Jacob Augsteins kognitive Dissonanzen

Jacob Augstein schreibt bei Spiegel Online gegen eine weitere große Koalition an.
Interessant dabei ist, dass er der SPD vorwirft, sie habe sich den Schneid abkaufen lassen. Sie sei bei den Verhandlungen über den Tisch gezogen worden. Sie verliere Glaubwürdigkeit. Darum müsse sie jetzt doch noch wieder einen Rückzieher machen und in die Opposition gehen.

Was hat das jetzt mit kognitiven Dissonanzen zu tun? Nun, er schafft es in diesem Kontext, Christian Lindner, der mit der FDP nach den Jamaika-Sondierungen für seine Partei genau das getan hat, was Augstein nun der SPD empfiehlt, übrigens ohne vorher eine Regierungsbeteiligung auszuschließen, abfällig einen „Polit-Hasardeur“. Fällt ihm nicht auf, wie absurd das ist?
Eigentlich müsste sich Augstein im Namen der deutschen Presse bei der FDP entschuldigen. Die FDP hat alles richtig gemacht, sich nicht von rot/rot/grün zur Aufgabe ihrer meisten Positionen drängen zu lassen. Das müsste jetzt eigentlich auch Augstein und dem Rest der Medien aufgefallen sein. Das es das aber nicht tut, sagt viel aus über den Zustand unserer Medienlandschaft.