Die Krise der Grünen und die Krise des Journalismus

Angeblich stehen über 25% der Journalisten den Grünen nahe.

Und dennoch krebsen die Grünen im Moment an der 5%-Hürde herum, wie die FDP in ihren schlechteren Zeiten.

Das kann man nicht anders interpretieren als so, dass es mit der „Macht“ der sogenannten Journalisten nicht mehr weit her ist. Denn sonst müssten doch 25% Unterstützer in den Medien ausreichen, die Grünen auf mehr als 5% zu bringen.

Vielleicht liegt diese relative Machtlosigkeit am Internet, wo sich jeder seine ganz eigene Wahrheit zusammensuchen kann oder von sozialen Medien zusammengesucht bekommt. Vielleicht liegt das an zu viel handwerklich schlecht gemachtem Journalismus in den letzten Jahren, so dass man dem Journlismus nicht mehr (viel) glaubt.
Oder an der großen Koalition, die jegliche politische Auseinandersetzung mit ihrer gewaltigen Mehrheit im Bundestag quasi erdrückt, beziehungsweise gleich selbst inszeniert, unions-intern als angeblichen Konflikt zwischen CDU und CSU bzw. Merkel und Seehofer.

Von einer vierten Gewalt mag man jedenfalls kaum noch sprechen, und der Satz von Gerhard Schröder, zum Regieren brauche er nur BILD, BAMS und Glotze, würde heute so wahrscheinlich auch nicht mehr fallen.
Vielleicht ist das ja ganz gut so, denn die Vorstellung, dass das Land quasi von einigen wenigen Inhabern großer Medienhäuser bzw. von den die Rundfunkräte und Programmkommissionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beherrschenden Parteien kontrolliert würde, und die demokratischen Wahlen durch die indirekte Steuerung der Menschen durch die Medien eigentlich nur eine Simulation von Demokratie wären, ist doch ziemlich gruselig.