Der Genderfeminismus und LGBTI-Allies – Schwule

Wie schon in ersten Artikel dieser „Serie“ will ich hier kurz laut darüber nachdenken, inwiefern bestimmte Gruppen sich als „Allies“ für den Genderfeminismus eignen, der ja behauptet, sich für die Rechte von „Queers“ / LGBTI einzusetzen, natürlich auch für Schwule.

Doch inwiefern sollte es für Schwule attraktiv sein, „Allies“ von Genderfeministinnen zu sein?

Meiner Meinung nach überhaupt nicht, denn als biologische Männer sind Schwule natürlich trotz allem Gender-Geschwafel für Genderfeministinnen immer nur Menschen zweiter Klasse. Schwule Paare würden von weiteren Maßnahmen zur Bevorzugung von Frauen und Benachteiligung von Männern doppelt hart getroffen. Und dass Feministinnen für ihre ach-so-geliebten „Allies“ wirklich bereit wären z.B. so weit zu gehen, dass sie z.B. das Sorgerecht eines schwulen Paares für ein adoptiertes Kind nicht jederzeit wieder von der biologischen Mutter anfechtbar gestalten würden – das glaube ich, wenn ich es sehe.

Aber vielleicht könnte der feministische Kampf gegen die cis-hetero-normativ-sexistische Kultur, die angeblich zu Homophobie und Diskriminierung von Schwulen führt, ein Grund sein, feministischer Ally zu werden?

Ich habe meine Zweifel. Denn wenn man sich die Coming Outs verschiedener früherer „Homo-Heiler“ und Studienergebnisse über homoerotische Phantasien bei Homophobikern ansieht, dann erscheint es so, dass die ganze „cis-heterosexuelle Homophobie“ nur eine feministische Erfindung ist.

Allem Anschein nach geht Schwulenfeindlichkeit und Homophobie in den meisten Fällen gar nicht von „cis-heterosexuellen“ Männern aus, sondern vor allem von verkappt schwulen und bisexuellen Männern, die nicht damit klarkommen, dass sie schwul oder bisexuell sind bzw. homoerotische Phantasien haben.
Die aggressivsten Schwulen-Hasser scheinen schwule Männer zu sein, die ihr (inneres) Coming Out nicht auf die Reihe bekommen.

Dabei ist ein Coming-Out heute eigentlich keine große Sache mehr. Wenn es bei der CSU schwule Spitzenkräfte und sogar in der AfD einen Arbeitskreis schwuler Mitglieder gibt, wo soll da überhaupt diese cis-heteronormative Gesellschaft noch stattfinden, die der Genderfeminismus bekämpfen zu müssen glaubt? Wo soll da die „strukturelle Gewalt“ gegen Schwule, die „systemimmanente Oppression“ von Schwulen (und was sich der Genderfeminismus noch an Floskeln ausgedacht hat) eigentlich ihre Quelle haben?

Und wie soll die Bekämpfung der angeblichen cis-heteronormativen Gesellschaft gegen schwule Schwulenhasser helfen? Wo doch die wirklich cis-heteronormativen Menschen (abgesehen vielleicht von sexuell unsicheren Teenagern und „Menschen mit, sagen wir mal, religiös motivierter Schwulenfeindlichkeit“), überhaupt keine Probleme mit Schwulen haben, weil es auch keinen Grund, kein Motiv dafür gibt.

Also – ich sehe nicht, was der Feminismus für seine schwulen Allies tun könnte oder wollte. Warum also sollten schwule Männer den Feminismus unterstützen?

Über sachdienliche Hinweise in den Kommentaren würde ich mich freuen :-)

3 Gedanken zu „Der Genderfeminismus und LGBTI-Allies – Schwule

  1. m

    Darüber zerbreche ich mir auch schon seit Längerem den Kopf: Wie um alles in der Welt sind die Schwulen ausgerechnet im Camp der Feministen gelandet? Sie sind dort völlig fehl. Der Feminismus hat nichts für Männer übrig ausser Verachtung und die Schwulen so wiederum so gar nichts mit Frauen gemein ausser die Vorliebe für Schwänze, aber schon gar kein Beschützer und Versorgerinstinkt wie er für Kampagnen wie „He for She“ unerlässlich ist. Weird.

  2. Pingback: ARTE und der LSBTTIQ-Themenabend - NICHT-Feminist

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