürdigkeit von Linken und Links-Feministinnen wahrscheinlich massiv geschadet.
Jetzt beim G20-Gipfel hat Sie SPD-Mann Olaf Scholz dazu gebracht, den G20-Gipfel nach Hamburg zu lassen und damit seine Stadt quasi den Linksterroristen auszuliefern. Die resultierenden Ausschreitungen werden nun anteilig Herrn Scholz zugeschrieben werden. Einer der führenden Köpfe der SPD ist damit angeschlagen. Ebenso wie Manuela Schwesig, die zu Beginn ihrer Amtszeit sämtliche Mittel für Programme gegen Linksextremismus gestrichen hatte und Linksextremismus als „aufgebauschtes Problem“ bezeichnet hatte.

Und die — durch Förderung von Stiftungen aus dem linken bis linksextremen Spektrum durch das BMFSFJ — sogar den Linksextremismus indirekt mitfinanziert hat.
Schwesig erscheint als Frau, die die Situation vollkommen falsch eingeschätzt hat, die Gruppen gefördert hat, die ihr Geld genommen aber insgeheim gegen sie gearbeitet haben, vollkommen führungsunfähig und desorientiert. Damit ist die frisch gebackene Ministerpräsidentin ebenso schwer beschädigt wie Scholz.

Auch zahlreiche weitere SPD-Politiker wie Ralf Stegner und Renate Künast haben die Chance genutzt, sich als Sympathisanten linksextremer Gewalt zu outen, die bei Linksterroristen alles verzeihen, was bei Rechten als No-Go gälte.

Anwälte haben versucht, die Verfassungs-Mäßigkeit des Vermummungsverbotes anzuzweifeln, noch Stunden, bevor ziemlich offensichtlich wurde, dass das Vermummungsverbot angesichts Stahlkugeln verschießender und plündernder Horden absolut notwendig ist und das als „übermäßig hart“ gescholtene Vorgehen der Polizei gegen den schwarzen Block am ersten Tag der Anti-G20-Demonstrationen vollkommen richtig war.

Journalisten von Zeit Online und SZ haben sich als Linksextremisten geoutet, die dem Gegenstand ihrer Berichterstattung erheblich näher stehen, als sich das für einen guten Journalisten gehört, der sich bekanntlich auch — und gerade — mit einer guten Sache nicht gemein machen soll.

Die Glaubwürdigkeit der ganzen „die Linksextremisten sind eigentlich herzensreine Gute, die nur manchmal übertreiben in ihrem edlen Kampf gegen den bösen Staat und den Kapitalismus“-Erzählung hat durch die Randale, ja, den Terror der Linksextremisten stark abgenommen. Kleinwagen und Wagen von Pflegediensten anzuzünden und vor allem linke Viertel zu verwüsten hat politisches Kapital gekostet.

Und am allerschlimmsten für den Linksextremismus: Es hat sich gezeigt, dass auch tausende von Linksterroristen die Flucht antreten, wenn man schwer bewaffnete Spezialeinheiten in den Kampf gegen Steinewerfer und Stahlkugeln-Schleuderer schickt, anstatt reguläre Einheiten dem Dauerfeuer aus Steinen etc. auszusetzen und dadurch Leben und Gesundheit von Beamten zu gefährden.
Sobald es ernst wird, wenn die Spielregel nicht mehr gilt, dass ungeschoren davon kommt, wer nur stark genug vermummt ist und schnell genug wegläuft, wenn die mit vergleichsweise weniger gefährlichen Waffen kämpfende, und ständig dem Vorwurf der „Polizeigewalt“ und „übermäßigen Härte“ ausgesetzte Polizei vorrückt, reißen die Freizeit-Revolutionäre aus — vernünftigerweise.
Entsprechend müsste eine Erkenntnis aus diesem Juli-Wochenende sein, in Zukunft Spezialeinheiten früher einzusetzen, bevor Linksterroristen Stadtviertel besetzen, plündern und brandschatzen.

Die „Propaganda der Tat“ der Linksextremisten funktioniert anscheinend nur deshalb so gut, weil der Staat sich bei der Wahl der Mittel, mit denen er das Recht verteidigt, üblicherweise beschränkt.

