Archiv für den Monat: Dezember 2015

Tarifwechsel mit Simyo.

Vorgestern hatte ich ein interessantes Erlebnis mit Simyo.

Gegen Abend war urlaubsbedingt (Ferienwohnung ohne WLAN!) bei meiner 200MB-Flatrate das Highspeed-Volumen aufgebraucht, und ich konnte nur noch mit GPRS-Geschwindgkeit (aber ohne weitere Kosten) surfen.

Daraufhin orderte ich gegen 23 Uhr den Tarifbaustein „3GB Flatrate“. Innerhalb weniger Minuten hatte ich eine Bestätigungsmail mit Inhalt, ich werde eine Benachrichtigung erhalten, wenn der Tarifwechsel erfolgt sei.
Am nächsten Tag um 12:41, also einen guten halben Tag später, erhielt ich dann eine Mail, der 200MB-Tarif sei nun deaktiviert, und ich surfe nun zum Preis von 24Cent pro Megabyte Daten. Was mich überrascht hat, denn ich hatte einen Tarifwechsel vom 200MB-Flat-Tarif auf den 3GB-Flat-Tarif gebucht und keinen Wechsel auf „Keine Flat“. Erst drei Stunden später, um 15:44, kam dann doch noch die Mail, der 3GB-Tarif sei nun aktiviert.

Das ist meiner Meinung nach eine Unverschämtheit: Der Tarifwechsel von Flatrate ohne Zusatzkosten zu Flatrate ohne Zusatzkosten erfolgt nicht übergangslos, wie eigentlich zu erwarten wäre, sondern mit „Flatrate-freier“ Zeit dazwischen.

Entsprechend hatte ich die Befürchtung, es könnten in diesen Stunden hohe zustätzliche Kosten angefallen sein.

Das war dann aber zum Glück gar nicht der Fall. Allerdings, so zeigte es mein Einzelverbindungsnachweis, waren schon in der Nacht um 3 Uhr Kosten für Datenverbindungen angefallen. Das bedeutet: Der 200MB-Tarif wurde schon lange vor der Hinweis-Mail deaktiviert, mehr als 12 Stunden lang war ich auf den 24Cent-pro-MB-Tarif umgestellt, informiert darüber wurde ich aber erst am nächsten Tag, und der neu bestellte Tarif wurde erst nach ca. 16 Stunden (!) aktiviert.

Zum Glück wurden dafür zufällig nur 22 Cent berechnet — eine Sauerei ist es meiner Meinung nach trotzdem. Ich habe mich jetzt natürlich bei Simyo beschwert und die 22 Cent zurückgefordert, und diese dann auch tatsächlich — ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht — zurückerstattet bekommen.

Dennoch möchte ich dieses Erlebnis der werten Internetgemeinde nicht vorenthalten. Ich hoffe, Simyo arbeitet hier etwas an seiner Kundenfreundlichkeit und sorgt dafür, dass Tarifwechsel nicht mehr dazu führen, dass Kunden halbe Tage lang von ihrem Flatrate-Tarif auf den ungünstigsten Tarif zurückfallen.

Offener Brief an das Fraunhofer SIT: Was ist mit der „Volksverschlüsselung“ passiert?

Ich habe von Verschwörungstheorien, wo böse Geheimdienste Krypto-Forscher drangsalieren und nötigenfalls auch mal Hacker umbringen, nie viel gehalten.

Doch nun macht es mir schon ein wenig Sorgen, wie ein Projekt des Fraunhofer Instituts für Sichere Informationstechnologie zur sicheren EMail-Verschlüsselung sozusagen dabei ist, einzuschlafen, anscheinend ohne auch nur einen einzigen Schlüssel produziert zu haben.

Laut der FAQ sollte das Projekt mit dem Namen „Volksverschlüsselung“ jedem Bürger ermöglichen, sich mit seinem elektronischen Personalausweis und einem Kartenleser für die qualifizierte elektronische Signatur ein X.509 bzw. S/MIME-Zertifikat für sichere Email-Kommunikation ausstellen zu lassen. Das hätte jedem Bundesbürger ganz ohne kostenpflichtigen EMail-Made-in-Germany-Spionage-Maildienst ermöglicht, sicher zu kommunizieren. Aber seit Monaten passiert dort — nichts.

Haben SIE[tm] möglicherweise davon erfahren, dass dem Pöbel eine wirksame Verschlüsselung ermöglicht werden soll, und verhindern jetzt dieses Angebot? Oder bauen SIE[tm] jetzt noch schnelle eine Schwachstelle ein, damit die vergebenen Schlüssel vom Geheimdienst gebrochen werden können?

Was ist da los, Frauenhofer Institut für Sichere Informationstechnologie?