António Guterres (UN-Generalsekretär) zum Weltfrauentag.

Die Ungleichheit der Geschlechter ist die überwältigende Ungerechtigkeit unserer Zeit und die
größte Herausforderung für die Menschenrechte. Dabei bietet Geschlechtergleichheit Lösungen für die schwierigsten Probleme unserer Zeit.

Das ist falsch. „Geschlechtergleichheit“ ist utopischer Unsinn, den niemand will. Und dass die Geschlechter faktisch verschieden sind, ist auch keine Ungerechtigkeit. Die Menschenrechte gebieten Gleichberechtigung der Geschlechter; diese ist in den meisten freiheitlichen Demokratie bereits gegeben.

Es geht um eine grundlegende Machtfrage. Jahrhunderte der Diskriminie-
rung und des tiefverwurzelten Patriarchats haben in unserer Wirtschaft und
unseren politischen Systemen ein gewaltiges Ungleichgewicht der Geschlechter
entstehen lassen.

Das ist falsch. Jahrhundertelang hatten die meisten Menschen, Männer und Frauen, keine wirklichen Rechte, keine großen Wahlmöglichkeiten im Leben. Dass Männer für ihr Land sterben durften, während Frauen Kinder zu bekommen hatten, war früher quasi unumgänglich. Allerdings sind die Verhältnisse vor 100 Jahren heute generell nicht mehr relevant für die aktuelle politische Debatte. Merkwürdig also, dass Feministen sie als eine Art „Erbschuld“ in jedem Artikel bemühen müssen.

Frauen werden noch immer von Führungspositionen ausge-
schlossen. Frauen, die in der Offentlichkeit stehen, werden Ziel von Hass, Be-
drohungen und Mobbing, online wie offline.

Den Eindruck zu erwecken, Frauen wären besonders benachteiligt, ist unseriös. Frauen haben alle Rechte und Möglichkeiten, aber nur wenigen steht der Sinn, eine 70-Stunden-Woche zu haben und Vorstand zu werden. Frauen gründen seltener und verfolgen ihre Karriere weniger hartnäckig. Entsprechend ist der Anteil an Führungspositionen geringer.
Auch und gerade Männer, Politiker und Manager, werden Ziel von Hass und Bedrohungen, Online wie Offline. Von einer verletzten oder getöteten Politikerin habe ich fast noch nie gehört. Die Zahl der aus politischen Gründen getöteten oder verletzten männlichen Politiker (Schäuble, Lübcke, Hollstein) und Manager (Schleyer, Karry hingegen ist beachtlich. Auch Drohungen gibt es immer wieder, z.B. gegen Joe Kaeser.
Tatsächlich werden Männer online in ähnlichem Maße, und offline offensichtlich stärker bedroht bzw. häufiger tatsächlich tätlich angegriffen als Frauen.

Frauen und Mädchen kämpfen seit Jahrhunderten gegen Frauenfeindlich-
keit und dagegen, dass ihre Errungenschaften unbeachtet bleiben.

Die Errungenschaften von Frauen bleiben nicht unbeachtet. Marie Curie, Jean d’Arc, Katharina die Große, Anne Frank, Sophie Scholl, Hildegard von Bingen — das Patriarchat scheint Frauen durchaus Plätze in der Weltgeschichte zu gönnen.

Sie werden lächerlich gemacht, da sie angeblich hysterisch oder hormonell gesteuert sind.
Sie werden nach ihrem Aussehen beurteilt.

Männer werden auch als hormonell gesteuert lächerich gemacht, und nach ihrem Aussehen beurteilt.
Zumindest die Körpergröße hat erheblichen Einfluss auf Karrieremöglichkeiten und Erfolg bei Frauen.
Dass Menschen nach ihrem Äußeren beurteilt werden, scheint ganz normales menschliches Schicksal zu sein.

Sie sind Zielscheibe endloser Mythen und Tabus rund um ihren Körper.
Sie werden täglich mit Sexismus und männlicher Besserwisserei konfrontiert
und als Opfer dafür auch noch verantwortlich gemacht.

Mythen und Tabus rund um den weiblichen Körper werden mehrheitlich von Frauen tradiert. Sexismus und Besserwisser treffen auch Männer. Und was das sogenannte „Victim Blaming“ angeht: Wer eine Frau (nachdem etwas passiert ist) beschuldigt, an einem Verbrechen schuld zu sein, weil sie es provoziert habe, betreibt Victim-Blaming. Wer aber im Vorhinein einer Frau rät, in bestimmten Situationen Vorsicht an den Tag zu legen bzw. auf verbale, non-verbale und textile Signale sexuellen Interesses zu verzichten, die es zweifelsohne gibt, der regt lediglich dazu an, als Frau Risikomanagement zu betreiben, also Risiken abzuschätzen und nötigenfalls Maßnahmen zur Abwendung von Gefahren zu ergreifen. Das hat nichts mit Victim-Blaming zu tun, sondern mit Eigenverantwortung in einer nicht-perfekten Welt, in der Risiken existieren.

