Das Bundesforum Männer „hilft“ in der Corona-Krise

Das Bundesforum Männer ist ein vom Ministerium für alle außer Männer finanzierter Dachverband, in dem Organisationen gebündelt sind, die „Männerarbeit“ machen.

Dass es sich bei diesem Verband um eine Mogelpackung handelt, die Männern die Illusion vermitteln soll, die Politik interessiere sich jetzt auch für Männerrechte, hat sich heute wieder exemplarisch gezeigt.

Bezeichnend ist, wie das Merkblatt „Survival-Kit für Männer unter Druck“ aufgebaut ist:

Vorwort (noch vor dem ersten richtigen Punkt):

Die wichtigste Botschaft an Männer ist also: Nicht prügeln!
Irgendwie scheint das für die MacherInnen des Merkblatts der erste Gedanke zu sein — Gewalt, die von Männern ausgeht.

Letzter Punkt:

Die unwichtigste Botschaft ist: Wenn es Dir selbst schlecht geht, suche Unterstützung!

Da es keine öffentlich finanzierten Schutzwohnungen etc. für Männer gibt, ist der letzte „Tipp“ tatsächlich und buchstäblich das Letzte, ein bitterer Scherz auf Kosten derjenigen Männer, die tatsächlich Hilfe brauchen und im Zweifel im Obdachlosenasyl oder auf der Straße landen. Oder die beim „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ anrufen müssen, weil es kein Hilfetelefon für Männer gibt.

Und diese Reihung zeigt auch, dass die Möglichkeit, dass ein Mann Opfer von psychischer und physischer Gewalt werden könnte, das allerletzte ist, woran das „Bundesforum Männer“ denkt. Das Wichtigste ist, dass Männer nicht losprügeln sollen.

Alle anderen Tipps drehen sich übrigens auch darum, wie Männer sich bitteschön selbst unter Kontrolle halten können. Das ganze Faltblatt ist eine einzige Unterstellung, dass Männer von Natur aus gewalttätig sind und jederzeit – unter Drogen etc. – zuschlagen könnten.

Es geht gar nicht um die Probleme von Männern oder darum, wie Männer die Krise überleben, es geht um Männer als potenzielle Prügler, und darum, dass Frauen und Kinder die Krise trotz der Existenz dieser tickenden Zeitbomben unbeschadet überstehen sollen.

Das Bundesforum Männer zeigt sich hier als Organisation, die ihren Veröffentlichungen das (radikalfeministische) Narrativ zugrunde legt, dass Männer keine richtigen Mitmenschen, sondern grundsätzlich vor allem ein Problem sind — emotional gestört, gewalttätig und kommunikationsunfähig — das irgendwie unter Kontrolle gehalten werden muss.
Das Bundesforum zeigt sich als eine Institution, die es als ihren Auftrag sieht, als Männerpolitik gelabelte radikalfeministische Frauenpolitik zu machen, anstatt Männern tatsächlich eine Stimme zu geben, und tatsächlich Partei für Männer zu ergreifen.

Die Idee, einen als Männerrechtler-Dachverband gelabelten Verband zu gründen, der tatsächlich nur aus feministischen Gruppen besteht und finanziell vom Frauenministeriums abhängig ist, an sich finde ich schon ziemlich dreist.

Aber wenn man sowas schon macht und hofft, Fake-Männerrechtler so als einzige legitime Männervertreter auf Bundesebene ausgeben und tatsächliche Männerrechtler draußen halten zu können, dann sollte man keine ganz so plumple PR machen, die nur so trieft vom Vorurteil, dass alle Männer (außer den Gender-WissenschaftlerInnen, die das Merkblatt ausgedacht haben, natürlich) quasi Kleinkinder sind, geballte soziale und emotionale Inkompetenz, nur mit mehr Körperkraft, und entsprechend der pädagogischen Kontrolle durch z.B. feministische Handreichungen bedürftig.

Das Verbreiten dieses im Kern männerfeindlichen Pamphlets hat natürlich auch etwas Gutes: Die Pseudo-Männerrechtler-Organisation „Bundesform Männer“ wird als die fünfte Kolonne des Radikalfeminismus entlarvt, die sie ist.