Ein fundamentaler Rechtsgrundsatz lautet, dass das Recht dem Unrecht nicht zu weichen braucht. Dieser Rechtgrundsatz ist über die Jahre immer weiter aufgeweicht worden, mit Überlegungen zur Verhältnismäßigkeit von Gewaltanwendung gegenüber Rechtsbrechern. Von linker Seite wird auch nach der Gewalt in Hamburg so getan, als könne es irgendeine de-eskalierende Polizei-Taktik geben, die die Linksextremisten davon abhält, ihre Gewaltexzesse zu veranstalten. Aber jedem vernünftigen Beobachter dürfte jetzt klar sein, dass es eine solche Taktik nicht gibt, nicht geben kann. Denn diese Leute reisen an, um Gewalt auszuüben und Terror zu verbreiten. Es gibt keine Möglichkeit, sie davon abzuhalten, außer Gegen-Gewalt.

Ich denke, der G20-Gipfel könnte ein Wendepunkt sein, wo man überlegen muss, mit welcher Begründung man Extremisten, die Terror verbreiten wollen, eigentlich üblicherweise gewähren lässt, wenn man doch offensichtlich Mittel hat, die diesen Terror in kürzester Zeit zu unterbinden?
Offensichtlich ist ein konsequenter Schutz von Eigentum und Sicherheit und Rechten der Bürger möglich, wenn der Staat es will, und der Staat muss sich in Zukunft fragen lassen, warum er von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch macht und statt dessen Terroristen gewähren lässt.

Frau Merkel hat genialerweise den Bürgern in Hamburg Entschädigungen zugesagt, damit dem Staat und Olaf Scholz moralisch die Verantwortung für die Zerstörungen zugeschoben, und sich selbst und die Spezialeinheiten des Bundes als Retter aus der Not inszeniert.

Und alle Grünen und Linken und SPDler und auch die Medien, die die Gewaltorgien der Linken immer als linke Folklore gesehen und die Linksextremisten protegiert hatten, und auch jetzt noch als wahlweise als gar nicht so schlimm, irgendwie legitim, oder auch als „nicht wirklichlinks“ darstellten sind diskreditiert.

(Man nennt dieses Leugnen eines offensichtlichen Zusammenhangs auch „True Scotsman“)

Fazit: Die Autos von Erdogan und Trump haben nicht einmal einen Kratzer im Lack. Merkel hat die politischen Gegner dazu gebracht sich selbst als das Gegenteil von „Garanten innerer Sicherheit“ zu präsentieren. Es ist politischer Spielraum entstanden um die Befugnisse der Polizei noch etwas weiter auszuweiten und in Zukunft schneller, konsequenter und härter gegen als Demonstranten getarnte Linksterroristen vorzugehen. Zahlreiche Medien haben sich als vollkommen einseitig berichtend und mit dem Linksextremismus sympathisierend herausgestellt. Die Versicherungswirtschaft macht glänzende Umsätze. Schäuble borgt sich das Geld für den Wiederaufbau der vergleichsweise geringen Schäden in Hamburg nötigenfalls für Nullzinsen von der EZB. Und die Marktwirtschaft wird unter Beweis stellen, dass sie alle zerstörten Dinge in kürzester Zeit zum optimalen Preis liefern kann.

Es ist also ein Sieg für Merkel, den Konservatismus und die Marktwirtschaft auf der ganzen Linie.

Merkel hat wieder einmal alle politischen Gegner auf’s Kreuz gelegt und es sogar geschafft, internationale gewaltbereite Linksextremisten als Statisten und nützliche Idioten in ihrem großen Schauspiel „G20-Gipfel“ auftreten zu lassen.

Falls es stimmt, dass Merkel eine geniale Strategin ist. Vielleicht ist sie aber auch vollkommen unfähig und hat einfach nur Glück.

#FemaleFutureForce: Empowerment gegen Geld!

Frauen sind stark!

Sie können alles erreichen, was sie wollen!

Sie müssen nur an sich glauben!

Und: Sie sind nicht allein! Andere Frauen stehen an ihrer Seite um sie zu „empowern“.

Für Geld:


Female Future Force Kursangebot. Coaching schon ab nur 129,- €
Quelle: Screenshot von FemaleFutureForce.de
Beachten Sie auch die nicht-gegenderte Schreibweise bei „Top-Experten“(!)

Ja, Sie haben richtig gelesen, Feminismus ist heute auch ein Geschäft. Hunderte Frauen mit Ausbildung „Gender-Dingens“ tummeln sich heute auf dem Markt der SpeakerInnen, CoachInnen und RedakteurInnen, und wollen letzen Endes mit „Irgendwas mit Feminismus“ erfolgreiche Karrierefrauen werden. Das ist schwierig, und darum scheint man sich in diesem Lager nun auf das Abzocken verunsicherter junger Frauen zu verlegen.

