Die Feministinnen, die Flüchtlinge, die kognitive Dissonanz

Ein Rant:

Bisher hatten dritte-Welle-Internet-Mimimi-Feministinnen in Deutschland eigentlich kaum Probleme außer natürlich den selbst ausgedachten, hypothetischen Problemen, meist noch dazu irgendwelcher hypothetischer Frauen.

Kampf gegen breitbeinig sitzende Männer, Kampf gegen alles, was Männern gefallen könnte, Kampf gegen fiktive Gehaltsunterschiede und konstruierte Benachteiligungen, die First-World-Problems, gegen die der Social-Justice-Warrior-Feminismus kämpfte, waren allesamt ziemlich Banane.

Nun haben wir hunderttausende junge männliche Flüchtlinge im Land, weswegen sich zumindest die Emma ein wenig Sorgen macht, und nun müssen sich die Bildschirm-Kriegerinnen und Gut-Wetter-Feministinnen höhnische Kommentare anhören, wann sie denn jetzt auch mutig gegen möglicherweise patriachal indoktrinierte muslimische Männer ins Feld ziehen wollen. Die haben schließlich auch Handies, da wäre ein Shit-Storm doch durchaus möglich, und die unterdrückten Schwestern mit den Kopftüchern, die noch dazu Freiwild sein sollen in Flüchtlinglagern, die müssten doch eigentlich dem Feminismus sehr zugeneigt sein.

Verständlicherweise aber haben die meisten links-naiven internetfeministischen Speakerinnen und ihre Allies jetzt ein wenig die Hose voll beim Gedanken, es auf einmal mit wirklich patriachal sozialisierten Menschen zu tun zu bekommen, statt wie bisher nur vor handverlesenem Filterblasen-Publikum gegen selbst ausgedachte Strohmänner zu kämpfen, oder gegen weiße, alte Männer zu wettern, die natürlich besseres zu tun haben als ihre Zeit mit ahnungslosen geistigen Totalausfällen zu verschwenden.

Außerdem tut man sich natürlich als ggf. linker Aktivist schwer damit, negative Aspekte an Flüchtlingen zu erkennen, weil man dann ja zum Slutwalk vor dem Flüchtlingsheim aufrufen und abstruse Parolen brüllen müsste, was dann verrückt und außerdem rassistisch erscheinen könnte.

Daraus ergibt sich anscheinend eine kognitive Dissonanz, und die ist nun anscheinend zu viel für die meisten FeministInnen.
Dass Flüchtlinge auch ein Problem darstellen könnten, darf einfach nicht sein! Der weiße, heterosexuelle Mann ist der Böse!

Allenthalben, bei taz, Zeit, anderen Blättern, werden darum jetzt von verwirrten Feministinnen geschriebene Artikel veröffentlicht, die die Berichte über eine möglicherweise drohende „Maskulinisierung des öffentlichen Raums“ durch Flüchtlinge als „Derailing“-Versuch der partriarchalen deutschen Mehrheitsgesellschaft uminterpretieren bzw. re-framen wollen.

Durch diesen interessanten Spin ist der weiße, heterosexuelle Mann dann doch wieder die Wurzel allen Übels; rassistisch, sexistisch, böse wie eh und je, noch dazu verschlagen bösartig und fies Macht-Gefälle ausnutzend im Versuch, sich selbst als im Vergleich mit Flüchtlingen geringeres Übel darzustellen. Das Patriarchat tritt nach unten, auf Frauen und Flüchtlinge, um seine Machtposition zu erhalten, und will Frauen und Flüchtlinge gegeneinander ausspielen! Da ist doch ein möglicherweise existierender Antifeminismus der benachteiligten, teils nicht-weißen Flüchtlinge gleich gar nicht mehr wirklich wichtig!
Auf diese Weise wird das bizarr-feministische Weltbild wieder hergestellt, die kognitive Dissonanz aufgelöst, und mit den möglicherweise weniger tolerant auf feministischen Unsinn reagierenden Asylbewerbern muss man sich so auch nicht anlegen.

Schauen wir mal, wie lange der Internetfeminismus sein geschlossenes Weltbild durch diese neuerliche Volte noch aufrechterhalten kann. Das Popcorn steht bereit.

5 Gedanken zu „Die Feministinnen, die Flüchtlinge, die kognitive Dissonanz

  1. neuland

    Bösartiger Artikel, hinterhältig, widerwärtig & gemein.
    Schämen Sie sich was! Und reichen Sie mal das Popcorn rüber…

  2. Pingback: Die ZEIT macht Werbung für einen grünen Gender-Kongress | asemann.de

  3. Pingback: JAWOs Links am Mittwoch – KW 41/42 in 2015 - NICHT-Feminist

  4. Pingback: Asylanten-Zuwanderer-Flüchtlings-wie-auch-immer-Krise - NICHT-Feminist

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