Reden, die niemand hält: Mietkosten in Unistädten

Ich möchte eine Serie von Artikeln beginnen die „Reden, die niemand hält“ heißt. Dabei geht es um Reden, die ich gerne mal von Politikern hören würde, einfach nur so, weil ich finde, dass bestimmte Stimmen und Aspekte in der politischen Debatte fehlen.

„Sehr geehrte Damen und Herren!

Seit Jahren wird über steigende Mietkosten geklagt. Die Menschen zieht es in die Städte, und die Städte werden immer größer.
Wo immer mehr Menschen wohnen, steigen Umweltverschmutzung, Verkehr, und Mietkosten. Weitere Verdichtung der Bebauung und Ausweisen von immer neuem Bauland ist teilwese weder sinnvoll, noch möglich, oder würde die Lebensqualität weiter verringern.
Auf dem Land, in der Peripherie, gibt es vielleicht geringere Baukosten, aber keine Arbeit. Digitalisierung und Möglichkeiten zur „Telepräsenz“ zum Trotz.
Was auf dem Land fehlt, sind Arbeit, aber auch Arbeitskräfte. Wer eröffnet eine Firma dort, wo er keine Arbeitskräfte finden wird? Es ist ein Teufelskreis der dazu führt, dass nur die Städte immer weiter wachsen.
Aber es gäbe einen Ausweg. Gründen wir doch einfach wieder mehr Universitäten! Es ist doch lächerlich, dass wir von der Wissensgesellschaft sprechen, immer mehr Menschen studieren, die Städte immer größer werden, die Mieten immer stärker steigen, aber niemand auf die Idee kommt weitere Städte mit Universitäten auszustatten.
Wo eine Universität steht, dort siedeln sich Studenten und auch Firmen an. Dort wachsen die Städte. Entlasten wir die bestehenden Universitäten und bauen Unis in Miltenberg oder Schönewalde. Sparen wir Geld für den Ausbau der Universitäten, indem wir dort bauen, wo Bauland noch günstig ist. Lassen wir die Studenten Geld sparen für Wohnungen, lassen wir neue Städte entstehen, neue Firmen und Industrien!

Unsere bisherige Politik, die großen Universitäten immer noch größer werden zu lassen und über den Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu jammern ist erkennbar gescheitert. Hören wir auf uns etwas vorzumachen und tun wir das naheliegende: Neue Universitäten gründen. Was Fürsten getan und gekonnt haben, um ihr Land zu fördern, können wir auch heute und sollten es machen. Das wird viel Geld kosten, aber es wird sich lohnen.
Vielen Dank.“