Das Geschäftsmodell scheint ungefähr so zu sein:

Schritt 1: Den Frauen, die man angeblich „empowern“ will, einreden, dass die ganze Welt gegen sie sei, Patriarchat, Rape Culture, Gender-Irgendwas-Gaps, et cetera (…)

Schritt 2: Kurse anbieten, in denen die auf diese Weise verunsicherten jungen Frauen „empowered“, also wieder aufgebaut werden.

Schritt 3: Profit!

Ist das nicht irgendwie zynisch? Ist das die sogenannte „Frauensolidarität“? Ist es feministisch, anderen Frauen das Geld aus der Tasche zu ziehen? Ist das Ausnehmen von Frauen im Namen des Feminismus ein nachhaltiges Geschäftsmodell?

Mich erinnert das ein wenig an Bootcamps, Sekten, Scientology… wer erfolgreich sein will, muss nur ein paar Kurse machen bzw. dem Guru Geld geben, um sein wahres Potenzial entfalten zu können. Und wer als Frau etwas erreichen will, der muss mit Coaching seine feministischen Superkräfte freischalten lassen.

Bei der FemaleFutureForce sind natürlich die Einstiegspreise günstiger; Merchandise, mit dem man sich selbst als verunsichertes Mädchen mit Bedarf an feministischen Talismanen outen kann, gibt es schon für wenige Euros. Und mit einem Female-Future-Force-Pin in Rosé-Gold prallen Mikroaggressionen sicher einfach an der Besitzerin ab…

Das feministische Empowerment-Coaching erinnert mich irgendwie auch an Pickup-Trainings. Beim Feminismus-Coaching hat man verunsicherte Frauen, beim Pickup-Training verunsicherte Männer. Bei beiden Trainings lernt man tolle Psycho-Tricks um seine Ziele zu erreichen und muss Geld zahlen. Bei beiden Trainings lernt man, sich gegenüber dem anderen Geschlecht durchzusetzen. Nachher ist man in beiden Fällen zufrieden und erfolgreich. Klar, inhaltlich sind die Ziele dieser Trainings nicht vergleichbar, aber das Prinzip „Heilsversprechen gegen Geld“ ist identisch.

Angesichts des Vorstoßes des Feminismus in das Coaching-Business scheint mir, es gehen langsam die Pfründe in der öffentlichen Verwaltung aus. So dass sich nun Frauen mit „Gender“-Ausbildung tatsächlich in der freien Wirtschaft nach Jobs umsehen müssen. Und was fällt ihnen als erstes ein? Dienstleistungen ohne nachweisbaren Nutzen anbieten; andere Frauen abzocken! Feminismus Galore!

Angeblich sollen doch auch Männer vom Feminismus ganz arg profitieren können… ist es da nicht merkwürdig, dass es keine feministischen Kurse für Männer im Angebot der FemaleFutureForce gibt? Dabei müsste das feministische Expertenwissen für die vielen unwissenden Männer im Land doch Gold wert sein. ((Sarkasmus!))

Frau Stokowski fordert: Steuern erhöhen und Care-Arbeit weiter entwerten!

Margarete Stokowski fordert, die Steuern zu erhöhen und Care-Arbeit weiter zu entwerten.

So kann man jedenfalls ihren Artikel zum Ehegatten-Splitting interpretieren, wenn man nicht ihrer radikalfeministischen Lesart folgen mag, nach der das Ehegattensplitting ein Instrument des Patriarchats[tm] ist, dass allein darauf zielt, Frauen zu unterdrücken.

Was uns zur Frage bringt: Was ist dieses Ehegattensplitting überhaupt?

In einer Ehe gibt es die sogenannte Zugewinngemeinschaft. Das heißt, alle Einkünfte der Partner gehören beiden zu gleichen Teilen ((Ausnahme: Ehevertrag)). Das gibt den Partnern meiner Ansicht nach eine gewisse Autonomie, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und selbst zu regeln, wer in der Partnerschaft welche Aufgaben übernimmt.

Um diese Autonomie tatsächlich zu ermöglichen, werden die Einkünfte der Partner gemeinsam veranlagt, das heißt: Erst zusammengerechnet und dann versteuert. Das zu versteuernde Einkommen V(x) von A und B V(A+B) ergibt sich als V(a) + V(B).
Nun haben wir ein progressives Steuersystem, wo der Steuersatz abhängig vom zu versteuernden Einkommen V(x) steigt. Das bedeutet, dass mit steigendem Einkommen ein steigernder Steuersatz fällig wird.

