Die Bertelsmann-Stiftung „framed“ Ablehnung der Globalisierung als „rechts“

Angeblich eint die bösen Rechten und Populisten in Europa die Angst vor der Globalisierung.

Aber – ist die Globalisierung wirklich gut? Die Linken waren jahrelang dagegen, China, die USA, Russland haben protektionistische Tendenzen, und in der geopolitischen Situation erscheint es auch strategisch sinnvoll, in einem gewissen Umfang autark zu sein und nicht z.B. von China oder Russland oder den arabischen Staaten abhängig zu sein.

Die globalen Freihandelsabkommen sind stark umstritten. Großbritannien und die USA wurden durch das Setzen auf den Finanzkapitalismus stark de-industrialisiert. Arbeitsplätze gingen verloren.
Der globale Warenverkehr hat enorme Transportkosten und verbraucht viel Energie. Sinnvolle, einheitliche, hohe Standards für Produktionsbedingungen, Arbeiterrechte, Umweltschutz etc. werden durch die globalisierte Warenwirtschaft teilweise unterminiert. Es ist also nicht alles nur gut an der Globalisierung.

Die globale Verbreitung von schädlichen Organismen, z.B. fremden Pflanzen und Tieren ((z.B. dem grauen Eichhörnchen, das das rote Eichhörnchen verdrängt, irgendwelchen fiesen Muschenl, Würmern etc.)) und von medikamentenresistenten Bakterien, Viren und Pilzen sowie Parasiten, ist sicher kein positiver Aspekt von Globalisierung und wird viel Geld und auch Menschenleben fordern, wenn man hier nicht aufpasst.

Die Bildung globaler Monopole bzw. Oligopole z.B. im IT-Bereich führt zu Abhängigkeiten und Monokulturen und damit zur Instabilität der gesamten (IT-)Infrastruktur.
Die weltweite Verbreitung z.B. auch von Chemikalien wie z.B. Glyphosat führt zu möglicherweise unkontrollierbaren globalen Auswirkungen auf das Ökosystem.

Ich finde also, es gibt also durchaus gute Gründe, bestimmte Dinge, die unter dem letzten Endes äußerst unklaren Begriff „Globalisierung“ zusammengefasst werden, abzulehnen.

Es muss bzw. müsste der Anspruch der Politik sein, das Beste für die durch sie vertretenen Bürger herauszuholen, und das ist sicher keine Globalisierung im Sinne einer libertären Entfesselung eines weltweiten Manchester-Kapitalismus. Statt dessen müssen die Möglichkeiten des weltweiten Austausches sorgfältig überdacht und dort, wo es sinnvoll ist, auch genutzt werden. Es muss aber immer auch eine Option sein, nicht an diesem weltweiten Austausch teilzunehmen. Zum Beispiel beim Import von Rohstoffen aus umstrittenen Quellen, zum Beispiel beim Export von Waffen oder Giftmüll, beim Import von Nahrungsmitteln aus möglicherweise nicht ganz sicheren Quellen, bei der Zulassung von globalen Finanztransaktionen, et cetera..

Dass man teilnehmen müsse, weil man ja sonst kein Wirtschaftswachstum in wichtigen Märkten generieren könne, darf dabei kein Argument sein, denn mittel- bis langfristig wird es sowieso kein weltweites Wirtschaftswachstum mehr geben, wenn China und ggf. auch Afrika auch mit Zweit-Autos und Dritt-Fernsehern versorgt sind. Darum ist es sinnvoller, sich jetzt auf die Post-Wachstums-Wirtschaft einzustellen, als weiter „Wachstum über alles“ zu stellen.

Beim Reden über „die Globalisierung“ fängt die Unaufrichtigkeit schon damit an, dass so getan wird, als wäre genau definiert und jedem klar, was überhaupt damit gemeint ist. Im oben verlinkten Artikel werden wir mit Zahlen zugeschmissen, wer was über diese Globalisierung denke, und das Argument für die Globalisierung scheint zu sein, dass gerade die unerfahrendsten Menschen, nämlich die zwischen 18 und 25, diese zum Großteil gut fänden.

Diese Art und Weise, die Globalisierung als „alternativlos“ darzustellen ist selbst Demagogie. In unserer Demokratie brauchen wir wieder mehr Auseinandersetzung über den richtigen Weg, und darum muss auch über die sogenannte Globalisierung ergebnisoffen diskutiert werden können, ohne dass Gegner als „rechts“ und „Populisten“ gebrandmarkt werden.

Ein Gedanke zu „Die Bertelsmann-Stiftung „framed“ Ablehnung der Globalisierung als „rechts“

  1. Gereon

    Wieso soll links eingentlich gut sein?
    Jeder links regierte Staat war nach ein paar Jahren und Jahrzehnten nur noch ein Schatten seiner selbst, ein Armenhaus mit einer arroganten überfütterten Elite. Meist mit etlichen Millionen Toten , hunderttausenden Gedankenverbrechern und blühendem Kriminalitätswesen.
    Deutschland ist es ja jetzt auch, nach 11 Jahren Merkel.
    Alle linken Ideen haben immer nur Desaster hinterlassen.
    Nach 30-40 Jahren linker Schulreformen, wo ein Desaster auf das andere gesetzt wurde, sind wir von der einstigen Weltspitze auf das Niveau vom Südsuadn gefallen, Schlusslicht in ganz Europa!

    Was ist gut an links? Nur davon abzurücken ist gut.

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