Diskriminierende Sprache

Wie Spiegel Online schon vor einer ganzen Weile berichtete, sollen Wissenschaftler herausgefunden haben, dass Männliche Formulierungen in Stellenzeigen Bewerberinnen abschrecken.

„Männlich gelesen“ werden dabei von den Wissenschaftlern Begriffe wie „offensiv“, „durchsetzungstark“, „analytisch“ und „zielstrebig“. Diese schreckten Frauen ab, weil diese mit männlichen Stereotypen verbunden seien. Männer seien gegenüber geschlechts-stereotyper Formulierung unempfindlich; auch stereotyp weibliche Worte wie „engagiert, verantwortungsvoll, gewissenhaft, kontaktfreudig“ konnten die Männer anscheinend nicht abschrecken, sich zu bewerben.

Ich musste aus verschiedenen Gründen schmunzeln:

Erstens, weil es, sollte das stimmen, auch das AGG ((Allgemeines Gleichbehandlungs Gesetz)) ist, dass verhindert, dass in diesem Land irgendwer eine zielstrebige, durchsetzungsstarke und analytische Frau anwirbt. Denn das AGG verbietet ja, explizit eine Frau zu suchen, was vielleicht hilfreich wäre, wenn diese Formulierung tatsächlich so spezifisch Frauen-abschreckend ist.

Zweitens, weil es ja auch sein könnte, dass Frauen einfach keinen Bock haben den Business-Krieger zu spielen und sich mit der „männlichen“ Lebens-Sinn-Metrik „Mehr Geld = tollerer Typ“ messen zu lassen. Vielleicht haben Frauen einfach seltener Lust, einen Job anzunehmen, der schon erwarten lässt, dass man dabei weniger nett sein muss. Und vielleicht sehen sich auch nur wenige Frauen als „analytische“ Grübler. Und wäre das jetzt schlimm? Eigentlich nicht. Beziehungsweise nur für Gender-Feministinnen, deren Ziel, Frauen in männliche Rollen und Karrieren zu zwingen, um diese ((stellvertretend für sich selbst; Feministinnen sind selten Ingenieurin und arbeiten in der freien Wirtschaft, aber ziemlich häufig Geisteswissenschaftler im öffentlichen Dienst)) ihre Gleichheitsfeminismus-Theorie beweisen zu lassen.

Drittens, weil alle Bemühungen, Geschlechterunterschiede zu nivellieren, scheitern werden, wenn weiterhin irgendwelche Wissenschaftler Stereotypen zementieren, indem sie arglose Adjektive in „männlich“ und „weiblich“ unterteilen und diese Ergebnisse dann bei Spiegel Online veröffentlichen lassen.

Ein Gedanke zu „Diskriminierende Sprache

  1. Gerhard

    Drittens. Wie man so einen Bockmist bei SpOn veröffentlichen kann verstehe ich wirklich nicht.

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