Eine Modellrechnung (hypothetische Steuersätze und Freibeträge): Wenn V(A) = 100.000 ist und V(B) = 0, dann zahlt A für die ersten 20.000 Steuern nichts (Freibetrag), für die nächsten 30.000 vielleicht 15%, und für die weiteren 50.000 bis zu den 100.000, wegen der Progression im Steuersystem, 30%; B zahlt natürlich nichts. Der Gesamtsteuerbetrag sind dann 30.000 * 0.15 + 50.000 * 0.3 = 19.500.
Wenn aber V(A) = 50.000 und V(B) = 50.000, dann zahlen beide den gemäßigten Steuersatz von 15% auf ihre 30.000€ über dem Freibetrag, das sind dann 9.000, also 10.500€ weniger als die Partner mit dem ungleich verteilten Einkommen.
Nach Steuern hat dann das Paar mit den gleichverteilten Einkommen mehr Geld übrig als das Paar mit ungleich verteilten Einkommen.

Dieses System (ohne Ehegattensplitting) würde also die Partnerschaften benachteiligen, wo ein Partner viel verdient und einer wenig oder auch nichts. Am besten dastehen würden Partnerschaften, wo beide Partner genau gleich viel verdienen.

Und das ist genau das, was Feministinnen wie Margarethe Stokowski wollen: Sie wollen diese Steuerungswirkung, die Paare dazu drängt, beide gleich wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Sie wollen die Autonomie von Partnern, selbst zu bestimmen, wer in der Partnerschaft welche Rolle spielt, zerstören. Denn der Genderfeminismus hofft, mittels des Steuersystems eine Gesellschaft herbeizwingen zu können, wo Männer und Frauen Erwerbs- und andere Arbeit jeweils zu gleichen Teilen übernehmen.

Nun gibt es aber das sogenannte Ehegattensplitting, bei dem so getan wird, als ob beide Partner gleich viel Einkommen erzielt hätten (was im Rahmen des Modells der Zugewinngemeinschaft nur folgerichtig ist), bevor die Steuern berechnet werden. Dadurch werden beide Einkommen nach dem gleichen, in der Progression unten liegenden, niedrigen Steuersatz besteuert und beide Freibeträge können voll ausgenutzt werden.

Was würde es nun bedeuten, das Ehegattensplitting abzuschaffen?

Erstmal natürliche eine Steuererhöhung für alle Paare, bei denen V(A) nicht gleich V(B) ist.

Und außerdem — Überrschung! — eine Entwertung der sogenannten Care-Arbeit, die der weniger verdienende Partner leistet.

Denn durch das Ehegattensplitting wird bei Paaren, wo ein Partner Vollzeit arbeitet und einer nicht oder Teilzeit, die Care-Arbeit des weniger Erwerbs-arbeitenden Partners durch den Steuervorteil für das Einkommen des mehr arbeitenden Partners rechnerisch indirekt honoriert. Oder anders gesagt: Wegen des Ehegattensplittings kann es sich das Paar leisten, dass ein Partner Care-Arbeit leistet, weil die Mehr-Erwerbs-Arbeit des anderen Partners genau so viel Einkommen nach Steuern ergibt wie wenn der Care-arbeitende Partner auch Erwerbsarbeit betriebe.

Ohne das Splitting hingegen würden alle Partnerschaften durch Steuern bestraft, wo die Einkommen ungleich verteilt sind, denn jeder Euro, den ein Partner mehr verdient als der andere, würde stärker besteuert.
Beide Partner würden als Einzelkämpfer gerechnet, die Solidarität in der Partnerschaft, die Autonomie bei der Aufgabenverteilung in der Partnerschaft, die Idee der Zugewinngemeinschaft, all das würde durch die Abschaffung des Splittings zerstört. Care-Arbeit würde nicht weiter durch den arbeitenden Partner und dessen Steuervorteil „quersubventioniert“, sondern wäre nur noch reines Verlustgeschäft. Menschen würden womöglich vermehrt darauf achten, Partner mit ähnlicher Wirtschaftskraft zu heiraten, denn es gäbe ja keinen ausgleichenden Effekt durch den Splitting-Vorteil mehr.
Klassen-Grenzen würden damit zementiert, die soziale Durchlässigkeit der Gesellschaft verringert.

Feministinnen vom Schlage einer Margarethe Stokowski ist das natürlich egal. Sie wollen ja eine Gesellschaft, in der der Staat Frauen und Männer aktiv in eine gleichartige Rolle zwingt, denn sie glauben, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen seien nicht Veranlagung und Neigung und individueller Entscheidung geschuldet, sondern von einem „Patriarchat“[tm] erzwungen.