Die Machtlücke hindert uns daran,
die Herausforderungen und Bedrohun-
gen zu meistern, denen wir gegenüber-
stehen. Nehmen wir die Ungleichheit
beim Gehalt., Frauen verdienen 77 Cent
für jeden Dollar, den Männer verdie-
nen. Die neuesten Untersuchungen des
Weltwirtschaftsforums besagen, dass es
257 Jahre dauern wird, um die„Liicke zu
schließen.

Wieder der Unsinn mit dem Gender Pay Gap, der lediglich den Unterschied zwischen dem Median-Gehalt aller Frauen und Männer angibt, ohne unterschiedliche Ausbildung, unterschiedliche Erfahrung, unterschiedliche Positionen etc. zu berücksichtigen.
Der bereinigte Gender Pay Gap ist minimal bzw. nicht mehr vorhanden. Wenn es damit weitergeht, dass Jungen in der Schule zurückfallen und seltener studieren, wir es in weniger als 50 Jahren einen umgekehrten Gap geben.

Mittlerweile leisten Frauen
und Mädchen täglich etwa zwölf Milliarden Stunden unbezahlte Pflegearbeit,
die in den wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen einfach nicht berücksichtigt wird. Wenn wir eine faire Globalisierung erreichen wollen, die allen dient, müssen wir unsere Politik auf Statistiken stützen, die die wahren Beiträge
von Frauen berücksichtigen.

Welche pragmatische Forderung könnte sich hier ergeben? Oder sollte hier nur einfach nochmal die Mär vom Gender-Care-Gap breitgetreten werden?

Die Digitaltechnik ist ein weiteres Beispiel. Das mangelnde Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern an den Univer-
sitäten, Start-ups und Silicon Valleys ist zutiefst besorgniserregend. Diese Technologiezentren prägen die Gesellschaf-
ten und Volkswirtschaften der Zukunft; wir können nicht zulassen, dass sie die
männliche Dominanz zementieren.

Solange Frauen sich lieber für Gender-Studies einschreiben, um darüber zu lamentieren, dass zu wenige Frauen STEM-Studiengänge studieren, anstatt es selbst zu machen, wird sich nichts ändern. Es liegt an den Frauen, hier aus ihrer Komfortzone rauszukommen, statt die Gesellschaft mit ihrem Mimimi zu nerven.

Oder nehmen wir die Kriege, die unsere Welt verwüsten. Es gibt einen direk-
ten Zusammenhang zwischen der Gewalt gegen Frauen und Konflikten. Wıe eine Gesellschaft mit der weiblichen
Hälfte ihrer Bevölkerung umgeht, ist ein wichtiger Indikator dafür, wie sie andere behandeln wird. Selbst in friedlichen Ge-,
sellschaften sind viele Frauen in ihren eigenen vier Wänden in tödlicher Gefahr.

Gewaltaffinere Gesellschaften führen mehr Kriege, und üben mehr Gewalt gegen Frauen, aber auch gegen Männer aus. Männer sind noch immer 90% der Opfer von Gewalt.
Frauen sind in ihren eigenen vier Wänden vor allem durch tödliche Unfälle im Haushalt bedroht. Die Zahl der Morde an Frauen ist in Deutschland verschwindend gering, und häusliche Gewalt tritt zu ca 50% auch Männer. Die Legende, Frauen wären stärker bedroht als Frauen, ist genau das — eine Legende.

Es gibt sogar eine geschlechtsspezifische Kluft im Umgang mit der Klimakrise. Wırtschaftswissenschaftlerinnen und
Parlamentarierinnen sind eher als Männer bereit, eine umweltpolitische Strategie zu unterstützen.

Frauen verursachen durch ihren höheren Verbrauch von Kleidung und Schuhen und z.B. ihren höheren Konsum von Kosmetika mehr CO², Mikroplastik und Umweltbelastung als Männer. Von daher steht es ihnen gut an, sich hier auch stärker zu engagieren. Das macht Frauen nicht zu besseren Menschen. Vielmehr scheint es eine sexistische Pauschalisierung zu sein, was der Autor hier behauptet.

Schließlich ist die politische Repräsentation der deutlichste Beweis für das
Machtgefälle zwischen den Geschlechtern. Das Verhältnis von Mämiern und
Frauen in Parlamenten auf der ganzen Welt beträgt im Durchschnitt drei zu
eins. Doch je mehr Frauen in einem Parlament sind, desto mehr Innovationen und
Investitionen gibt es in Gesundheit und Bildung.