Darum kämpfen sie so fanatisch gegen das Ehegattensplitting, ohne auch nur über mögliche negative Seiteneffekte nachzudenken. Denn es ist ihre Hoffnung, dass sich, wenn der Staat erstmal ein paar Jahrzehnte lang eine möglichst gleiche Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern erzwungen hat, herausstellen werde, dass die Geschlechterunterschiede tatsächlich sämtlich nur anerzogen seien.

Kollateralschäden wie die Entwertung von Care-Arbeit auf dem Weg zu diesem Ziel sind Ihnen — trotz aller Beteuerungen, sie wollten Care-Arbeit honorieren &mdash egal.
Das zeigt sich beim Kampf gegen das Ehegattensplitting, und das hat man ja schon beim Widerstand gegen das Betreuungsgeld gesehen, das Care-Arbeit honorieren sollte. Frauen und Männer gesellschaftlich gleichzuschalten, Frauen in die Erwerbsarbeit zu zwingen und Männer in mehr Care-Arbeit, ist für diese Feministinnen wichtiger als Care-Arbeit tatsächlich zu vergüten.

Christian Schmidt von AllesEvolution hat auch etwas zum Thema geschrieben.

Frau Stokowski, Hobbies als Arbeit, und der Gender Commute Gap

Es ist kein Geheimnis, dass ich Frau Stokowskis feministische Artikel-Serie im Spiegel nicht besonders mag.

Das liegt vor allem daran, dass diese Artikel schlicht schlecht sind. Es geht immer nur darum, den Confirmation Bias ihrer feministischen Leserschaft zu füttern.

Dieses mal hat sich Frau Stokowski ihr Zeilenhonorar ganz besonders redlich (Ironie!) verdient.

Sie schreibt in einem Artikel, der sich mit den Ergebnissen des 2ten Gleichstellungsberichtes der Bundesregierung beschäftigt:

Die Expertinnen und Experten, die diesmal an dem Bericht gearbeitet haben, stellen unter anderem fest, dass Frauen in der unbezahlten Betreuung von Kindern oder anderen Angehörigen gut anderthalbmal so viel Zeit aufbringen wie Männer, im Schnitt ein Unterschied von 87 Minuten pro Tag.

Wie der gute Herr Danisch bereits vier Tage vor dem Erscheinen von Frau Stokowskis Artikel bemerkt hatte, kann man diese Aussage durchaus mal nachrechnen und plausibilisieren.

Wenn Frauen 87 Minuten am Tag länger im Haushalt arbeiten als Männer, und Frauen 1,5 mal so lang im Haushalt arbeiten wie Männer, dann sind diese 87 Minuten ein Drittel der Zeit, die Frauen im Haushalt arbeiten, bzw. die Hälfte der Zeit, die Männer im Haushalt arbeiten.
Also arbeiten Frauen am Tag 261 Minuten unbezahlt, das sind 4 Stunden und 21 Minuten, und Männer 174 Minuten, das sind 2 Stunden und 54 Minuten. Zusammen wären das 7 Stunden und 15 Minuten, also ein ganzer Arbeitstag. Und da fragt man sich: Welche unbezahlte Arbeit dauert denn fast einen ganzen Arbeitstag, und zwar täglich, auch am Wochenende? Das scheint nicht sehr plausibel. Gerade bei immer mehr Kinderbetreuung und immer mehr Singles.

Interessanterweise lesen wir dann im zweiten Gleichstellungsbericht auf Seite 39, rechts oben, tatsächlich:

Für die unbezahlte Arbeit werden beim Gender Care Gap die Tätigkeiten der Haushaltsführung (einschließlich Reparaturarbeiten, Gartenpflege, Sorge für Tiere), Pflege und Betreuung von Kindern und Erwachsenen sowie ehrenamtliches Engagement und informelle Hilfen für andere Haushalte einbezogen – jeweils einschließlich der dazugehörigen Wegezeiten.

Das heißt also, das Hobbies wie Gartenpflege oder Beschäftigung mit Tieren oder auch „ehrenamtliches Engagement“ in die sogenannte „Care Arbeit“ eingerechnet werden. Wenn Frauen also mit ihrem Hund Gassi gehen oder Hobbies nachgehen, kriegen sie unbezahlte „Care-Arbeits-Minuten“ angerechnet. Kein Wunder also, dass Frauen hier 87 Minuten mehr erreichen als Männer.

Nur taugt die Tatsache, dass Frauen Hobbies nachgehen, während Männer arbeiten, natürlich wenig als Anlass für feministische Empörung.
Jetzt hatten alle gedacht, Frauen pflegen im Schnitt 87 Minuten am Tag Angehörige oder helfen Kindern bei den Hausaufgaben, und nun stellt sich heraus, dass sie vielleicht auch nur ihre Bonsais schneiden oder die Katze streicheln und dafür nach den Kriterien der Bundesregierung „Care-Minuten“ angerechnet bekommen.

Klar, dass Frau Stokowski diesen interessanten Sachverhalt im Qualitätsmedium Spiegel Online nicht erwähnt.

Wenn man jetzt noch in Betracht zieht, dass laut dem 2ten Gleichstellungsbericht Männer in der Woche 25 Stunden Erwerbsarbeit leisten, Frauen 16 Stunden, dann arbeiten Männer (über die Woche, inklusive Wochenende, gemittelt) täglich 9h / 7 = 77 Minuten länger bezahlt als Frauen. Das bedeutet: Frauen „arbeiten“ 87 Minuten – 77 Minuten, also ganze 10 Minuten länger pro Tag als Männer. Wenn man dann allerdings den Gender commute gap einrechnet, nachdem Männer in Deutschland im Schnitt einen 15 Minuten längeren Arbeitsweg als Frauen haben, der aber anscheinend nicht in die Erwerbsarbeitsminuten der Männer eingerechnet wird, dann haben Frauen täglich 5 Minuten mehr Freizeit als Männer, auch wenn man ihnen die Garten- und Tierpflege und weitere Hobbies als „unbezahlte Arbeitszeit“ anrechnet.
Zieht man die Hobby-Minuten vom Zeitbudget der Frauen ab und rechnet den Männern den Arbeitsweg an, haben Männer wahrscheinlich täglich nicht nur 5 Minuten, sondern eine oder zwei Stunden weniger Freizeit als Frauen.

Da geht sie dahin, die Geschlechter-Ungerechtigkeit!

Aber diese Dinge unterschlägt Frau Stokowski natürlich, weil sie nicht in ihr Weltbild und ihre Artikelserie gepasst hätten.
Und offenbart dann am Ende des Artikels nochmal, dass Sie weiterhin nicht verstanden hat, dass das Ehegattensplitting die (Über-)Kompensation für die gemeinsame Veranlagung von Verheirateten ist, und sie eigentlich nicht das Ehegattensplitting abschaffen will, sondern die das Splitting notwendig machende gemeinsame Veranlagung.

Wenn man als feministisches One trick pony, das die feministische-Aufrege-Artikel-Welle totreitet, auf „Steuerkompetenz“ machen will, dann sollte man vielleicht doch wenigstens wissen, worüber man eigentlich redet.

Doppeleinhörner für die Stigmatisierung und Ausgrenzung „falscher“ Meinungen

Auf Twitter hat das „Ministerum für alle außer Männer“, auch BMFSFJ genannt, eine weitere gut gemeinte Initiative finanziert (angeblich mit 60.000€), die mittels des Accounts @Doppeleinhorn gegen sogennaten „Hatespeech“ (Hassrede) kämpfen soll.

Das ist wie gesagt auch alles sehr gut gemeint, doch leider verbreitet der Account rechtlich falsche Ansichten darüber, was von der Meinungsfreiheit gedeckt ist, und was nicht.

Zwar ist Beleidigung strafbar, aber nur auf Antrag desjenigen, der beleidigt wurde. Zwar ist Bedrohung und Volksvernetzung strafbar, aber was unter diesen Straftatbestand fällt, entscheidet in einem Rechtsstaat ein Gericht, und nicht ein „Doppeleinhorn“, und — sofern das unsägliche NetzDG von Unrechtsminister Heiko Maas nicht durchkommt — auch nicht private Firmen.

Die Mission des „Doppeleinhorn“s ist es ironischerweise auch nicht, Meinungsfreiheit zu stärken, sondern diejenigen, die unangenehme, nicht erwünschte Meinungen äußern, auszugrenzen, indem man sie als „Hate-Speech-Verbreiter“ brandmarkt und ihre Meinung als „böse“ und „falsch“ labelt.

Das ist genau das Gegenteil der Förderung von Meinungsfreiheit, denn die Meinungsfreiheit ist gerade und vor allem für die Meinungen da, die niemand hören will und die dumm, falsch und moralisch fragwürdig sind bzw. dafür gehalten werden. ((So Sachen wie dass die Welt eine Kugel ist oder auch die Russen ihre Kinder lieben))

Das „Doppeleinhorn“ bekämpft also den liberalen Rechtsstaat und die Rechtsordnung, die zu verteidigen es behauptet. Und das finanziert von einer Bundesbehörde!