Das Geschlechterverhältnis in den Parlamenten spiegelt das Geschlechterverhältnis bereits auf Kreisverbandsebene der Parteien wider; meist ist sogar der Frauenanteil in den Entscheidungsgremien der Parteien höher als der Frauenanteil in der Partei. Daraus lässt sich gerade keine Benachteiligung von Frauen ableiten.
Auch die Korrelation zwischen Frauenanteil, Innovation und Investitionen in Gesundheit und Bildung muss keine Kausalität sein.
Ich nehme eher an, in modernen Gesellschaften mit hoher Innvovation gibt es genug Geld für Investitionen in Gesundheit und Bildung und auch mehr Frauenförderung. Nicht umgekehrt.

Es ist kein Zufall, dass die Regie-
rungen, die den wirtschaftlichen Erfolg
neu definieren, um das Wolhbefinden
der Bevölkerung und Nachhaltigkeit ein-
zubeziehen, von Frauen geführt werden.

Sexistische Scheiße.

Deshalb war es eine meiner ersten
Prioritäten bei den Vereinten Nationen, mehr Frauen in unsere Führung zu brin-
gen. Wir haben jetzt, zwei Jahre früher als geplant, die Gleichstellung der Ge-
schlechter auf der höchsten Ebene unserer Organisation erreicht und haben ei-
nen Fahrplan für die Gleichstellung auf allen Ebenen in den nächsten Jahren.

Gleichstellung ist nicht Gleichberechtigung. Dass mit der Brechstange Frauen in UN-Führungsgremien gepusht wurden, wir der UN kurz- und mittelfristig schaden.

Auf vom Menschen verursachte Pro-
bleme gibt es vom Menschen gemachte
Lösungen. Unsere Welt ist in Not, und
das Schließen der Machtlücke zwischen
den Geschlechtern ist ein wesentlicher
Bestandteil der Antwort darauf. Wir kön-
nen Macht neu definieren und verteilen.
Das wird für alle von Vorteil sein.
Das 21. Jahrhundert muss das Jahrhun-
dert der Gleichstellung von Frauen sein.
In Friedensverhandlungen und Handels-
gesprächen, in Sitzungssälen und Klas-
senzimmern, bei den NGO und den Ver-
einten Nationen. Es ist an der Zeit, mit
dem Versuch aufzuhören, Frauen zu ver-
ändern, und damit zu beginnen, die Sys-
teme zu verändern, die sie daran hin-
dern, ihr Potential zu entfalten.
Der Autor ist Generalsekretär der Vereinten Nationen.

Es gibt keine Machtlücke zwischen den Geschlechtern. Frauen und Männer haben gleiche Möglichkeiten und Chancen, Frauen stellen sogar die Mehrzahl der Wähler.
Es wäre an der Zeit, aufzuhören, so zu tun, als gäbe es keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern, ihren Vorstellunge, Wünschen, Neigungen und Begabungen, und als müsse ein Welt, in der es Gleichberechtigung und Chancengleichheit gibt, eine Welt sein, in der eine Gleichverteilung der Geschlechter auf allen Machtpositionen herrscht.
Was der Generalsekretär will ist eine Welt, in der Geschlechterproporz wichtiger ist als individuelle Gleichberechtigung, wo individuelle Fähigkeiten und individueller Einsatz nichts zählen, solange die Quote weiblicher Entscheider nicht stimmt, die ohne objektive Gründe als die besseren, umweltfreundlicheren und gewaltärmeren Menschen dargestellt werden. Was sexistischer Unsinn ist.

Es ist einigermaßen peinlich, wenn ein alter weißer Mann sich vor den Karren feministischer Fanatikerinnen spannen lässt und die Würde seines Amtes beschädigt, indem er einen weitgehend aus längst widerlegten feministischen Mythen bestehenden Artikel veröffentlicht, der so klingt, als hätte Margharete Stokowski sämtliche ihrer alten Kolumenn nochmal zu einem Gesamtwerk feministischer Wehleidigkeit zusammengerührt.

Wenn die UN mittlerweile von einem Lila Pudel geführt wird, also einer Sprechpuppe für die Verbreitung radikalfeministischen Blödsinns, dann müssen wir wohl in kurzer Zeit mit einem intellektuellen und organisatorischen Bankrott der UN rechnen und sollten anfangen, an einer Nachfolgeorganisation zu arbeiten. Die könnte dann möglicherweise auch eine sinnvollere Struktur haben als die heutige UN mit ihrem Sicherheitsrat, indem die Supermächte und ehemalige Kolonialmächte das Sagen haben. Vielleicht ist es also gar nicht so schlecht, wenn es mit der UN bergab geht.