Gerade der Staat, die Regierung sollten neutral sein und sich keine moralischen Urteile darüber erlauben, was die Staatsbürger tun.
Die Regierung sollte das rechtsstaatliche, liberale System verteidigen und die Bürger in Ruhe lassen. Die Grundrechte sind ja gerade von ihrem Wesen her Abwehrrechte gegenüber dem Staat, damit dieser seinen Bürgern Freiheit lässt.
Aber anstatt diese Abwehrrechte zu respektieren und den Bürgern ihre Freiheit zu lassen, beauftragt die Regierung Dritte, die das Volk gängeln und in die richtige Richtung „nudgen“ sollen, hetzt alberne Doppel-Einhörner auf die Menschen, und versucht Gesetze zu schaffen für eine privatisierte Zensurinfrastruktur ohne Möglichkeit einer Verteidigung.

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das legal ist, zumindest halte ich es für ein extrem fragwürdiges Verhalten für eine Regierung einer liberalen rechtsstaatlichen Demokratie.

Frau Merkel, feuern Sie Herrn Maas und pfeifen Sie Frau Barley zurück und beenden Sie die unwürdigen Kampagnen und Gesetzesvorhaben ihrer Minister und Ministerinnen, die die Verfassung und ihren Geist mit Füßen treten.

Die (lächerliche) Aufregung um die „Wannacry“-Attacke

Es tut mir ja herzlich leid, aber der mediale Eiertanz um die „Wannacry“-Attacke zeigt vor allem exemplarisch, dass mediale Aufmerksamkeit Hype-Zyklen folgt und IT-Kompetenz in Medien und Politik spärlich gesäht ist, denn: Jeder Otto-Normal-Verbraucher, der die Standard-Einstellungen eines einigermaßen aktuellen Windows benutzt und sein LAN hinter einem Router in Standardkonfiguration „versteckt“, war vor dem Angriff zweifach geschützt. Also vor allem alle Ottonormalverbraucher.

Nur Systeme, die von absolut unterbesetzten, unterfinanzierten oder auch unterbelichteten Profis administriert wurden, konnten überhaupt angegriffen werden, weil nur die möglicherweise aus irgendwelchen Gründen SMB-Port offen lassen, und nur wer keine Backups hat (was bei Profis ebenfalls nicht vorkommen sollte) konnte überhaupt geschädigt werden.

Tatsächlich sollten wir möglicherweise eher dankbar sein, dass Hacker-Attacken Firmen mit mieser IT-Sicherheit aus dem Markt drängen können und sich Investitionen in IT-Sicherheit für Firmen auszahlen, die diese getätigt haben.

Denn jegliche Forderungen nach mehr IT-Sicherheit aus der Politik sind zum Scheitern verurteilt, es sei denn, man wollte eine Art „Deutschland-Firewall“ mit Opt-Out nur für diejenigen etablieren, die wissen, was sie tun, oder eine Art Zwangs-IT-TÜV einführen.

Die re:publica, Frau Stokowski, #SPON und die „Linke Liebe“

Frau Stokowski, Berufsfeministin vom Spiegel, schreibt in einem Artikel namens Mal ein guter Trend aus Berlin (Untertitel: Mit Liebe gegen Rechts), die re:publica, die in Berlin stattfindet, habe einen Trend erschaffen, mit Liebe und Solidarität gegen „Rechts“ zu kämpfen.

Die ersten vier Absätze widmet Frau Stokowski der Selbstvergewisserung der Linken, alles richtig gemacht zu haben, regt den ((anscheinend selbst dazu nicht in der Lage seienden)) Leser zum Nachdenken an, und schindet ganz nebenbei noch Zeilen für ihr Honorar — scheint mir.

Aber dann geht es langsam los:

Sie [die Rechten] schaffen es immer wieder, Leute zu verarschen und so zu tun, als sei die Gleichheit, die Linke meinen, in Wirklichkeit Gleichmacherei, und als sei die Freiheit, die wir meinen, in Wirklichkeit Orientierungslosigkeit.

Frau Stokowski will hier suggerieren, mit Gleichmacherei und Orientierungslosigkeit habe die Linke kein Problem.
Oder in ihren Worten: Sie will uns verarschen.

Denn Gleichheit kann mehrere Dinge bedeuten. Gleichheit vor dem Gesetz bzw. Chancengleichheit (wofür — nicht ohne Grund — die FDP steht, und nicht die Linke), oder Ergebnisgleichheit. Die Linke setzt sich traditionell eher für Ergebnisgleichheit ein. Und diese versucht sie durch Gleichmacherei zu erreichen; denn nichts anderes sind Umverteilung und Quotierung, also die Maßnahmen, die die Linke sehr häufig in immer neuen Varianten fordert.

Und was die Freiheit angeht, so hat die Linke ebenfalls ernste Probleme.

Es ist allerdings nicht so, dass „linke Freiheit“ Orientierungslosigkeit bedeutet. Tatsächlich hat die Linke sehr genaue Vorstellungen davon, wie Menschen sich richtig verhalten sollten, nämlich indem sie wenig Fleisch essen, „Awareness“ zeigen, und sich „solidarisch“ verhalten. Und an diesem Ideal sollen sich gefälligst alle Menschen orientieren.

Mit dieser Vorstellung des richtigen Verhalten hat die Linke implizit eine Art „linke Leitkultur“ im Hinterkopf, und sie will die dazugehörigen, im Kern spießig-deutschen Verhaltens-Regeln politisch durchsetzen. Und das hat mit Freiheit natürlich nur noch wenig zu tun.
Darum scheut sie sich auch, dieses auf Konformität ausgerichtete System mit dem Ziel, alle Menschen dazu zu bekehren, als (reichlich kleinkarierte) Kultur zu begreifen.
Es ist einigermaßen absurd: Es gibt ganz klar bestimmte Werte einer linken Ideologie, die die Linke durchsetzen will, und deren Durchsetzung sie auch aktiv betreibt. Aber die Linken sehen das nicht als „Aufzwingen“ ihrer Werte, denn sie glauben, jeder Mensch, der guten Willens sei, müsse durch „Einsicht“ an den Punkt kommen, wo er sich freiwillig den linken Werten unterordnet. Für jeden, der diesem Dogma anhängt muss, wer nicht links ist, irgendwie „kaputt“ im Kopf sein.

Und genau diesen Gedanken hat Frau Stokowski wohl auch im letzten Absatz:

Wenn Rechte von Liebe sprechen, dann sprechen sie von Heimatliebe, von schönen deutschen Landschaften mit paarungswilligen Paarhufern und Kulturerzeugnissen wie… Wurst. Oder meinetwegen Schiller-Gedichten und Pünktlichkeit. Sie müssen es so abstrakt halten, sie können sich nicht auf Menschen beziehen, weil sie dann ganz schnell wieder Grenzen ziehen müssten.

Das heißt also:

Wer die falsche politische Einstellung hat, der soll laut Frau Stokowski nicht zu bestimmten Emotionen in der Lage sein. Sogenannten „Rechten“ soll eine wichtige menschliche Qualität fehlen. Sie sind also, suggeriert Frau Stokowski, kaputt, defizitär, keine vollwertigen, keine richtigen Menschen.

Das ist ungeheuerlich, weil sie damit den politischen Gegner entmenschlicht. ((Das ist nicht weniger als die erste Stufe in einem Prozess, der über ein Apartheidsystem bis zu Auslöschung des Gegners führen kann. Denn wer keine Emotionen hat, wer kein Mensch ist, der verdient auch kein Mitleid, den kann man gnadenlos bekämpfen, der ist ein Objekt, das weg kann.))

Ob man beim Spiegel weiß, was für menschenverachtenden Unsinn scheinbar harmlose Kolumnistinnen in ihren Glossen unter sich lassen?

Ich jedenfalls verzichte gern auf diese „Linke Liebe“, mit der man uns aus Berlin beglücken will.

Denn die „Linke Liebe“ gilt nur denen, die die „richtige“ Gesinnung haben. Und nicht denen, die keine Menschen sind, weil sie nicht richtig denken und darum auch nicht richtig lieben können.

Diese fehlerhaften Menschen versucht man dann erst mit „Informationskampagnen“ für sich zu gewinnen. Und wenn das nicht klappt, weil die Menschen sich weigern, ihre Entscheidungsfreiheit gegen die „Freiheit der Linken“ ((Das heißt, ein Leben nach den Regeln der linken Ideologie, z.B. Sozialismus)) einzutauschen, wird dann versucht, mit kleinkarierter Kontrolle, Zensur und Zwang konformes Verhalten zu erzwingen.

Das gab es auf deutschem Boden übrigens schon einmal. Ich übergebe darum das Wort an den Genossen Mielke, der sein Leben lang mit „Linker Liebe“ für die „Linke Freiheit“ gekämpft hat: